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JohannesIndex der Wachtturm-Publikationen 1945-1985
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8:58 g76 8. 12. 25; w74 1. 12. 719; w65 15. 9. 567; bf 318; w62 15. 12. 747; wr 34; w57 15. 11. 702; w48 1. 6. 168
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Johannes: Studienanmerkungen zu Kapitel 8Die Bibel. Neue-Welt-Übersetzung (Studienausgabe)
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bin ich schon da gewesen: Die gegnerischen Juden wollten Jesus steinigen, weil er behauptete, Abraham gesehen zu haben, obwohl er „noch nicht einmal 50 Jahre alt“ war (Joh 8:57). Als Reaktion darauf machte Jesus darauf aufmerksam, dass er schon vor Abrahams Geburt als mächtiges Geistwesen im Himmel gelebt hatte. Manche sehen diesen Vers als Beweis, dass Jesus und Gott identisch seien. Ihrer Meinung nach ist der hier verwendete griechische Ausdruck egṓ eimí (in vielen Bibeln mit „ich bin“ oder „bin ich“ wiedergegeben) eine Anspielung auf die Wiedergabe von 2Mo 3:14 in der Septuaginta; sie meinen, beide Stellen sollten genau gleich übersetzt werden. (Siehe Anm. zu Joh 4:26.) Man muss im vorliegenden Vers allerdings den Kontext berücksichtigen. Der Zustand, der im Griechischen durch das Verb eimí ausgedrückt wird, hatte schon begonnen, „ehe Abraham ins Dasein kam“. Deshalb ist es korrekt, im Deutschen statt des Präsens eine Vergangenheitsform zu verwenden (z. B. „bin gewesen“, „war“). Dieses Verständnis spiegelt sich in einer Reihe alter und neuer Bibelübersetzungen wider. In Joh 14:9 steht dieselbe Form von eimí. Dort sagte Jesus: „Jetzt bin ich schon so lange bei euch gewesen und du kennst mich immer noch nicht, Philippus?“ Manche Bibeln verwenden eine ähnliche Formulierung, was zeigt, dass je nach Zusammenhang grammatisch nichts dagegenspricht, eimí mit „bin gewesen“ zu übersetzen. (Weitere Beispiele dafür, dass ein griechisches Verb, das in der Gegenwart steht, mit einer Vergangenheitsform übersetzt werden kann: Luk 2:48; 15:29; Joh 15:27; Apg 15:21; 2Ko 12:19; 1Jo 3:8.) Auch Jesu Argumentation in Joh 8:54, 55 lässt erkennen, dass er nicht den Eindruck vermitteln wollte, er und der Vater seien dieselbe Person.
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