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JohannesIndex der Wachtturm-Publikationen 1945-1985
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19:12 ad 237; w73 1. 2. 79; g73 22. 12. 16; w63 1. 8. 480; g63 8. 11. 4; w62 15. 4. 246; w60 15. 6. 367
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Johannes: Studienanmerkungen zu Kapitel 19Die Bibel. Neue-Welt-Übersetzung (Studienausgabe)
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Freund Cäsars: Im Römischen Reich war das ein Ehrentitel, der häufig Provinzstatthaltern verliehen wurde. In diesem Fall jedoch gebrauchten ihn die Führer der Juden offenbar eher allgemein, als sie andeuteten, Pilatus würde sich der Gefahr aussetzen, wegen Hochverrat angeklagt zu werden. Der damalige Cäsar, Kaiser Tiberius, war dafür berüchtigt, mit allen, die er für illoyal hielt, kurzen Prozess zu machen, und wenn sie eine noch so hohe Position hatten. Ein Beispiel dafür ist Lucius Aelius Seianus (deutsch auch Sejan genannt), der Kommandant der Prätorianergarde, der offiziell als „Freund Cäsars“ bezeichnet wurde. Er konnte nach Tiberius als zweitmächtigster Mann im Reich betrachtet werden. Pilatus war einer seiner Günstlinge. Solange Sejan an der Macht war, wurde Pilatus von ihm geschützt und gefördert. Im Jahr 31 wendete sich das Blatt. Tiberius beschuldigte Sejan des Verrats und befahl, dass sowohl er als auch viele seiner Unterstützer hingerichtet wurden. Als Jesus von Pilatus vernommen wurde, lag das Ganze noch nicht lange zurück. Pilatus wäre in Lebensgefahr geraten, wenn die Sadduzäer beim Kaiser Beschwerde eingelegt hätten, besonders mit dem Vorwurf, er sei „kein Freund Cäsars“. Da Pilatus die Juden bereits gegen sich aufgebracht hatte, wollte er keine weiteren Spannungen provozieren und sich noch weniger dem Vorwurf der Illoyalität aussetzen. Es kann also gut sein, dass sich Pilatus von seiner Angst vor dem argwöhnischen Tiberius beeinflussen ließ, als er Jesus zum Tod verurteilte – einen Mann, von dem er wusste, dass er unschuldig war.
Cäsar: Siehe Anm. zu Mat 22:17.
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