Im Verhältnis zu unseren persönlichen Bemühungen ernten
1 Jehova Gott beweist auf mannigfaltige Weise seine Liebe zur Menschheit. Jesus hob Gottes alles übertreffende Liebe hervor, indem er eine Volksmenge, die sich versammelt hatte, darauf hinwies, daß Gott „seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und es über Gerechte und Ungerechte regnen läßt“ (Mat. 5:45). Bei einer anderen Gelegenheit nannte Jesus den hervorragendsten Ausdruck der Liebe seines Vaters — die Opferung seines einziggezeugten Sohnes, den er um unserer Rettung willen gab (Joh. 3:16). Jesus ermahnte seine Zuhörer, sich für Jehovas Liebe dankbar zu erweisen. Bemühen wir uns, das zu tun?
2 Nur wer Jehova kennenlernt, kann wirklich volle Wertschätzung ihm gegenüber zum Ausdruck bringen und ewigen Nutzen aus seiner Liebe ziehen (Joh. 17:3). Wir benötigen Rat und Anleitung, wie wir ihm auf annehmbare Weise dienen können. Jehova hat sein liebevolles Interesse dadurch gezeigt, daß er uns sein inspiriertes Wort, die Bibel, gegeben hat, sowie dadurch, daß er seine wunderbare Organisation gegründet hat, durch die wir Rat und Anleitung erhalten (Mat. 24:45-47; 2. Tim. 3:16, 17). Wir, die wir zu Jehovas ergebenem Volk gehören, sind in dieser Hinsicht belehrt worden. Aber zeigen wir wirklich durch unsere persönlichen Bemühungen, daß wir die Liebe Jehovas schätzen? Beachten wir seinen Rat, so daß wir ihm gefallen — zu unserem eigenen Nutzen? (Jes. 48:17; Jak. 1:22). Der Apostel Paulus schrieb in 1. Korinther 3:8: „Der Pflanzende nun und der Begießende sind eins, doch wird jeder seinen eigenen Lohn gemäß seiner eigenen mühevollen Arbeit empfangen.“
3 Ja, wir müssen daran arbeiten, das zu tun, was Gott von uns wünscht. Nicht alle machen in geistiger Hinsicht gleich schnell Fortschritte. Es gibt viele Faktoren, die sich auf unseren Fortschritt auswirken können, und es wäre unweise, entmutigende Vergleiche zu ziehen. Von wesentlicher Bedeutung sind jedoch unsere individuellen Bemühungen. Was können wir tun, um eine noch engere Bindung zur Organisation zu entwickeln? Können wir uns auf bestimmten Gebieten darin verbessern, unsere persönlichen christlichen Verpflichtungen zu erfüllen? Welche Bemühungen sind nötig, um die Versammlungsaktivitäten wirkungsvoller zu unterstützen? Gibt es Punkte in Verbindung mit den Anweisungen der Organisation, die wir anwenden müssen? (1. Tim. 4:16).
DIE TREUEN NACHAHMEN
4 Die gute Botschaft vom Königreich wird seit Jahrzehnten von treuen Brüdern und Schwestern gepredigt. Diese Treuen sind wie Paulus nachahmenswert (1. Kor. 11:1). Sie haben positiv auf Gottes Liebe reagiert, und ihre harte Arbeit sowie ihre persönlichen Bemühungen, biblischen Rat anzuwenden, haben ihnen viel Segen eingetragen. Sie bilden einen festen Kern eifriger Arbeiter in der Versammlung, und sie gehen persönlicher Verantwortung nicht aus dem Weg. Wir können die Früchte der Tätigkeit jedes einzelnen sehen (Röm. 1:13; 2. Kor. 3:1-3).
5 Jedes Jahr strömen inzwischen Zehntausende von Neuen in die Organisation (Jes. 60:8). Auch sie arbeiten ernsthaft daran, vollerwachsene Geistesmenschen zu werden, und ihr Eifer im Predigtwerk ist lobenswert. Sie ziehen Nutzen daraus, daß sie sehen, wie Jehova diejenigen segnet, die sich in seinem Dienst anstrengen. Das Beispiel reifer Brüder und Schwestern läßt Neue erkennen, daß es nicht die Zeit ist, die Hände in den Schoß zu legen oder in unserem Dienst für Gott nachzulassen. Sowohl Neue als auch erfahrene Verkündiger sollten sich fragen: Wachse ich weiterhin in geistiger Hinsicht, übernehme ich meine christliche Verantwortung und mache ich mir alle theokratischen Vorkehrungen zunutze?
DAS GELERNTE ANWENDEN
6 Lange bevor Jakobus die Aufforderung an uns ergehen ließ, „Täter des Werkes“ zu sein, sagte Moses zu den Juden, daß sie seine Worte anwenden sollten (Jak. 1:25; 5. Mo. 11:18). Erkenntnis allein genügte somit nicht. Die Juden mußten aus Gehorsam gegenüber Jehova die Worte des Gesetzes anwenden. Dieser Grundsatz gilt auch heute. Jesus, der Sohn Gottes, wußte ganz sicher um die Wichtigkeit des Gehorsams (Joh. 8:28). Er sagte gemäß Matthäus 7:24: „Jeder nun, der diese meine Worte hört und danach handelt, wird mit einem verständigen Mann verglichen.“
7 Wenden wir das an, was wir auf unseren Kreiskongressen lernen? Ist uns bewußt, warum es heute so wichtig ist, wach und besonnen zu bleiben? Sind wir auf der Hut vor den hinterhältigen Angriffen und Schlingen des Teufels? Schätzen wir den Rat und die Warnungen der Organisation bezüglich der notwendigen sittlichen und geistigen Reinheit in der Versammlung? In welchem Umfang wenden wir als einzelne das an, was wir hören? (Jak. 1:23-25).
8 Das laufende Programm des Tagessonderkongresses hebt hervor, daß wir heilig sein müssen, weil Jehova heilig ist (1. Pet. 1:14-16). Heiligkeit bedeutet religiöse Reinheit. Es ist ein Zustand des Abgesondertseins für den Dienst für Gott. Uns ist der Dienst der guten Botschaft anvertraut worden. Daher müssen wir geistig, sittlich und körperlich rein sein, damit wir würdig sind, das heilige Wort der Wahrheit zu verbreiten. Das erfordert, mehr als gewöhnlich auf uns selbst zu achten (Heb. 2:1). Wenn wir das tun, werden wir im Verhältnis zu unseren persönlichen Bemühungen Segen erlangen.
DER NUTZEN DES PERSÖNLICHEN STUDIUMS
9 Das persönliche Studium hilft uns, einen starken Glauben zu entwickeln, und es vergrößert unsere Wertschätzung für die Wahrheit. Es gibt uns Zuversicht und rüstet uns aus, mit Überzeugung zu reden. Es verleiht uns Einsicht und Unterscheidungsvermögen und hilft uns, die neue Persönlichkeit anzuziehen (Kol. 1:9-11). Ein produktives Studium kostet zwar Zeit und Mühe, aber es gibt kein abgekürztes Verfahren, um genaue Erkenntnis und tiefes geistiges Verständnis zu erlangen. Das Studium wird uns so viel geben, wie wir dafür einsetzen (2. Kor. 9:6, 7; Gal. 6:7).
10 Reservieren wir uns jede Woche genügend Zeit, um uns auf die Versammlungszusammenkünfte vorzubereiten? Das ist eine Möglichkeit, Wertschätzung für die geistige Speise zu zeigen, die Jehova durch den treuen und verständigen Sklaven austeilt. Richtige Vorbereitung auf die Zusammenkünfte hilft uns, mit dem Lesen und Studieren des Wortes Gottes auf dem laufenden zu bleiben. Reservieren wir jede Woche Zeit für unser Bibellesen gemäß dem Programm der Theokratischen Predigtdienstschule? Es erfordert jeden Tag nur einige Minuten, den Stoff zu lesen und darüber nachzudenken. Die Dienstzusammenkunft hilft uns, auf Möglichkeiten zu achten, wie wir unseren Predigtdienst wirkungsvoll gestalten können. Bereiten wir uns darauf vor, und achten wir speziell darauf, wie wir den Stoff im Dienst verwenden können? Bemühen wir uns, ihn sofort anzuwenden? Für die Vorbereitung auf das Wachtturm-Studium und das Versammlungsbuchstudium sollten spezielle Vorkehrungen getroffen werden. Tun wir das?
BETEILIGUNG AN DEN ZUSAMMENKÜNFTEN
11 Durch Beteiligung können wir aus den Zusammenkünften noch größeren Nutzen ziehen. Wenn wir uns auf die Zusammenkünfte vorbereiten und uns daran beteiligen, bleiben wir während der Zusammenkünfte aufmerksam, und es fällt uns leichter, die Kommentare anderer auf uns persönlich anzuwenden. Viele können sich noch daran erinnern, wieviel Anstrengungen sie ihr erster Kommentar in einer Zusammenkunft oder ihre erste Aufgabe in der Theokratischen Predigtdienstschule gekostet hat. Arbeiten wir immer noch hart daran, daß allen unser geistiges Wachstum offenbar wird, auch wenn wir längst nicht mehr so nervös sein mögen? (1. Tim. 4:15). Andere ziehen Nutzen aus unseren Kommentaren und werden dadurch ermuntert. Wenn wir gut vorbereitet sind und den Stoff studiert haben, der in den Zusammenkünften betrachtet wird, wird unsere gute Beteiligung daran andere zur Liebe und zu vortrefflichen Werken anreizen (Heb. 10:23-25).
12 Unsere Kommentare sollten weder lang noch kompliziert sein. Gewöhnlich ist es am besten, kurze Kommentare zu geben, die die gestellte Frage direkt beantworten oder die Anwendung einer Schriftstelle klarstellen. Bei guter Vorbereitung werden wir unseren Kommentar in eigene Worte kleiden können. In diesem Fall ist der Nutzen für uns und für andere noch größer. Warum? Weil wir darüber nachdenken müssen, was wir sagen, und den Gedanken so erklären müssen, wie wir ihn verstanden haben. Dadurch wird der Stoff auch für andere leichter verständlich. Es wird uns außerdem helfen, uns später wieder an die Informationen zu erinnern.
IM PREDIGTDIENST GROSSZÜGIG SÄEN
13 Unser christlicher Predigtdienst ist ein Schatz (2. Kor. 4:7). Betrachten wir ihn als solchen? Durch den Dienst haben wir das Vorrecht, anderen unseren Glauben darzulegen. Jesus sagte, daß der Mund aus der Fülle des Herzens redet (Luk. 6:45). Unsere persönlichen Bemühungen, einen vollen Anteil am Predigtdienst zu haben, nützen uns in vieler Hinsicht selbst. Unser Verständnis der Wahrheit wird vertieft, und wir können die Bibel besser gebrauchen. Wir haben die Freude, anderen die Wahrheit zu bringen und ihnen zu helfen, ihren großen Schöpfer kennenzulernen. Wir treten als Zeugen für die Rechtmäßigkeit der Herrschaft und Souveränität Gottes auf. Wir sind glücklich, weil wir wissen, daß wir Jehova dadurch erfreuen, daß wir gemäß seinem Gleichnis umgewandelt werden und seinen Willen tun (Mat. 5:48).
14 Wenn wir beständig eine Selbsteinschätzung unserer persönlichen Bemühungen vornehmen, wird die Anbetung Jehovas für uns nie zu einem „Scheindienst“ werden. Was ist damit gemeint? Es bedeutet, daß wir niemals halbherzig Gottes Willen tun, d. h. ihm nicht nur zum Schein dienen oder lediglich ein Minimum an Dienst für ihn leisten ohne echte, von Herzen kommende Ergebenheit und Mühe. Unser Dienst für Jehova muß ganzherzig sein. Wir haben eine biblische Verpflichtung, in seinem Dienst alles zu geben (Kol. 3:23, 24). Zugegeben, die Umstände sind verschieden, und Jehova fordert von uns nicht mehr, als wir tun können. Aber das, was wir tun können, erwartet er auch von uns! (Mat. 22:37). Da die gefallene menschliche Natur einen Hang zur Bequemlichkeit hat, ist es gut, sich von Zeit zu Zeit selbst zu überprüfen, um festzustellen, wo wir uns in unserem Dienst für Gott verbessern können. Haben wir uns das zur Gewohnheit gemacht?
15 Wir müssen wachsam sein, damit wir niemals zulassen, daß uns persönliche Bestrebungen und Wünsche davon abhalten, im Dienst für Jehova unser Bestes zu geben. Vergnügungen, Hobbys und Entspannung dürfen nicht übertrieben werden. Wir müssen uns auch vor der Neigung hüten, uns zu sehr mit weltlicher Arbeit zu belasten. Wenn wir Jesu Rat gemäß Matthäus 6:22, 23 beachten, werden wir uns zweifellos mehr um geistige Interessen bemühen und dementsprechend ernten.
16 Strengen wir uns weiterhin an, die neue Persönlichkeit anzuziehen, und kommen wir unserer Verantwortung nach, Rat und Empfehlungen anzuwenden, die wir in den Zusammenkünften der Versammlung, auf Kongressen und durch die Publikationen erhalten. Möge jeder von uns fleißig studieren, sich eifrig an den Zusammenkünften beteiligen und entsprechend seinen persönlichen Umständen einen Anteil am großartigen Werk des Jüngermachens haben. Wenn wir so voller Wertschätzung auf Gottes Liebe reagieren, können wir sicher sein, heute reichen geistigen Lohn zu empfangen und unsere feste Hoffnung auf ewiges Leben in Jehovas neuer Welt zu bewahren.