30. MÄRZ–5. APRIL 2026
LIED 76 Von Jehova zu sprechen tut uns gut
Die Wahrheit freundlich kommunizieren
Jehova – der „Gott der Wahrheit“ (PS. 31:5).
FOKUS
Wie man im Predigtdienst und im Alltag ehrlich kommuniziert, ohne andere zu verletzen.
1. Was ist die Voraussetzung dafür, dass man zur Familie Jehovas gehören darf?
WENN wir einen Bruder oder eine Schwester kennenlernen, ist oft eine der ersten Fragen: „Wie bist du in die Wahrheit gekommen?“ Manchmal lautet die Antwort: „Ich bin in der Wahrheit aufgewachsen.“ Oder: „Ich bin erst seit Kurzem in der Wahrheit.“ An diesen Formulierungen sieht man, dass sich unser ganzes Leben um die Wahrheit aus Gottes Wort dreht. Uns ist bewusst, dass wir nur Teil von Jehovas Familie sein können, wenn wir die Wahrheit lieben und leben. Dazu gehört, im Reden und Verhalten ehrlich zu sein (Ps. 15:1-3).
2. (a) In welchem Ruf stand Jesus? (b) Welche Wirkung hatten Jesu Lehren?
2 Jesus sagte immer die Wahrheit. Seine Feinde gaben zu, dass er selbst dann ehrlich war, wenn er sich damit keine Freunde machte (Mat. 22:16). Jesus beschrieb, wie Menschen auf die Wahrheit reagieren würden, die er lehrte: „Ich bin gekommen, um zu trennen: einen Mann von seinem Vater und eine Tochter von ihrer Mutter und eine Schwiegertochter von ihrer Schwiegermutter“ (Mat. 10:35). Natürlich wünschte sich Jesus keine negativen Reaktionen, aber er war realistisch (Mat. 23:37). Er wusste, dass seine Botschaft eine trennende Wirkung hätte – manche würden die biblische Wahrheit lieben, andere nicht (2. Thes. 2:9-11).
3. Worum geht es im Artikel?
3 Wir möchten wie Jesus ehrlich sein und immer die Wahrheit sagen – auch wenn wir uns damit unbeliebt machen. Und wir sprechen über die biblische Wahrheit, obwohl das nicht jedem gefällt. Heißt das aber, dass es keine Rolle spielt, wie wir Dinge formulieren oder wann wir etwas ansprechen? Nein. Dieser Artikel geht zunächst auf die grundlegende Frage ein: Wo findet man Wahrheit? Anschließend beschäftigen wir uns damit, warum, wie und wann wir mit anderen über die Wahrheit sprechen sollten. Wir werden sehen, wie wir uns in ehrlicher und freundlicher Kommunikation verbessern können, also darin, Dinge taktvoll und zum richtigen Zeitpunkt anzusprechen.
WO FINDET MAN DIE WAHRHEIT?
4. Warum können wir sagen, dass Jehova die Quelle der Wahrheit ist?
4 Jehova ist die Quelle der Wahrheit. Alles, was er sagt, ist wahr. Seine Aussagen darüber, was richtig und was falsch ist, sind absolut zuverlässig (Ps. 19:9; 119:142, 151). Was er für die Zukunft ankündigt, trifft garantiert ein (Jes. 55:10, 11). Er hält immer Wort (4. Mo. 23:19). Tatsächlich kann er gar nicht lügen (Heb. 6:18). Kein Wunder, dass Jehova als der „Gott der Wahrheit“ bezeichnet wird (Ps. 31:5).
5. Warum ist es nicht schwer, den „Gott der Wahrheit“ zu finden? (Apostelgeschichte 17:27).
5 Manche behaupten, es gebe keinen Gott oder es sei schwer, ihn kennenzulernen. Doch das stimmt nicht. Die Beweise für seine Existenz sehen wir überall um uns herum (Röm. 1:20). Und wie Paulus einer Gruppe gebildeter Griechen in Athen erklärte, ist Gott „einem jeden von uns nicht fern“. Er wünscht sich, dass wir ihn „finden“. (Lies Apostelgeschichte 17:27.) Jehova zieht demütige Menschen, die nach der Wahrheit suchen, sogar zu sich (Joh. 6:44).
6. Welche Wahrheiten enthält die Bibel, und warum bedeuten sie dir viel?
6 Wer Jehova sucht, kann ihn durch ein Studium der Bibel finden. Ihre Schreiber wurden von Gottes heiligem Geist geleitet (2. Pet. 1:20, 21). Der gesamte Inhalt der Bibel entspricht daher der Wahrheit und ist vertrauenswürdig. Wir können zum Beispiel ihren Aussagen über den Ursprung des Universums und des Lebens glauben (1. Mo. 1:1, 26). Sie erklärt auch, warum wir alle sündigen und warum es Leid und den Tod gibt (Röm. 5:12; 6:23). Sie verspricht, dass Jehova durch seinen Sohn sämtlichen Schaden, den der Teufel, der „Vater der Lüge“, angerichtet hat, wiedergutmachen wird (Joh. 8:44; Röm. 16:20). Und sie sichert uns zu: Jesus wird die Bösen vernichten, die Toten auferwecken, die Erde zu einem Paradies machen und uns zur Vollkommenheit führen (Joh. 11:25, 26; 1. Joh. 3:8). Auf all das können wir uns felsenfest verlassen. Jehova hat uns die Wahrheit gelehrt, und wir dürfen sie an andere weitergeben (Mat. 28:19, 20).
WARUM WIR DIE WAHRHEIT SAGEN
7-8. Warum spielt es eine Rolle, aus welchem Motiv wir die Wahrheit sagen? (Markus 3:11, 12). (Siehe auch die Bilder.)
7 Um zur Familie Jehovas gehören zu können, müssen wir ehrlich sein. Dafür reicht es aber nicht, nur die Wahrheit zu sagen. Jehova ist es auch wichtig, warum wir das tun. Dazu passt, was Jesus erlebte. (Lies Markus 3:11, 12.) Als er einmal in der Nähe des Sees von Galiläa predigte, sammelten sich große Menschenmengen um ihn. Unter ihnen befanden sich einige, die von Dämonen besessen waren. Sie warfen sich vor Jesus auf den Boden und schrien: „Du bist der Sohn Gottes!“ Aus welchem Beweggrund äußerten die Dämonen diese Wahrheit? Möglicherweise wollten sie sich das Vertrauen der Leute erschleichen, um sie später davon abzubringen, Jehova zu dienen. Die Dämonen sagten zwar nichts Falsches, aber ihr Motiv war nicht aufrichtig. Jesus durchschaute sie und befahl ihnen ausdrücklich, nicht mehr über ihn zu reden.
8 Was heißt das für uns? Es ist Jehova wichtig, warum wir die Wahrheit sagen. Gerade beim Predigen und Lehren kommt es darauf an, dass unsere Beweggründe aufrichtig sind. Wir wollen nicht die Aufmerksamkeit auf uns lenken, sondern auf Jehova (Mat. 5:16; vergleiche Apostelgeschichte 14:12-15).
Auf wen lenkst du die Aufmerksamkeit, wenn du die Wahrheit lehrst? (Siehe Absatz 7-8)
9. Wovor sollten wir uns hüten und warum?
9 Sehen wir uns eine weitere Situation an, in der wir die Aufmerksamkeit auf uns selbst lenken könnten. Ein verantwortlicher Bruder vertraut uns eine Information an. Obwohl sie vertraulich ist, geben wir sie an andere weiter. Wenn sie sich später bestätigt, sind andere vielleicht beeindruckt und nehmen an, wir seien in vieles eingeweiht. Dadurch steigen wir womöglich in ihrer Achtung, aber nicht in der Achtung Jehovas (Spr. 11:13). Wir haben zwar die Wahrheit gesagt, aber nicht aus dem richtigen Motiv. Und wir haben vertrauliche Informationen weitererzählt.
WIE WIR ETWAS SAGEN
10. Was ist damit gemeint, dass unsere Worte „immer freundlich sein“ sollten? (Kolosser 4:6).
10 Lies Kolosser 4:6. Der Apostel Paulus erinnerte die Christen in Kolossä daran, dass ihre Worte „immer freundlich sein“ sollten. Was heißt das? Dieser Ausdruck vermittelt in der Ursprache den Gedanken, anderen mit dem, was wir sagen, etwas Gutes zu tun, und das auf angenehme und liebenswerte Art.
11-12. Warum müssen wir gut überlegen, wie wir anderen die Wahrheit vermitteln? Führe ein Beispiel an. (Siehe auch die Bilder.)
11 „Immer freundlich sein“ ist besonders wichtig, wenn wir anderen die Wahrheit vermitteln möchten. Die biblische Wahrheit wird mit einem scharfen Schwert verglichen, das „Seele und Geist trennt“. Mit anderen Worten, sie kann die innersten Empfindungen und Beweggründe eines Menschen zum Vorschein bringen (Heb. 4:12). Wir müssen die Bibel allerdings geschickt gebrauchen. Sonst könnten wir jemanden unnötig vor den Kopf stoßen oder Konflikte heraufbeschwören.
12 Stell dir vor, du triffst im Dienst eine Person an, die religiöse Gegenstände verehrt und großen Wert darauf legt, mit der Familie Weihnachten und Ostern zu feiern. Du könntest jetzt mit der Bibel beweisen, dass es sinnlos ist, leblose Gegenstände anzubeten, und dass Weihnachten und Ostern heidnische Feste sind (Jes. 44:14-20; 2. Kor. 6:14-17). Das wäre zwar die Wahrheit, aber würdest du schon beim ersten Gespräch so argumentieren, wäre das kein geschickter Umgang mit Gottes Wort.
Wie kannst du die Wahrheit geschickt vermitteln? (Siehe Absatz 11-12)a
13. Wie können wir unsere Worte mit Salz würzen?
13 Paulus forderte seine Leser auch auf, ihre Worte mit „Salz“ zu würzen. Damit meinte er nicht, dass wir die Wahrheit verdrehen oder verheimlichen sollten. Vielmehr geht es darum, sie auf eine Art zu vermitteln, die ansprechend ist und dem Zuhörer „schmeckt“ (Hiob 12:11). Das ist nicht immer einfach. Wenn wir ein Essen würzen, gehen wir oft davon aus, dass das, was uns schmeckt, auch anderen schmeckt. Genauso könnten wir denken, dass unsere Art zu reden jeden anspricht. Aber das ist nicht der Fall. In manchen Kulturen ist es zum Beispiel üblich, offen seine Meinung zu äußern, selbst gegenüber Älteren. In anderen Kulturen würde das als unhöflich gelten und wäre undenkbar. Wie Paulus sagte, müssen wir wissen, wie wir „jedem antworten“ sollen. Das, was wir sagen, sollte also nicht nach unserem Geschmack sein oder unseren kulturellen Vorstellungen entsprechen, sondern muss dem Zuhörer schmecken.
WANN WIR ETWAS SAGEN
14. Warum brachte Jesus seinen Jüngern nicht alles auf einmal bei?
14 Jesus ging liebevoll auf seine Jünger ein und brachte ihnen vieles bei (Mar. 6:34). Trotzdem gab es für sie noch eine Menge zu lernen. Doch Jesus versuchte nicht, ihnen alles auf einmal beizubringen, sondern berücksichtigte ihre Grenzen. Für manche Wahrheiten war es einfach noch zu früh. Tatsächlich sagte er sogar: „Es wäre jetzt zu viel für euch“ (Joh. 16:12). Was heißt das für uns?
15. Warum sollte man einem Bibelschüler nicht alles auf einmal beibringen? (Sprüche 25:11). (Siehe auch das Bild.)
15 Die Tatsache, dass wir die Wahrheit kennen, sollte uns nicht dazu verleiten, anderen alles auf einmal beizubringen. Wie können wir uns da an Jesus orientieren? Nehmen wir Rücksicht auf die Menschen. Denken wir noch mal an die Person, der es wichtig ist, mit ihrer Familie Weihnachten und Ostern zu feiern. Wir wissen, dass diese Feste einen heidnischen Ursprung haben und Gott missfallen. Was, wenn du mit demjenigen kurz vor Weihnachten einen Bibelkurs begonnen hast? Wäre es freundlich und taktvoll, ihm jetzt schon zu zeigen, was die Bibel über heidnische Feste sagt? Wäre es realistisch, zu erwarten, dass er ab sofort nicht mehr Weihnachten feiert? Es gibt zwar Menschen, die das, was sie aus der Bibel lernen, schnell umsetzen, aber viele brauchen einfach Zeit, um ihr Denken und Verhalten zu ändern. Wir können unserem Bibelschüler helfen, Fortschritte zu machen, wenn wir ihm das, was er wissen muss, zur richtigen Zeit sagen – nämlich dann, wenn er so weit ist. (Lies Sprüche 25:11.)
Nimm dir an Jesus ein Beispiel, wenn es darum geht, wann du etwas sagst und wie viel du vermittelst (Siehe Absatz 15)
16. Wie können wir Bibelschülern helfen, „auf dem Weg der Wahrheit [zu] bleiben“?
16 Es gibt kaum etwas Schöneres, als anderen die Wahrheit über Jehova zu vermitteln. Wie können wir ihnen helfen, „auf dem Weg der Wahrheit [zu] bleiben“? (3. Joh. 3, 4). Gib ihnen weiter ein gutes Beispiel. Leb ihnen vor, dass du von dem, was die Bibel verspricht, überzeugt bist. Achte darauf, aus welchem Motiv du die Wahrheit sagst. Sei immer freundlich, wenn du die Wahrheit lehrst, und wähle zur richtigen Zeit die richtigen Worte. Vergiss auch nicht, die Aufmerksamkeit auf Jehova zu lenken. Wenn du das alles tust, beweist du, dass du zu Jehova gehörst – dem „Gott der Wahrheit“.
LIED 160 Ruft die Botschaft aus!
a BILDBESCHREIBUNG: Auf dem ersten Bild sieht ein Bruder in der Wohnung seines Gesprächspartners einen Weihnachtsbaum und zeigt ihm einen Artikel über den heidnischen Ursprung von Weihnachten. Auf dem zweiten Bild zeigt er ihm einen Artikel mit praktischen Tipps für Väter. Welche Vorgehensweise führt zu besseren Ergebnissen?