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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1958
w58 1. 1. S. 5-8

Rechte christliche Werke tun

Jesus sagte voraus, daß in unseren Tagen einige, die behaupten, in seinem Namen viele Werke getan zu haben, von ihm nicht anerkannt würden. Was für Werke müssen wir tun, um von ihm anerkannt und gebilligt zu werden?

„GLAUBE an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden.“ Diese Worte des Apostel Paulus an einen erschrockenen philippischen Gefängnisaufseher, der dadurch erschrocken war, daß ein Erdbeben mitten in der Nacht plötzlich alle Türen der Zellen geöffnet und die Fesseln seiner Gefangenen gesprengt hatte. Viele deuten sie so, als ob der Glaube alles sei, was von einem Christen verlangt wird, damit er Errettung erlange. — Apg. 16:31, NW.

Dem ist aber nicht so. Würde vielleicht ein Fischer oder ein Landmann, der eine Warnung vor einem Wirbelsturm hört, gerettet werden, wenn er verfehlte, entsprechend zu handeln, auch wenn er der Warnung glaubte? Er müßte jede mögliche Vorsichtsmaßnahme treffen, und er würde es auch tun, wenn er wirklich der Warnung glaubte. So wie es der Jünger Jakobus richtig zeigt, genügt der Glaube allein nicht; denn wenn wir es nur beim Glauben bewenden lassen, glauben wir in Wirklichkeit nicht. „Von welchem Nutzen ist es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber keine Werke? Dieser Glaube kann ihn nicht retten, nicht wahr?“ Nein, das kann er nicht, denn „wie ja der Leib ohne Odem tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot“. — Jak. 2:14, 26, NW.

Aber vielleicht wird jemand sagen: Widerspricht das nicht dem, was der Apostel Paulus in seinem Briefe an die Römer über die Gerechtsprechung durch Glauben lehrte? Zeigte er nicht, daß Abraham gerechtgesprochen wurde wegen seines Glaubens, und äußerte sich Paulus nicht entschieden dahingehend, daß Werke den Juden keine Gerechtigkeit einbrachten? Luther und andere haben so gefolgert, und das ist ein Grund, warum einige von ihnen so weit gingen, daß sie an der Inspiration des Jakobusbriefes zweifelten.

Nein, was Jakobus schrieb, widerspricht nicht dem, was Paulus lehrte. Die Bibel widerspricht sich nicht. Es scheint nur so, wenn wir sie nicht verstehen. Jakobus und Paulus besprechen zwei getrennte und verschiedene Arten von Werken. Paulus zeigt, daß die Werke, die das Gesetz verlangte, nämlich Beschneidung, Opfer, Sabbate usw., Gottes Diener nicht gerechtmachen konnten: „Darum wird durch Gesetzeswerke kein Fleisch vor ihm gerechtgesprochen werden, denn durch Gesetz kommt die genaue Erkenntnis der Sünde.“ Solche Anforderungen, die das Gesetz stellte, schatteten nur bessere Dinge vor, die jemanden gerechtmachen können. Außerdem konnte jemand die Werke des Gesetzes tun, ohne daß er sie von Herzen tat, wie es in Jesaja, Kapitel eins, gezeigt wird. — Röm. 3:20; Heb. 10:1, NW.

Jakobus widerspricht dem Gesagten aber nicht, denn er spricht nicht von den Werken des Gesetzes, sondern vielmehr von der dringenden Notwendigkeit, daß man seinen Glauben durch damit übereinstimmende Werke unterstütze. Das Sprichwort „Taten sprechen lauter als Worte“ mag hier angeführt werden. Auch bemerkt Jakobus: „Du glaubst doch, daß e i n Gott ist? du tust wohl daran; doch glauben es auch die Dämonen und ihnen schaudert.“ Wiewohl ihnen aber schaudert, handeln sie nicht in Einklang mit ihrem Glauben. — Jak. 2:19, NW.

WERKE DER BARMHERZIGKEIT

Jesus betonte die Wichtigkeit der Werke sowohl durch sein tatenvolles Leben als auch durch seine Lehren: „Mein Vater hat bis jetzt fortwährend gewirkt, und ich wirke fortwährend.“ „Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat.“ Deshalb konnte er in der Nacht, da er verraten wurde, zu seinem Vater sagen: „Ich habe dich auf der Erde verherrlicht, indem ich das Werk vollendet habe, das du mir zu tun gegeben hast.“ — Joh. 5:17; 9:4; 17:4, NW.

Worin bestanden diese Werke? Viele angebliche Christen nehmen den Standpunkt ein, alles, was Gott von ihnen fordere, sei gesetzestreues Handeln. Es stimmt, die Bibel gebietet, daß wir ehrliche Arbeit tun sollen: „Der Stehlende stehle nicht mehr, sondern arbeite vielmehr hart und wirke mit seinen Händen Gutes, damit er dem Dürftigen etwas mitzuteilen habe.“ — Eph. 4:28, NW.

Aber ehrliche Arbeit ist keinesfalls alles, was von einem Christen verlangt wird. Ohne Zweifel verrichtete Jesus viele Jahre lang als Zimmermann ehrliche Arbeit, bevor er zum Jordan kam, um sich taufen zu lassen. Aber er war nicht zu dem Zweck auf die Erde gekommen und gesalbt oder zum Christus gemacht worden, um ein Zimmermann zu sein. Christliche Werke müssen daher Werke von der Art sein, die Jesus nach seiner Taufe und seinem vierzigtägigen Fasten in der Wüste tat.

Was für Werke waren es? Zunächst einmal gehörten sicherlich viele Taten der Barmherzigkeit dazu. Durch verschiedene Wunder speiste er die Hungrigen, heilte die Kranken, trieb Dämonen aus, gab Menschen das Augenlicht, machte kranke Glieder gesund und weckte sogar die Toten auf. Ohne Zweifel tat er viel, um in seinen Tagen physische Leiden zu lindern.

Aus diesem Grunde haben viele angebliche Christen gefolgert, sie brauchten lediglich etwas für wohltätige Zwecke zu spenden und den Bau von Kranken- und Waisenhäusern und dergleichen Institutionen zu unterstützen. Andere gehen noch weiter und widmen sogar ihr Leben Kranken und Bedürftigen, wie zum Beispiel Albert Schweitzer, der Arzt, Musiker, Geistliche und Philosoph, der bereits Jahrzehnte im Innern Afrikas zugebracht hat, um Kranken zu helfen.

Allerdings sind solche Taten ein Ausdruck der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe. Und in einem Gleichnis, das Jesus sprach, wird ein Samariter gelobt, weil er seine Nächstenliebe auf diese Weise bekundete. Wir lesen auch von einer Frau namens Dorcas von der ersten Christenversammlung, die „überströmend war in guten Taten und Gaben der Barmherzigkeit“. Ebenso wird Kornelius anerkannt als jemand, der dem Volk „viele Gaben der Barmherzigkeit“ zukommen ließ. — Luk. 10:30-37; Apg. 9:36; 10:2, NW.

Es besteht kein Zweifel darüber, daß die ersten Christen wegen ihrer Freigebigkeit, die sie einander bekundeten, bekannt waren. Gerade zu diesem Zwecke spornte Paulus die Christen in Korinth an, am ersten Tage jeder Woche etwas beiseitezulegen. Ohne Zweifel wies Jakobus auf solche Güte hin, um zu zeigen, daß der Glaube ohne Werke tot ist; und deshalb sagte auch Johannes, daß wir nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten lieben sollen. — 1. Kor. 16:2; Jak. 2:15, 16; 1. Joh. 3:17, 18.

Es scheint jedoch, daß einige Gott hingegebene Christen in der Neuzeit geneigt sind, es hieran fehlen zu lassen, zweifellos aus Gedankenlosigkeit. Sie wissen, daß das materielle Geben nicht die wichtigste Art des Gebens ist, sondern daß in geistiger Weise viel gegeben werden muß, und so fallen sie anscheinend in das andere Extrem und übersehen gänzlich die Gelegenheiten, ihren Brüdern, die materielle Dinge benötigen, eine helfende Hand zu bieten. Dazu gehört auch, daß man einem Mitprediger, der krank daniederliegt, sei es nun zu Hause oder im Krankenhaus, einen freundlichen Besuch abstattet.

Vor nicht allzu langer Zeit hatte ein Glied des Brooklyner Hauptbüros die Gelegenheit, zu etwa 70 Gliedern der Kongregationalistenkirche über das Werk der Zeugen Jehovas zu sprechen. Wie kam es zu dieser Gelegenheit? Er erhielt sie aus dem Grunde, weil der Präsident dieser Gruppe beobachtet hatte, wie treu ein Zeuge Jehovas seine Nachbarin, die auch eine Zeugin ist, während ihrer Krankheit besuchte und ihr aus der Bibel und aus biblischen Veröffentlichungen vorlas. Das machte so tiefen Eindruck auf ihn, daß er und auch seine Gruppe mehr über die Zeugen kennenlernen wollten. Mögen also Christen, die sich Gott hingegeben haben, auch was diesen Punkt betrifft, in Verbindung mit ihrer anderen Tätigkeit ausgeglichen handeln und nicht Gelegenheiten verpassen, bei denen sie ihren Brüdern auf materielle Weise, je nach Möglichkeit, beistehen können.

RECHTE CHRISTLICHE WERKE

Wie gut und hilfreich auch alle solche Werke sein mögen, so stehen sie doch im besten Falle nur an zweiter Stelle. Selbst Jesus betrachtete als das wirklich wichtige Werk die Tätigkeit, bei der er predigte: „Das Königreich der Himmel ist näher gerückt.“ Das war der Hauptgrund, weshalb er auf die Erde kam, so wie er es Pilatus sagte: ‚Gerade zu dem Zweck bin ich geboren worden und zu dem Zweck in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen.‘ — Matth. 4:17; Joh. 17:3, NW.

Deshalb sagte Jesus: „Glücklich jene, die sich ihres geistigen Mangels bewußt sind“, und wies Personen zurecht, die ihm nur wegen der Brote und der Fische folgten, weil sie sich nur ihres physischen Mangels bewußt waren. Er wußte, daß das Essen des Brotes und der Fische nur zeitweiliges Leben bedeutete, doch „dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortwährend Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über Jesus Christus, den du ausgesandt hast“. — Matth 5:3; Joh. 17:3, NW.

Ohne jeden Zweifel müssen wir, um Christus nachzufolgen, nicht nur Taten der Barmherzigkeit tun, sondern wir müssen vor allem die Wahrheit über Gott, sein Wort und sein Reich verkündigen. Deshalb erinnerte Jesus am Ende seines Dienstes daran, daß er das Werk vollendet habe, das sein Vater ihm gegeben hatte, indem er seinen Vater auf Erden verherrlicht habe. Somit spornt uns der Apostel Paulus an: „Werdet meine Nachahmer, wie auch ich Christi.“ Er nahm das Werk des Predigens, nicht das Werk des Linderns physischer Leiden, so ernst, daß er ausrief: „Wenn ich nun die gute Botschaft verkündige, so ist das kein Grund für mich zum Rühmen, denn eine Verpflichtung liegt mir ob. Tatsächlich, wehe mir, wenn ich die gute Botschaft nicht verkündigte!“ — 1. Kor. 11:1; 9:16, NW.

Ebenso wie Jesus in der Hauptsache dazu auf die Erde kam, um von der Wahrheit Zeugnis abzulegen, ist dies auch das Hauptmotiv eines Menschen, der sein Nachfolger wird. Wie Petrus zeigt, sind Christen ‚ein Volk zum besonderen Besitztum, damit sie die Vortrefflichkeiten dessen weithin verkündigen, der sie aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat‘. Ja ihre Errettung hängt von dieser Tätigkeit ab, wie uns weiter gesagt wird: „Denn mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung zur Errettung ab.“ Hier wird die von Paulus erwähnte Gerechtigkeit durch den Glauben hervorgehoben und zudem auf Werke hingewiesen, die in Übereinstimmung sind mit dem Glauben und auf die Jakobus Nachdruck legt. — 1. Pet. 2:9; Röm. 10:10, NW.

KEINE CHRISTLICHEN LAIEN

Die meisten Menschen, die beanspruchen, Christen zu sein, denken, recht zu tun bestehe nur darin, im Leben ehrlich zu sein, etwas für wohltätige Zwecke zu geben, am Sonntag in die Kirche zu gehen, um sich dort eine Predigt anzuhören, und auch etwas zum Gehalt des Geistlichen und zur Deckung anderer Ausgaben ihrer religiösen Organisation beizutragen. Ohne Zweifel ist ihre mangelhafte Ansicht zum größten Teil auf die Tatsache zurückzuführen, daß fälschlich ein Unterschied zwischen Geistlichen und Laien gemacht wird. Obschon ein solcher Unterschied unter heidnischen Religionen üblich war, hatte er keinen Platz im wahren Christentum; er wurde gewiß nicht in der Versammlung der Urchristen gemacht. Eine religiöse Zeitschrift bemerkte diesbezüglich als Kommentar zu dem „Sonntag des Laien“:

„Gewiß gab es in der kleinen Schar, die Jesus und seine Jünger bildeten, keine Aufteilung in Geistliche und Laien. Wenn auch jeder [Geistliche] Jesus gern als sein den damaligen Verhältnissen entsprechendes Gegenstück betrachten möchte, entsprach doch sein Gebaren, seine Redeweise und sein Verhalten mehr dem, was wir heute als das Verhalten eines ‚Laien‘ bezeichnen würden. Und genauso waren die Jünger — die von unserem Standpunkt aus wie eine [neugeformte] Laiengruppe aussehen — in Wirklichkeit die Prediger, die ausgesandt wurden.

Im übrigen Teil des Neuen Testaments bezeichnet das Wort für Geistliche (kleros) nicht eine besondere Ordnung unter den Christen, sondern alle Christen. Und das Wort für Laien (laòs) bezeichnet nicht bloß Empfänger in der Versammlung, sondern wiederum alle Christen. Alle sind zu einem Dienste berufen, und alle sind Gottes Volk. Der Unterschied zwischen Geistlichen und Laien, wie wir ihn heute machen, war den Schreibern des Neuen Testaments unbekannt. Daher konnte St. Paulus bei der Aufzählung, in der er Juden und Heiden, Sklaven und Freie, Reiche und Arme, Männer und Frauen, die eins sind in Christus, erwähnte, nicht ‚Geistliche und Laien‘ mit aufführen. Hätte er aber im zweiten Jahrhundert gelebt, so hätte er vielleicht seine Liste so ergänzt.“ — The Christian Century, 12. Oktober 1955.

Dies bedeutet jedoch nicht, daß man, um rechte christliche Werke zu tun, auf die Kanzel oder auf das Rednerpodium steigen muß, um dort zu predigen. Es finden sich viele Gelegenheiten, Zeugnis zu geben: im eigenen Heim, am Arbeitsplatz, ferner bei Einkäufen oder auf Reisen. Auch kann man sich die Gelegenheit stets selber schaffen, indem man von Haus zu Haus geht und zu Fremden an Straßenecken oder auf Marktplätzen spricht, denn all dies sind Methoden, die Paulus und die anderen Apostel anwandten. — Apg. 5:42; 17:17; 20:20.

Um natürlich „allezeit bereit [zu sein] zu einer Verteidigung vor jedermann, der von euch einen Grund für die Hoffnung verlangt, die in euch ist“, müssen wir uns dem Studium des Wortes Gottes widmen und die Ermahnung des Apostels Paulus befolgen: „Tue dein Äußerstes, dich Gott als einen Arbeiter, der sich keiner Sache zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit richtig handhabt.“ Es ist auch notwendig, daß wir uns versammeln, damit wir zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterweisen. — 1. Pet. 3:15; 2. Tim. 2:15; Heb. 10:25, NW.

Wir erkennen aus diesen Ausführungen, daß, obwohl Christen ehrliche Arbeit verrichten müssen und Werke der Wohltätigkeit nicht vernachlässigen dürfen, sie doch jene Werke tun müssen, die sie als Christen auszeichnen, indem sie nämlich den geistigen Bedürfnissen des Volkes dienen und Zeugnis für den Namen und das Reich Gottes ablegen.

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