Die neue Art der Verbreitung unserer Veröffentlichungen
1 Die organisierte Verwendung von Veröffentlichungen in unseren Reihen begann mit der Verbreitung von 6 000 Exemplaren der Wachtturm-Ausgabe vom 1. Juli 1879. Seitdem ist eine Vielfalt von Veröffentlichungen in großen Mengen gedruckt und verbreitet worden. Die vereinfachte Vorkehrung, Veröffentlichungen kostenfrei zu verbreiten, gibt buchstäblich Millionen von Menschen die Gelegenheit, ‘zu kommen und kostenfrei Wasser des Lebens zu nehmen’ (Offb. 22:17).
2 Wir sind jedoch weder verpflichtet, noch ist es unser Wunsch, Veröffentlichungen wahllos an jeden abzugeben, der sie nehmen würde. Genauso, wie wir weisen Gebrauch von unseren eigenen materiellen Gütern machen, trägt jeder Verkündiger die Verantwortung, weisen Gebrauch von den Veröffentlichungen zu machen, die er durch die Versammlung kostenfrei von der Gesellschaft erhält. Daß die Gesellschaft diese Veröffentlichungen kostenfrei zur Verfügung stellt, bedeutet natürlich nicht, daß mit deren Herstellung und Verteilung keine Kosten verbunden sind. Jeder sollte sich wirklich bewußt sein, wie wertvoll unsere Veröffentlichungen sind, um aufrichtigen Menschen bei ihrer Suche nach genauer Erkenntnis über Jehova Gott und seinen Sohn, Jesus Christus, zu helfen (Joh. 17:3).
3 Wieso kann die Gesellschaft ihre Veröffentlichungen kostenfrei zur Verfügung stellen? Die gesamten Kosten des gottesdienstlichen Werkes der Gesellschaft werden durch die Spenden gedeckt, die für das weltweite Werk eingehen. Diese Unterstützung wird in erster Linie von den ergebenen Dienern Jehovas geleistet. Jehovas Zeugen bitten die Öffentlichkeit nicht um Unterstützung ihres äußerst dringenden Werkes der Verkündigung des Königreiches. Wir haben noch nie öffentliche Sammlungen durchgeführt, noch tun wir es heute. Doch wenn aufrichtig interessierte und aufgeschlossene Personen, die wir im Predigtdienst antreffen, von sich aus eine freiwillige Spende für das Werk geben möchten, wird dies geschätzt.
4 Wenn ein Wohnungsinhaber von sich aus danach fragt, ist es passend, mit kurzen Worten klar darzulegen, wie unser weltweites biblisches Schulungsprogramm durch freiwillige Spenden unterstützt wird. Alle eingehenden Geldmittel werden verwendet, um die hohen Ausgaben zu bestreiten, die mit der Durchführung des Königreichspredigtwerkes in der heutigen Zeit verbunden sind. Zusätzlich zu der Herstellung von Veröffentlichungen zur Verbreitung in der ganzen Welt unterhält die Gesellschaft Zweigbüros, Bethelheime, Schulen zur dienstamtlichen Weiterbildung, Missionarschulen und Literaturdepots, unterstützt Missionare und reisende Aufseher und leistet zahlreiche weitere unterstützende Dienste, die notwendig sind, um die gesamte Aufgabe zu erfüllen, die Jesus seinen Jüngern übertrug (Mat. 24:14; 28:19, 20).
5 Das gewaltige Wachstum unter Jehovas Volk hat viele zu der Frage veranlaßt, wie sie helfen können. Die meisten sind nicht in der Lage, selbst bei der Errichtung neuer Zweigbüros und Königreichssäle mitzuhelfen oder in ferne Länder zu gehen, um dort die Verkündigung der guten Botschaft zu unterstützen. Viele Verkündiger und ihre Angehörigen haben es sich daher zur Gewohnheit gemacht, regelmäßig etwas beiseite zu legen, um es für das weltweite Werk zu spenden, damit sie in dem ihnen möglichen Maße einen Anteil an diesen aufsehenerregenden Entwicklungen haben. (Vergleiche 1. Korinther 16:1, 2.) Auf diese Weise wird die gesamte Tätigkeit der Gesellschaft unterstützt, auch die Verbreitung von Veröffentlichungen.
6 Die vereinfachte Vorkehrung der Verbreitung unserer Veröffentlichungen läßt jeden erkennen, daß unser biblisches Schulungsprogramm in keiner Weise kommerziell ist. Es hilft uns auch, unser Ziel in den Vordergrund zu stellen, die gute Botschaft vom Königreich zu verkündigen und Jünger Jesu Christi zu machen. Im krassen Gegensatz zu Organisationen, die „wohltätige Sammlungen“ durchführen, freuen sich Jehovas Zeugen darüber, daß allen interessierten Personen Veröffentlichungen kostenfrei zur Verfügung gestellt werden können. Spenden für das weltweite Werk werden niemals erbeten, und es wäre auch unzutreffend zu sagen, daß Veröffentlichungen auf Spendenbasis oder gegen Spenden abgegeben werden. Eine Spende ist keine Voraussetzung oder Bedingung für den Erhalt von Veröffentlichungen. Über Spenden zur Unterstützung des weltweiten Werkes wird nur mit denen gesprochen, die danach fragen oder auf andere Weise Interesse für unser Werk bekunden. Alle Spenden werden zu hundert Prozent verwendet, um dieses weltweite biblische Schulungsprogramm zu unterstützen, da alle freiwillige Mitarbeiter sind und niemand in der Organisation ein Gehalt oder eine Provision erhält. (Siehe Wachtturm vom 1. Dezember 1990, Seite 22 und 23.)
7 Wenn wir unseren Dienst eifrig ausdehnen und weisen Gebrauch von den wertvollen Publikationen der Gesellschaft machen, wird Jehova weiterhin das Wachstum geben. Überall schätzen gutgesinnte Menschen unsere wohlüberlegten Erklärungen über die Art unseres Dienstes und zeigen gern ihre Unterstützung durch ihre freiwilligen Spenden.
DIE SITUATION IM PREDIGTDIENST
8 Wenn wir Wohnungsinhaber oder andere ansprechen, um ihnen Zeugnis zu geben, sollten wir darauf vorbereitet sein, mit ihnen über ein biblisches Thema zu sprechen. Eine große Vielfalt interessanter Einleitungen sowie viele passende biblische Themen werden in dem Buch Unterredungen anhand der Schriften empfohlen. Wir können auch das Gesprächsthema aus Unserem Königreichsdienst verwenden. Entsprechend der Reaktion der Person muß der Verkündiger entscheiden, wie er fortfährt, was das Anbieten von Veröffentlichungen betrifft. Wenn Interesse gezeigt wird und der Wohnungsinhaber bereit ist, die Veröffentlichung zu lesen, kann sie angeboten werden. Wenn offensichtlich kein ausreichendes Interesse vorhanden ist, das das Angebot eines Buches oder anderer Literatur rechtfertigen würde, kann man sich entschließen, das Gespräch taktvoll zu beenden und zur nächsten Tür zu gehen. Wir möchten keine Veröffentlichungen verschwenden, indem wir sie jemand anbieten, der kein Interesse hat. Vielleicht möchte man auch einen Handzettel oder ein Traktat zurücklassen, wenn die Person zu erkennen gibt, daß sie die Botschaft lesen möchte. Vorgefundenes Interesse sollte man sich unbedingt notieren, um einen Rückbesuch zu machen. Genauso kann man vorgehen, wenn jemand nicht genügend Zeit hat, ein sinnvolles Gespräch zu führen, weil er beschäftigt ist oder weil wir zu einer ungelegenen Zeit gekommen sind. Auf jeden Fall wollen wir weisen Gebrauch von unseren Veröffentlichungen machen.
9 Folgende Bemerkungen könntest du machen, nachdem du die Veröffentlichung gezeigt hast: „Wenn Sie diese Publikation lesen möchten, würde ich sie Ihnen gern zurücklassen.“ Wahrscheinlich wird der Wohnungsinhaber fragen: „Wieviel kostet es?“ Darauf kannst du antworten: „Unser gottesdienstliches Werk wird nicht kommerziell durchgeführt, und wir verkaufen diese Veröffentlichung nicht. Das Werk, das wir heute in dieser Gegend durchführen, wird auf freiwilliger Basis und kostenfrei in 212 Ländern auf der ganzen Erde verrichtet, um Menschen zu helfen, den Weg zum ewigen Leben kennenzulernen. Wer den Wunsch hat, unser gottesdienstliches Werk durch eine freiwillige Spende zu fördern, kann dies tun.“
10 Beim Zeitschriftenangebot könntest du Fragen zu einem bestimmten Artikel aufwerfen und dann sagen: „Weitere Einzelheiten können Sie diesem Artikel entnehmen. Wenn Sie die beiden Zeitschriften lesen möchten, würde ich sie Ihnen gern zurücklassen.“ Werden sie entgegengenommen, könntest du hinzufügen: „Ich freue mich, Ihnen diese Informationen zugänglich machen zu können. Sie werden bestimmt feststellen, daß das Thema sehr aufschlußreich ist. Ich komme nächste Woche gern wieder, um Ihre Ansicht zu erfahren. Sie werden feststellen, daß Der Wachtturm in 110 Sprachen herausgegeben und auf der ganzen Welt in über 15 000 000 Exemplaren verbreitet wird.“
11 Wir wollen nicht von uns aus das Thema Spenden für unser weltweites Werk zur Sprache bringen. Ein interessierter Wohnungsinhaber könnte beispielsweise fragen: „Verschenken Sie die Zeitschriften?“ Wir könnten darauf antworten: „Wenn Sie die Veröffentlichung lesen möchten, gehört sie Ihnen. Ich würde nächste Woche gern wieder vorsprechen, um unsere Unterhaltung fortzusetzen und Ihnen mehr über unser weltweites Bildungswerk zu erzählen.“ Falls der Wohnungsinhaber danach fragt, kann er darüber informiert werden, wie unser Werk finanziert wird.
IST ES ECHTES INTERESSE?
12 Es ist bestimmt nicht unser Ziel, wahllos Veröffentlichungen zu verbreiten. Wir möchten, daß die Veröffentlichungen ihr eigentliches Ziel erreichen, nämlich aufrichtigen Menschen zu helfen, mehr über die wunderbaren Vorsätze Jehovas zu erfahren. Es wäre Verschwendung, Veröffentlichungen bei Menschen zurückzulassen, die keine Wertschätzung für geistige Dinge haben (Heb. 12:16). Eine produktive Verbreitung von Veröffentlichungen hängt von unserer Fähigkeit ab, echtes Interesse zu erkennen. Wie kann sich solches Interesse zeigen? Es ist ein gutes Zeichen, wenn jemand freundlich und bereit ist, sich mit uns zu unterhalten. Oder wenn jemand aufmerksam zuhört, auf Fragen antwortet und eine Ansicht äußert, die Interesse für das Gespräch offenbart. Wer mit dir auf respektvolle, freundliche Weise redet, ist uns offensichtlich gut gesonnen. Wer das mitverfolgt, was du aus der Bibel vorliest, verrät Respekt vor Gottes Wort. Oft ist es sinnvoll, zu fragen, ob jemand die angebotene Veröffentlichung lesen möchte. Du kannst auch vorschlagen, wiederzukommen, um das Gespräch fortzusetzen. Eine positive Antwort ist ein weiterer Beweis für Interesse. Wenn du solche Anzeichen beobachtest, wird der Betreffende wahrscheinlich guten Gebrauch von der erhaltenen Veröffentlichung machen.
13 Diese Änderung in unserem Vorgehen liefert weitere Beweise, daß wir ‘mit dem Wort Gottes nicht hausieren’ (2. Kor. 2:17). Es beweist auch, daß wir kein Teil der Welt sind (Joh. 17:14).
14 Da die Vernichtung Babylons der Großen näher rückt, wird der Druck auf alle religiösen Elemente zunehmen. Unser Hauptinteresse besteht darin, daß das wichtige weltweite Königreichspredigtwerk weiterhin ohne Behinderung vorangeht, damit noch viele weitere gerettet werden (Mat. 24:14; Röm. 10:13, 14).