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BarakEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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werden unter vierzigtausend in Israel“ (Ri 5:8). In Baraks Tagen jedoch gab Jehova den Israeliten den Sieg über ihre Feinde, einen unvergesslichen Triumph (Ps 83:9). Die beiden Berichte darüber im Buch Richter (Kapitel 4 und Deboras und Baraks Siegeslied in Kapitel 5) ergänzen sich und malen ein lebhaftes Bild von den Ereignissen.
Die Prophetin Debora, die damals Israel richtete, spornt Barak an, die Initiative zu ergreifen und sein Volk zu befreien. Barak ist einverstanden, doch unter der Bedingung, dass Debora ihn begleitet. Sie erklärt sich dazu bereit, sagt Barak aber voraus, Jehova werde Sisera, den Obersten des Heeres Jabins, in die Hand einer Frau verkaufen (Ri 4:4-9).
Barak rekrutiert 10 000 Männer aus Naphtali, Sebulon und anderen Stämmen Israels (Ri 4:6; 5:9-18) und zieht den Berg Tabor hinauf. Als Sisera davon erfährt, zieht er mit einer Streitmacht von 900 Kriegswagen mit eisernen Sicheln durch das ausgetrocknete Flussbett des Wildbachs Kischon (in der Ebene von Jesreel) den Israeliten entgegen. Unter Baraks Führung begibt sich das nur leicht bewaffnete israelitische Heer mutig vom Berg Tabor hinab, bereit, den schwer bewaffneten Kanaanitern gegenüberzutreten. Doch plötzlich wird der Kischon ein reißender Strom und legt die Kriegswagen des Feindes lahm. Ja, „vom Himmel her kämpften die Sterne, von ihren Bahnen aus kämpften sie gegen Sisera. Der Wildbach Kischon wusch sie hinweg.“ Barak und seine Männer nutzen ihren Vorteil, und der Bericht sagt: „Das ganze Lager Siseras [fiel] durch die Schärfe des Schwertes ... Auch nicht e i n e r blieb übrig“ (Ri 5:20-22; 4:10-16).
Sisera hat seinen Wagen und sein belagertes Heer verlassen, flieht und findet Zuflucht im Zelt Jaels, der Frau Hebers, eines Keniters, der mit Jabin Frieden hält. Jael erweist Sisera Gastfreundschaft, doch während er schläft, schlägt sie einen Zeltpflock durch seine Schläfen bis in die Erde und tötet ihn so. Als Barak vorbeikommt, bittet ihn Jael, in das Zelt einzutreten, und er sieht, dass sich Jehovas Wort bewahrheitet hat; Sisera ist tatsächlich in die Hand einer Frau verkauft worden (Ri 4:17-22; 5:24-27). Darauf wird die Hand der siegreichen Söhne Israels „immer härter gegen Jabin, den König von Kanaan, bis sie Jabin, den König von Kanaan, vom Leben abgeschnitten“ haben. Folglich hat dieser Landstrich Israels „fortan Ruhe, vierzig Jahre lang“ (Ri 4:23, 24; 5:31).
Barak wird als Beispiel für Treue unter denjenigen angeführt, „die durch Glauben Königreiche niederkämpften, ... im Krieg tapfer wurden, die Heere von Fremden auseinandertrieben“ (Heb 11:32-34).
Barak war möglicherweise der in 1. Samuel 12:11 erwähnte „Bedan“ (gemäß LXX und Sy). (Siehe BEDAN Nr. 1.)
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BarbarEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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BARBAR
(Barbạr).
Die Wiederholung „bar bar“ in dem griechischen Wort bárbaros vermittelte die Vorstellung des Stammelns, Stotterns oder der unverständlichen Sprache; daher wandten die Griechen den Ausdruck „Barbar“ ursprünglich auf Ausländer an, besonders auf Personen mit einer fremden Sprache. Damals dachte man beim Gebrauch dieses Ausdrucks nicht an ungebildete, rohe, unzivilisierte Menschen; der Begriff vermittelte kein Gefühl feindseliger Verachtung. Er diente besonders dazu, Nichtgriechen von Griechen zu unterscheiden, in etwa so, wie durch den Begriff „Heiden“ Juden von Nichtjuden unterschieden wurden. Die Nichtgriechen verwahrten sich nicht dagegen, Barbaren genannt zu werden, und sie empfanden dies auch nicht als beleidigend. Einige jüdische Schreiber, zum Beispiel Josephus, erkannten an, dass sie mit diesem Ausdruck bezeichnet wurden (Jüdische Altertümer, 14. Buch, Kap. 10, Abs. 1, übersetzt von J. F. Cotta, Tübingen 1736; Gegen Apion, 1. Buch, Abs. 11, übersetzt von H. Paret, Stuttgart 1856). Die Römer nannten sich selbst Barbaren, bis sie die griechische Kultur übernahmen. In diesem nicht unvorteilhaften Sinn gebrauchte Paulus daher in seinem Brief an die Römer den allumfassenden Ausdruck „sowohl Griechen als auch Barbaren“ (Rö 1:14).
Der Hauptfaktor, der die Griechen von der Welt der „Barbaren“ unterschied, war ihre Sprache; daher bezog sich der Ausdruck besonders auf Personen, die nicht Griechisch sprachen, z. B. auf die Bewohner Maltas, die eine dem Griechischen nicht verwandte Sprache sprachen. In diesem Fall gibt die Neue-Welt-Übersetzung das Wort bárbaroi sinngemäß richtig mit „fremdsprachige Leute“ wieder (Apg 28:1, 2, 4). In seiner Abhandlung über die Gabe des Zungenredens bezeichnet Paulus zweimal jemanden, der in einer unverständlichen Zunge spricht, als bárbaros („Ausländer“) (1Ko 14:11; siehe auch Kol 3:11). In ähnlichem Sinn benutzt die Septuaginta bárbaros in Psalm 113:1 (114:1 im Hebräischen und in deutschen Übersetzungen) und in Hesekiel 21:36 (21:31 in deutschen Übersetzungen).
Da die Griechen der Ansicht waren, ihre Sprache und ihre Kultur seien allen anderen überlegen, und auch wegen der unwürdigen Behandlung, die sie vonseiten ihrer Feinde erfuhren, erhielt der Ausdruck „Barbar“ allmählich seinen unangenehmen Beigeschmack.
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BarhumiterEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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BARHUMITER
(Barhumịter).
Eine abweichende Lesart von Baharumiter; ein Einwohner
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