Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Der „Zeitgeist“
● Nach dreijähriger Arbeit haben die Methodisten in England einen Bericht über Sexualität vorgelegt, den ihre Abteilung für soziale Verantwortlichkeit sowie ihr Komitee für Glauben und Ordnung verfaßt haben. Darin wird die englische Methodistenkirche aufgefordert, ihre Einstellung zur Homosexualität zu ändern. Die Studie hält ein „festes, dauerhaftes Verhältnis“ für eine geeignete Möglichkeit, wie sich Homosexualität äußern könne. Man vertritt die Auffassung, daß „homosexuelle Beziehungen an sich nichts Verkehrtes“ seien. Angeblich stützen sich die Ergebnisse dieser Studie auf „die Bibel, die Vernunft, die traditionelle Lehre der Kirche, auf persönliche und auf gemeinsame Erfahrungen moderner Christen, auf das mit Hilfe der Wissenschaft erlangte Verständnis sowie auf das, was man den ,Zeitgeist‘ nennen könnte“.
Sollte die Bibel wirklich die Grundlage dieser Studie sein? Das kann wohl nicht stimmen. Die Bibel läßt Gottes Ansicht über Homosexualität deutlich erkennen (Röm. 1:24-27; 1. Kor. 6:9-11; 3. Mose 18:22). In Wahrheit ist die Grundlage einer solchen Studie, wie man selbst zugegeben hat, der „Zeitgeist“ oder, wie er in der Bibel genannt wird, der „Geist der Welt“. Dieser Geist ist die unsichtbare Kraft, die die menschliche Gesellschaft bei ihren Bestrebungen antreibt und ihren Lebensstil prägt (1. Kor. 2:12; Eph. 2:2).
Es macht die Leute taub
● Pete Townshend, der gitarrespielende Liederdichter der Rockgruppe „The Who“, sprach unlängst über sein nachlassendes Gehör. Gemäß der Zeitschrift „Newsday“ äußerte sich der 34jährige Townshend über seinen Besuch bei einem Gehörspezialisten wie folgt: „Mit 38 würde ich wahrscheinlich nur sehr schwer verstehen können, was die Leute zu mir sagen, und zwischen 40 und 50 würde ich taub werden.“ Ihm wurde der Rat gegeben, Lippenlesen zu lernen, da sein Gehörschaden beträchtlich sei und nicht behandelt werden könne. Der Schock, den diese Ankündigung bei ihm auslöste, veranlaßte ihn, darüber nachzudenken, welche Wirkung Rockmusik auf die Besucher von Konzerten, die „The Who“ oder andere Rockgruppen geben, ausübt. „Es ist so etwas wie ein Statussymbol, wenn man aus dem Konzert geht und sagen kann: ,Mir gellen beide Ohren‘“, erklärte er. „Wenn das passiert, bedeutet es, daß du einen Schaden davongetragen hast. Bleibt er, so wirst du einmal deine Enkelkinder nicht hören können, und du wirst auch nicht in der Lage sein, Musik zu hören. Diese große Rock-’n’-Roll-Nation ist im Begriff, Tausende solcher Leute hervorzubringen.“
In bezug auf seinen eigenen Gehörverlust sagte der Liederdichter: „Ich mache mir deswegen keine großen Sorgen. Ich kann es mir nicht leisten, mich übermäßig zu sorgen, weil ich sonst nicht mehr spielen könnte.“ Außerdem besitze er zwei Firmen, die Lautsprecheranlagen für öffentliche Veranstaltungen herstellten, fügte er hinzu. „Ich mache eine Menge Geld damit, die Leute taub zu machen.“
Vieles von dem, was heute als Unterhaltung gilt, verrät Überspanntheit und Unmäßigkeit. Dies trifft sowohl auf die Lautstärke wie auf den Sinnengenuß zu. In der Bibel wird der Rat gegeben, „mäßig in den Gewohnheiten“ zu sein. Das schließt die Unterhaltung ein (1. Tim. 3:2).
„Ein echtes Leiden“
● Leute, die das ölreiche Saudi-Arabien besucht haben, berichten von gewaltigen Veränderungen, die dort vor sich gehen. Zum Beispiel ist der Bau von zwei neuen Industriestädten geplant, obwohl die Kosten voraussichtlich etwa 70 Milliarden US-Dollar betragen werden. Man widmet seine Zeit fast ausschließlich Geschäften und dem Geld. Im „New York Review of Books“ hieß es: „Besucher des Wüstenkönigreiches behaupten, das Geschäftsleben übe einen derart beherrschenden Einfluß auf die Saudis aus, daß es unmöglich sei, sich mit ihnen zu unterhalten, ohne daß das Gespräch binnen weniger Minuten auf Spekulationen, Kaufen und Verkaufen komme. ... Einige [der führenden Geschäftsleute] haben bereits mehr Reichtümer gesammelt, als sie und ihre Nachkommen in fünf Generationen verbrauchen könnten. Und sie verdienen immer noch mehr.“
Ärzte, die aus dem Ausland in dieses arabische Land gekommen sind, um dort zu praktizieren, beobachten die Wirkung dieser Geldgier und die Geschwindigkeit, mit der sich die Veränderungen vollziehen. „Nirgendwo, so berichten sie, träten psychosomatische Krankheiten so häufig auf wie in Saudi-Arabien — Krankheiten die ein echtes Leiden hervorriefen, aber offensichtlich nicht durch ein Versagen des physischen Organismus verursacht würden. Die Ärzte sagen, daß es junge Leute gebe, die alle Merkmale eines alten Menschen aufwiesen, und alte Leute, die sich wie Jugendliche aufführten.“
Dies ist ein anschaulicher Beweis dafür, daß die Bibel recht hat, wenn sie sagt: „Wer nur Silber liebt, wird mit Silber nicht gesättigt werden, noch jemand, der Reichtum liebt, mit Einkünften.“ Ebenso hat die Bibel recht, wenn sie erklärt, daß solche Personen ‘viele Schmerzen’ leiden müßten (Pred. 5:10; 1. Tim. 6:10).