Als es keine Verbrechen gab
KANN man sich eine Welt ohne Verbrechen vorstellen? Das dürfte schwerfallen, wenn man Berichte wie den in der Süddeutschen Zeitung gelesen hat, wo es hieß: „Von einer neuen Dimension des Verbrechens reden die Kriminalisten. Ihre Sprache ist düster, ihre Szenarien sind apokalyptisch.“
Zufolge einer 1995 gestarteten Umfrage unter Tausenden von Europäern fürchtet sich fast jeder davor, Opfer eines Verbrechens zu werden. In Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Polen und Rußland steht die Kriminalität auf der Liste dessen, wovor die Leute am meisten Angst haben, ganz oben. In Dänemark, Finnland und der Schweiz nimmt die Verbrechensangst den zweiten Platz ein, und in Frankreich, Griechenland und Italien den dritten. Von den 12 erfaßten Staaten wird nur in Spanien die Kriminalität nicht zu den 3 Hauptauslösern von Angst gezählt.
In Osteuropa ist die Verbrechensrate in den letzten 7 Jahren steil angestiegen. In einer Anzahl osteuropäischer Länder liegt die Zunahme bei 50 bis 100 Prozent, in den übrigen bewegt sie sich sogar zwischen 193 und 401 Prozent.
Doch es hat schon einmal eine Welt ohne Verbrechen gegeben. Wann war das, und wie ging diese Welt zugrunde?
Wo hat das Verbrechen seinen Ursprung?
Das Verbrechen, definiert als „schwere Rechtsverletzung“, hat seinen Ursprung im geistigen Bereich. Die ersten Menschen, Adam und Eva, wurden weder mit einer kriminellen Veranlagung erschaffen, noch kann man ihnen die Alleinschuld für das Aufkommen von Verbrechen in der menschlichen Gesellschaft geben. Ein vollkommener Geistsohn Gottes ließ zu, daß sich verkehrte Gedanken in seinem Herzen festsetzten, die, nachdem er sie genährt hatte, zu einem Verbrechen führten. Er war für den Niedergang einer von Verbrechen freien Welt verantwortlich. Dadurch, daß er Gottes Gesetz verletzte, machte er sich zu einem Verbrecher. In der Bibel wird er als Satan, der Teufel, tituliert (Jakobus 1:13-15; Offenbarung 12:9).
Nachdem er im unsichtbaren himmlischen Bereich einen Kurs des Widerstands gegen Gott eingeschlagen hatte, war er entschlossen, seine kriminellen Aktivitäten auf die Menschheit auszudehnen. Der biblische Bericht über das Vorgehen des Teufels ist kurz und einfach gehalten, aber er ist authentisch (1. Mose, Kapitel 2 bis 4). Adam und Eva, die von diesem gerissenen, übermenschlichen Verbrecher irregeführt wurden, wollten sich nicht mehr an Gottes Maßstäbe halten. Durch ihren Ungehorsam gegenüber Gott wurden sie zu Verbrechern. Später erfaßte sie zweifellos ein Grauen, als Kain, ihr erstgeborener Sohn, so weit ging, seinem Bruder Abel das kostbarste Gut zu nehmen, das Leben.
So wurden von den ersten vier Menschen, die die Erde bewohnten, drei kriminell. Adam, Eva und Kain büßten dadurch die Möglichkeit ein, in einer Welt ohne Verbrechen zu leben. Aber wieso können wir nach so langer Zeit sicher sein, daß eine solche Welt jetzt nahe ist?