-
Hiob (Buch)Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
-
-
an, als er ihn mit in die heilige Stadt nahm, und ihn auf die Zinne des Tempels stellte und zu ihm sagte: „‚Wenn du ein Sohn Gottes bist, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: „Seinen Engeln wird er deinetwegen Befehl geben, und auf ihren Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuß niemals an einen Stein stößt.“‘ Jesus sprach zu ihm: ‚Wieder steht geschrieben: „Du sollst Jehova, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen“‘“ (Mat 4:5-7).
Die Gefährten Hiobs sagten, Gott bestrafe die Bösen. Das stimmt (2Pe 2:9). Sie folgerten aber, dass alle Leiden, die jemand durchmacht, eine Folge seiner Sünden seien, dass Gott ihn auf diese Weise bestrafe. Leiden seien, so sagten sie, ein Beweis dafür, dass der Betreffende in besonderem Maße gesündigt habe. Sie machten unwahre Aussagen über Gott (Hi 42:7). Sie verleumdeten ihn und stellten ihn als einen unbarmherzigen Gott dar. Ihrer Behauptung nach hat Gott kein Gefallen an einem Menschen, der seine Lauterkeit bewahrt, noch vertraut er seinen Dienern, ja nicht einmal Engeln. Das widerspricht den vielen Bibeltexten, aus denen hervorgeht, wie sehr Jehova seine vernunftbegabten Diener liebt. Ein Beispiel für sein Vertrauen zu seinen treuen Anbetern ist sein Gespräch mit Satan, in dem er die Aufmerksamkeit auf Hiob lenkte und das größte Vertrauen zu dessen Loyalität bekundete, indem er dem Teufel gestattete, Hiob auf die Probe zu stellen. Er schützte aber das Leben Hiobs (Hi 2:6). Der christliche Schreiber Jakobus sagt über Gottes Handlungsweise mit Hiob, „dass Jehova voll inniger Zuneigung und barmherzig ist“ (Jak 5:11).
Wichtigkeit. In Verbindung mit 1. Mose 3:1-6 und anderen Schrifttexten ist das Buch Hiob unerlässlich, weil es die große Streitfrage enthüllt, bei der es darum geht, ob Gott seine Souveränität rechtmäßig ausübt und inwiefern die Lauterkeit seiner irdischen Diener mit dieser Streitfrage zusammenhängt. Hiob verstand diese Streitfrage nicht, und dennoch ließ er nicht zu, dass die drei Gefährten Zweifel in Bezug auf seine Lauterkeit in ihm säten (Hi 27:5). Er konnte nicht verstehen, warum all das Unglück über ihn kam, da er kein gewohnheitsmäßiger Sünder war. Er war zu sehr auf seine eigene Rechtfertigung bedacht und wurde durch die ständigen Beschuldigungen seiner drei Gefährten sicherlich noch mehr in diese Richtung gedrängt. Außerdem beging er den Fehler, von Gott unbedingt eine Antwort auf die Frage haben zu wollen, warum er leiden müsse, statt zu erkennen, dass niemand mit Recht zu Jehova sagen kann: „Warum hast du mich so gemacht?“ (Rö 9:20). Trotzdem antwortete Jehova Hiob in seiner Barmherzigkeit, und zwar sowohl durch seinen Diener Elihu als auch direkt, indem er aus dem Windsturm zu ihm sprach. Das Buch Hiob betont daher nachdrücklich, dass es verkehrt wäre, sich vor Gott rechtfertigen zu wollen (Hi 40:8).
Echtheit und Wert. Hesekiel nimmt auf Hiob Bezug, und auch Jakobus erwähnt ihn (Hes 14:14, 20; Jak 5:11). Ein überzeugender Beweis für die Kanonizität des Buches ist ferner die Tatsache, dass die Juden es als ebenso maßgebend betrachteten wie die anderen inspirierten Bücher der Hebräischen Schriften, obwohl Hiob kein Israelit war.
Doch wahrscheinlich der stärkste Beweis für die Echtheit dieses Buches besteht darin, dass es mit den übrigen Teilen der Bibel übereinstimmt. Es enthüllt auch viele Einzelheiten über die Glaubensansichten und Bräuche der patriarchalischen Gesellschaft. Darüber hinaus ist es dem Erforscher der Bibel insofern eine große Hilfe, als er durch einen Vergleich mit anderen Bibeltexten ein besseres Verständnis der Vorsätze Jehovas erlangt. Man findet darin tatsächlich erstaunlich viele Gedanken, zu denen man an anderen Stellen der Bibel Parallelen findet. Einige davon sind in der Tabelle aufgeführt.
-
-
HiramEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
-
-
HIRAM
(Hịram) [vielleicht eine Kurzform von Ahiram, was „Mein Bruder ist hoch (ist erhaben)“ bedeutet].
Im massoretischen Text wird der Name an gewissen Stellen unterschiedlich wiedergegeben, und zwar mit „Hirom“ (1Kö 5:10, 18; 7:40a) und mit „Huram“ (2Ch 2:3).
1. König von Tyrus und freundlicher Zeitgenosse der Könige David und Salomo im 11. Jahrhundert v. u. Z.
Als David die Burg Zion erobert hatte und sich anschickte, dort einen Palast zu bauen, sandte Hiram Boten zu ihm, um mit ihm ein Handelsabkommen zu schließen. Danach lieferte Hiram David Zedernholz von den Westhängen des Libanon und stellte ihm Handwerker bereit, die sich auf die Bearbeitung von Holz und Stein verstanden (2Sa 5:11; 1Ch 14:1).
Als Hiram hörte, dass David gestorben war und Salomo nun an seiner Stelle regierte, sandte er seine Knechte zu ihm, um den Freundschaftsvertrag zu erneuern (1Kö 5:1). Salomo bat Hiram dann, ihm Baumaterial und einen Teil der für den Bau des großen Tempels notwendigen Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig erklärte er sich bereit, den Arbeitern Hirams als Lohn große Mengen Weizen, Gerste, Wein und Öl
-