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  • Würdest du dich von deinem Kind trennen?
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1971
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  • GRÜNDE FÜR DIESEN BRAUCH
  • NACHTEILE UND GEFAHREN
  • DIE WICHTIGSTE ERWÄGUNG
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1971
w71 1. 3. S. 156-158

Würdest du dich von deinem Kind trennen?

„ICH mich von meinem Kind trennen?“ Die meisten Eltern wären entsetzt und würden vor diesem Gedanken zurückschrecken. In vielen Ländern, vor allem in Afrika, kommt es jedoch vor, daß Eltern sich freiwillig von ihren Kindern trennen. Kinder werden Freunden oder Verwandten gegeben oder „geliehen“.

Findest du das herzlos? Haben Eltern, die dies tun, deiner Meinung nach keine elterlichen Gefühle, keine echte Liebe zu ihrem eigenen Fleisch und Blut?

GRÜNDE FÜR DIESEN BRAUCH

Bevor du diesen Brauch einfach rundweg verurteilst, wäre es gut, du würdest einige Gründe betrachten, die diese Eltern veranlassen, ihre Kinder „auszuleihen“. Selbst wenn du in einem Land lebst, in dem man diesen Brauch nicht pflegt, mag dir die richtige Ansicht darüber helfen, gewisse biblische Grundsätze zu erkennen, die auf die Art und Weise, wie Eltern in deinem Land mit ihren Kindern umgehen, anzuwenden sind.

Missionare aus verschiedenen Gebieten Afrikas berichten, daß ihnen von aufrichtigen Eltern schon kleine Kinder angeboten worden seien. Diese Eltern sind alles andere als herzlos, im Gegenteil, sie hängen sehr an ihren Kindern, aber sie sind der Meinung, daß es sich lohne, dieses Opfer zu bringen, wenn dem Kind daraus ein materieller Vorteil erwachse.

Verwandte oder Bekannte, die finanziell besser gestellt sind oder die an einem Ort wohnen, von dem aus es günstiger ist, eine Schule zu besuchen, werden von Eltern, die minderbemittelt sind und vielleicht nicht lesen und schreiben können, oft darum gebeten, die Verantwortung für die Erziehung eines oder mehrerer ihrer Kinder zu übernehmen. Wirtschaftliche Vorteile und Bildungsmöglichkeiten sind also maßgebende Gründe für diese Sitte. Könnte man also nicht sagen, daß diese Eltern auf weite Sicht planen? Sie folgern, daß ihr momentanes Opfer ihnen den Weg für eine bessere Zukunft ebnet, in der die Kinder genug verdienen werden, um sich selbst und die Eltern zu erhalten.

Die Pflegeeltern nehmen in diesen Fällen allerdings eine zusätzliche finanzielle Last auf sich. Sie ziehen daraus aber auch einen gewissen materiellen Nutzen, denn das „ausgeliehene“ Kind wird seine Unterhaltskosten wahrscheinlich zum Teil erstatten, indem es sich als Hausdiener der Familie betätigt. Ein Kind mag dies sogar gern tun, wenn es dafür in besseren Verhältnissen leben und die Schule besuchen kann.

Eltern, die das Leben nur von der materialistischen Seite betrachten, mögen schließlich stolz auf einen Sohn oder eine Tochter hinweisen können, die eine höhere Schule besucht hat und nun das Brot für die Familie verdient.

NACHTEILE UND GEFAHREN

Dieses „Ausleihen“ von Kindern wirkt sich aber nicht in allen Fällen zum Vorteil der Eltern oder der Kinder aus. Da diesen Kindern die Mutterliebe und die väterliche Zucht fehlt, gleichen sie oft entwurzelten Pflanzen; sie leiden an Minderwertigkeitsgefühlen und haben das Empfinden, niemand kümmere sich um sie. Sie mögen als Neulinge im Hause ihrer Pflegeeltern nicht als vollwertige Familienglieder betrachtet werden; sie mögen den anderen Kindern gegenüber zurückgesetzt oder benachteiligt werden.

Auch mögen nicht alle Kinder über die geistigen Fähigkeiten und die seelische Kraft verfügen, die sie benötigen, um die ihnen von ihren ehrgeizigen Eltern gesteckten Ziele zu erreichen. Sie mögen die Bildungsmöglichkeiten, die sich ihnen bieten, nicht genügend ausnutzen können. Und besteht nicht auch die Gefahr, daß sie bei den Pflegeeltern nicht genügend in Zucht genommen werden? Nicht wenige Eltern haben die traurige Erfahrung gemacht, daß ihre Kinder weder Wahrheit und Güte noch Mutter und Vater respektierten, als sie wieder zu ihnen zurückkehrten.

Dem wachsamen Auge ihrer Eltern entzogen, entwickeln diese Pflegekinder oft Denkweisen und Gewohnheiten, die dem, was die Eltern für recht halten, widersprechen. Es mag vorkommen, daß man erst, wenn es zu spät ist, feststellt, daß ein Kind straffällig geworden ist. Es mag niemand gehabt haben, den es um Rat hätte fragen können, und mag deshalb in schlechte Gesellschaft geraten sein. Von Pflegeeltern kann gewöhnlich nicht erwartet werden, daß sie sich um „geliehene“ Kinder mit der gleichen Sorge kümmern wie um ihre eigenen.

DIE WICHTIGSTE ERWÄGUNG

Weit wichtiger als alle diese Erwägungen ist das, was Gott über dieses „Ausleihen“ von Kindern denkt. Als großer Vater aller seiner irdischen Kinder kann er am besten Auskunft geben. Er kann in dieser Frage den besten Rat geben, und diesen Rat finden wir in der Heiligen Schrift.

Eltern, die sagen, sie würden dem wahren Gott dienen, sollten stets daran denken, daß sie in Jehovas Augen für das Wohl ihrer Kinder verantwortlich sind, bis diese ins zurechnungsfähige Alter kommen. Väter und Mütter, die in materieller Hinsicht nicht richtig für ihre minderjährigen Kinder sorgen, handeln wie jemand, der nicht für seine bedürftigen Eltern sorgt und von dem gesagt wird, er sei „schlimmer als ein Ungläubiger“. (1. Tim. 5:8) Das ist aber nicht alles. Eltern, die Gott wirklich lieben, sind auch bestrebt, folgenden vortrefflichen Rat, den wir in 5. Mose 6:6, 7 finden, zu befolgen:

„Diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest, und wenn du auf dem Wege gehst, und wenn du dich niederlegst, und wenn du aufstehst.“

Ja, die geistigen Bedürfnisse der Kinder sind genauso wichtig wie ihr körperliches Wohl, wenn nicht noch wichtiger. Darum gebietet Gottes Wort Eltern: „Ihr, Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und im autoritativen Rate Jehovas.“ (Eph. 6:4) Wie können Eltern diesem göttlichen Gebot gewissenhaft nachkommen, wenn sie ihre Kinder „ausleihen“ und so monate- oder jahrelang von ihnen getrennt sind?

Ebenso wichtig sind Gottes Gebote für die Kinder. Sein Wort sagt: „Ihr Kinder, seid euren Eltern in allem gehorsam.“ (Kol. 3:20) „Mein Sohn, bewahre das Gebot deines Vaters, und verlaß nicht die Belehrung deiner Mutter.“ (Spr. 6:20) Wie können sie das tun, was Gottes Wort ihnen gebietet, wenn ihre Eltern gar nicht bei ihnen sind? Wie können sie Vater und Mutter ehren, wenn sie sehen, wie ihre Eltern ihre Verpflichtungen weitgehend auf andere abwälzen?

DIE RICHTIGE ANSICHT

Um festzustellen, ob es richtig ist, minderjährige Kinder „auszuleihen“, könnte man sich fragen: „Sind eine weltliche Ausbildung und wirtschaftliche Vorteile ein solches Opfer wert?“ Es mag zur Folge haben, daß das Kind sein inneres Gleichgewicht verliert und sich nicht so gut entwickelt, wie dies unter der unmittelbaren Aufsicht liebevoller Eltern der Fall wäre. Es mag zwar den Anschein haben, die Pflegeeltern könnten dem Kind in gesundheitlicher und materieller Hinsicht mehr bieten. Empfiehlt uns aber die Bibel gemäß 1. Timotheus 6:17-19 nicht, unsere „Hoffnung nicht auf unsicheren Reichtum zu setzen, sondern auf Gott“, und „das wirkliche Leben fest [zu] ergreifen“? Wir haben keine Gewähr dafür, daß das Kind Gottes Wohlgefallen erlangt, wenn es wirtschaftlich besser gestellt ist.

Eltern, die sich vor die Frage gestellt sehen, ob sie ihre Kinder für ein oder zwei Monate oder noch länger „ausleihen“ sollten oder nicht, sollten ihre Beweggründe genau prüfen und sich fragen: „Ist es Gottes Wille, daß ich dies tue?“ Ja wäre die Bereitwilligkeit des Kindes oder sein Wunsch, eine Zeitlang von den Eltern weg zu sein, ein stichhaltiger Grund dafür, sie wegzugeben? Kinder wünschen nicht selten etwas, was nicht zu ihrem Nutzen ist.

Väter und Mütter mögen denken, eine Trennung von ihren Kindern sei angebracht, wenn sie so weit von einer Schule entfernt wohnen, daß die Kinder sie von dort aus nicht besuchen könnten. Wäre es aber nicht besser, die Eltern würden versuchen, mit der ganzen Familie in die Nähe der Schule zu ziehen, statt das ihnen von Gott verliehene Vorrecht und die Pflicht, die Entwicklung ihrer Kinder zu überwachen, jemand anders zu übertragen?

In Ländern, in denen in den Versammlungen der Zeugen Jehovas regelmäßig und unentgeltlich Schreib- und Leseunterricht erteilt wird, haben auch viele Eltern selbst an diesem Unterricht teilgenommen und haben so schreiben und lesen gelernt. Nun können sie ihren Kindern die wertvollen Wahrheiten des Wortes Gottes, der Bibel, einschärfen, die das beste Lehrbuch ist das es gibt. Viele Väter, Mütter und Kinder sind sich dadurch nähergekommen und führen heute ein schöneres, glücklicheres Familienleben. Diese Eltern würden sich um keinen Preis von ihren Kindern trennen!

Lebst du in Europa, Nordamerika oder in einem anderen Gebiet, in dem das „Ausleihen“ von Kindern nicht üblich ist? Kennst du dagegen andere Bräuche, auf die die gleichen Grundsätze anzuwenden sind? Manche Eltern geben ihre Kinder in ein Institut oder lassen sie für Monate in ein Ferienlager gehen, obwohl ihnen dort die Liebe, der Schutz und die geistige und moralische Lenkung fehlen, die sie so dringend benötigen. Die Gefahren und Nachteile, die sich daraus ergeben mögen, können unter Umständen genauso groß sein wie die mit dem „Ausleihen“ eines Kindes verbundenen Gefahren und Nachteile. Liebevolle Eltern sind daher in der ganzen Welt äußerst vorsichtig, wenn sie aus irgendeinem Grund vor die Frage gestellt werden, ob sie sich von ihren Kindern trennen sollten. Ihre Vorsicht und ihr Entschluß, dem Worte Gottes zu entsprechen, können für die ganze Familie immerwährendes Glück bedeuten, denn „die Vorschriften Jehovas sind richtig, erfreuend das Herz“. — Ps. 19:8.

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