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  • In welchem Sinne können wir „Nachahmer Gottes“ werden?

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  • In welchem Sinne können wir „Nachahmer Gottes“ werden?
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
w74 1. 6. S. 342-348

In welchem Sinne können wir „Nachahmer Gottes“ werden?

„Ihr sollt demnach vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“ (Matth. 5:48).

1. Wie sollten wir über unseren himmlischen Vater denken, und warum?

WENN du einen Menschen wirklich bewunderst, möchtest du dann nicht so sein wie er? Du bemühst dich vielleicht sogar bewußt, ihn nachzuahmen. Kinder tun das. Hört man kleine Jungen nicht oft sagen: „Wenn ich groß bin, will ich wie mein Vati sein.“? Sollten wir über unseren himmlischen Vater, Jehova Gott, nicht ebenso denken? Er zeichnet sich wirklich in jeder Hinsicht aus. Werden wir nicht in reichem Maße von ihm versorgt? Ja hat er nicht sogar Vorkehrungen für unsere Erlösung von Sünde und Tod getroffen, damit wir ewiges Leben erlangen können? (Joh. 3:16; Ps. 145:16). Sollten wir also nicht Gott ähnlich sein wollen? Doch welche Möglichkeiten haben wir, ihn nachzuahmen, und in welchem Maße können wir wie Gott sein?

2. (a) Wieso ist es möglich, daß wir vollkommen sein können, wie Gott vollkommen ist? (b) In welchem Sinne wird das deutsche Wort „vollkommen“ häufig angewandt, und wie läßt sich dies mit der Bedeutung des mit „vollkommen“ wiedergegebenen hebräischen oder griechischen Wortes vergleichen?

2 Es mag dich überraschen, zu erfahren, in welchem Maße wir nach den Worten Jesu Christi wie Gott sein sollten. Er sagte in der Bergpredigt: „Ihr sollt demnach vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“ (Matth. 5:48). Können wir unvollkommenen Geschöpfe aber vollkommen sein? Ja, denn das Wort „vollkommen“ wird in der Bibel wie im heutigen Sprachgebrauch in relativem Sinne angewandt. Man kann demnach etwas als vollkommen bezeichnen, wenn es dem Zweck, für den es bestimmt ist, vollständig oder völlig dient. Deshalb wird von Dienern Gottes, wie Noah und Hiob, gesagt, sie seien „vollkommen“ gewesen (1. Mose 6:9; Hiob 2:3, Elberfelder Bibel). Das hier mit „vollkommen“ wiedergegebene hebräische oder griechische Wort bedeutet „vollständig“, „vollentwickelt“ oder „einwandfrei“ und entspricht dem deutschen Wort „vollkommen“, das ebenfalls mit „vollständig“, „ganz“ oder „tadellos“ erklärt wird.

3, 4. (a) In welchem Sinne waren Noah und Hiob vollkommen? (b) In welchem Sinne können wir vollkommen sein, wie unser himmlischer Vater vollkommen ist?

3 Menschen wie Noah und Hiob waren selbstverständlich nicht in dem Sinne „vollkommen“, daß sie sündenlos gewesen wären, aber im großen ganzen taten sie das, was Gott zu ihrer Zeit und ihren Umständen entsprechend von ihnen verlangte. Gott hatte Gefallen an ihnen; sie taten, was er mit Recht von ihnen erwartete. In diesem Sinne waren sie also makellos, untadelig oder vollkommen.

4 Wenn wir diese Gedanken im Sinn behalten, können wir die Worte Jesu: „Ihr sollt ... vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“ verstehen. Er wollte damit nicht sagen, daß wir frei von Sünde sein sollten, sondern daß wir in anderer Hinsicht oder Beziehung vollkommen sein sollten. Das geht auch aus dem Zusammenhang hervor. Jesus hatte gesagt, Gott sende nicht nur den Guten und Gerechten Sonnenschein und Regen, sondern auch den Ungerechten und Bösen. Wenn wir also Nachahmer Gottes, das heißt vollkommen sein möchten, wie er vollkommen ist, dann dürfen wir nicht nur gegenüber unseren Verwandten und Freunden oder gegenüber den Angehörigen unseres Volkes oder unserer Nation gütig, barmherzig und freigebig sein, sondern wir müssen auch bereit sein, bei jeder Gelegenheit und wo immer es nötig ist, Gutes zu tun. Dann kann gesagt werden, unsere Liebe sei vollständig, vollkommen.

5, 6. (a) Warum sagte Jesus einem gewissen reichen jungen Mann, er müsse noch etwas tun, um vollkommen zu sein? (b) Was können wir heute aus dieser Begebenheit lernen?

5 Wenn wir Gott nachahmen und vollkommen sein möchten, wie er vollkommen ist, müssen wir auch unser möglichstes tun, um die reine Anbetung zu fördern. Jesus Christus hob dies hervor, als ein reicher junger Mann zu ihm kam und ihn fragte, was er tun müsse, um ewiges Leben zu erlangen. Jesus sagte zu ihm: „Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkaufe deine Habe und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach“ (Matth. 19:16-23). Offenbar ließ sich der junge Mann durch seine vielen Besitztümer davon ablenken, Gott ganzherzig zu dienen. Sein Herz gehörte seinem Reichtum. Jesus erkannte, daß es für den jungen Mann besser wäre, er würde sich von dieser ihn ablenkenden Last frei machen. Sie hinderte ihn daran, Gott vollkommen oder vollständig zu dienen.

6 Was bedeuten die Worte Jesu über das Vollkommensein für uns heute? Folgendes: Wir dürfen uns nicht mit einem Mindestmaß an Dienst für Gott zufriedengeben. Wir müssen Jehova Gott mit unserem ganzen Sinn, unserem ganzen Herzen, unserer ganzen Seele und unserer ganzen Kraft lieben und dürfen uns nicht durch irgendwelche persönlichen Wünsche oder Ziele daran hindern lassen, ihm vollständig ergeben zu sein. Wenn wir also nicht durch biblische Verpflichtungen oder durch eine schlechte Gesundheit daran gehindert werden, unsere ganze Zeit dem Predigen der guten Botschaft von Gottes Königreich zu widmen, sollten wir im Vollzeitpredigtdienst stehen. Wir können nicht „vollkommen“ sein, wenn wir Gott nicht ganzherzig dienen.

RECHTSCHAFFEN UND GERECHT SEIN

7, 8. (a) Was sagt die Bibel in bezug auf die Gerechtigkeit Jehovas? (b) Wie müssen wir, sofern wir in einem Arbeitsverhältnis stehen, handeln, wenn wir Gottes Gerechtigkeit nachahmen möchten?

7 Um ‘vollkommen zu sein, wie Gott vollkommen ist’, müssen wir lieben, was er liebt. Das würde unter anderem bedeuten, daß wir nach Recht und Gerechtigkeit streben. Aus der Bibel geht hervor, daß Gott ‘das Recht liebt’ und daß es bei ihm ‘keine Ungerechtigkeit gibt, sondern daß er gerecht und gerade ist’ (Ps. 37:28; 5. Mose 32:4). Wenn wir daher „Nachahmer Gottes“ sein möchten, müssen wir in jeder Hinsicht ehrlich sein, und das würde, sofern wir in einem Arbeitsverhältnis stehen, auch Ehrlichkeit gegenüber unserem Arbeitgeber einschließen (Eph. 5:1). Heute, wo die Unehrlichkeit so stark verbreitet ist, lassen sich viele ohne Bedenken auf Handlungen ein, die im Grunde genommen rechtswidrig sind, und auf diese Weise gehen sie in Wirklichkeit „der Menge zu üblen Zwecken“ nach (2. Mose 23:2).

8 Es gibt zum Beispiel viele Arbeitnehmer, die nur gerade so viel arbeiten, daß sie ihre Stellung behalten können, und andere nehmen heimlich Sachen weg, die ihnen nicht gehören. Das dürfen wir nicht tun, wenn wir Nachahmer Gottes sein möchten. Es ist heute auch üblich, unberechtigt Sozialhilfe oder Arbeitslosenunterstützung zu beziehen oder sich Geld zu leihen und es nicht zurückzuzahlen. Um aber „vollkommen“ gerecht zu sein, müssen wir ‘ehrliche Vorsorge treffen vor den Augen der Menschen’ und müssen ‘unseren Wandel vortrefflich führen unter den Nationen’ (Ps. 37:21; 2. Kor. 8:21; 1. Petr. 2:12).

9. Was müssen wir tun, um Gottes Gerechtigkeit in unserem Verhältnis zum „Cäsar“ nachzuahmen?

9 Gottes Gerechtigkeit nachzuahmen setzt ferner voraus, daß wir gewissenhafte Steuerzahler sind. Gottes Wort gebietet uns: „Zahlt Cäsars Dinge Cäsar zurück“ und: „Erstattet allen, was ihnen gebührt; dem, der die Steuer verlangt, die Steuer“ (Mark. 12:17; Röm. 13:7). Vor noch nicht allzu langer Zeit mußte einem wohlhabenden Christen die Gemeinschaft der Versammlung der Zeugen Jehovas entzogen werden, weil er sich weigerte, diese biblischen Richtlinien einzuhalten. Wie Achan im alten Israel, so war auch er eine Ausnahme, denn als Gesamtheit sind Jehovas Zeugen als gesetzestreue Steuerzahler bekannt (Josua 7:1-26). In der Sindelfinger Zeitung vom 31. August 1968 erschien zum Beispiel ein Artikel unter der Überschrift „Die ehrlichsten Menschen ... sind die Zeugen Jehovas“. Er handelte vom Steuerzahlen. Der erste Absatz schloß mit den Worten: „Erkennbar, so sagt das Bundesfinanzministerium, seien die Zeugen Jehovas die ehrlichsten Menschen in der Bundesrepublik.“ So sollte es auch sein, da es sich Jehovas Zeugen doch zum Ziel gesetzt haben, Nachahmer Gottes zu sein.

TREU UND ZUVERLÄSSIG

10. Was sagt die Bibel über Jehovas Treue und Zuverlässigkeit?

10 Jehova Gott gibt uns durch seine Treue und Zuverlässigkeit ein leuchtendes Beispiel. Sein Prophet Moses sagte zu Israel, seinem Volk: „Du weißt wohl, daß Jehova, dein Gott, der wahre Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die liebende Güte ... bewahrt“ (5. Mose 7:9). Josua, der Nachfolger des Moses, bestätigte diese Tatsache mit den Worten: „Ihr wißt wohl mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, daß kein einziges Wort von allen guten Worten, die Jehova, euer Gott, zu euch geredet hat, dahingefallen ist. Sie alle sind für euch eingetroffen. Kein einziges Wort von ihnen ist dahingefallen.“ Jehova ist unser „treuer Schöpfer“, auf den wir das größte Vertrauen setzen und dem wir ‘weiterhin unsere Seelen anbefehlen’ können (Josua 23:14; 1. Petr. 4:19; 1. Kor. 10:13).

11. (a) Welche Verpflichtungen haben wir gegenüber Gott als ihm hingegebene Kinder? (b) Wie können wir unsere Treue und Zuverlässigkeit in Verbindung mit der Hauptaufgabe beweisen, die Gottes Diener heute erfüllen müssen?

11 Als Nachahmer Jehovas müssen wir daher ebenfalls treu und zuverlässig sein. Wir müssen uns als treue Verwalter der uns anvertrauten Dinge, wie Zeit, Geld, Kraft und persönlicher Einfluß, erweisen (1. Kor. 4:1, 2). Haben wir Jehova gesagt, daß wir zu seinen Kindern gehören und ihm dienen möchten, solange wir leben? Halten wir uns treu an dieses Versprechen? Die Hauptaufgabe, die Jehova seinen Dienern in der heutigen Zeit aufgetragen hat, besteht darin, über sein Königreich — die Regierung, die alles Böse vernichten und der Erde Frieden bringen wird — zu predigen. Jesus sagte in Verbindung mit einer Prophezeiung, die sich in unseren Tagen erfüllt: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, ... und dann wird das Ende kommen“ (Matth. 24:14). Führen wir diese Predigttätigkeit gewissenhaft durch? Besuchen wir die Menschen in dem Gebiet, das uns zum Predigen zugeteilt worden ist, regelmäßig? Sprechen wir bei allen, die Interesse gezeigt haben und die mehr über Gott wissen möchten, erneut vor? Sind wir zuverlässig, wenn es darum geht, mit solchen Personen Heimbibelstudien durchzuführen?

12, 13. (a) Wie können wir in der Ehe Gottes Zuverlässigkeit nachahmen? (b) Wie können jugendliche Christen beweisen, daß sie zuverlässig sind?

12 Ein weiteres Gebiet, auf dem wir uns unbedingt als treu und zuverlässig erweisen sollten, ist die Ehe. Halten wir als verheiratete Christen unser Gelübde, einander zu lieben? Oder kommt unser Ehepartner in dieser Hinsicht zu kurz, weil wir uns anderen Interessen oder Dingen, zum Beispiel irgendwelchen ehrgeizigen Zielen, widmen? Sind wir unserem Lebensgefährten treu, indem wir unser Interesse am anderen Geschlecht nur auf ihn beschränken, oder lassen wir unsere Blicke manchmal zu jemand anders wandern? Liebe und Einfühlungsvermögen werden uns helfen, treu und zuverlässig zu sein. Auf diese Weise ahmen wir Jehova nach; wir sind vollkommen, wie er vollkommen ist, denn von ihm kann bestimmt gesagt werden, daß er treu und zuverlässig ist als ehelicher Besitzer seiner weibesähnlichen Organisation (Jes. 54:1, 5).

13 Und wie steht es mit euch Jugendlichen? Ahmt ihr Gott durch Zuverlässigkeit und Treue nach? Macht ihr zum Beispiel eure Schulaufgaben mit Interesse und gewissenhaft? Seid ihr im Erfüllen eurer häuslichen Pflichten zuverlässig? Sieht der Vater, wenn er abends heimkommt, daß ihr die Arbeiten, die er euch aufgetragen hat, erledigt habt? In der Jugend habt ihr Gelegenheit, eures großen Schöpfers zu gedenken, indem ihr so handelt, daß ihr in seinen Augen kostbar werdet (Pred. 12:1).

DAS HASSEN, WAS GOTT HASST

14. Was sollten wir als Nachahmer Jehovas alles hassen?

14 Eine weitere Möglichkeit, „Nachahmer Gottes“ zu werden und so zu beweisen, daß wir vollkommen sind, wie Gott vollkommen ist, besteht darin, das zu hassen, was er haßt. Was haßt er? Er sagt: „Ich, Jehova, ... hasse Raub samt Ungerechtigkeit.“ Ferner lesen wir: „Sechs Dinge gibt es, die Jehova wirklich haßt; ja sieben sind Dinge, verabscheuungswürdig für seine Seele: hohe Augen, eine falsche Zunge und Hände, die unschuldiges Blut vergießen, ein Herz, das schädliche Pläne schmiedet, Füße, die eilends zum Schlechten hinlaufen, ein falscher Zeuge, der Lügen vorbringt, und jeder, der Streitigkeiten unter Brüdern entfesselt.“ Die Bibel enthält auch die ermahnenden Worte: „Ihr, die ihr Jehova liebt, hasset das Böse.“ „Verabscheut das Böse“ (Jes. 61:8; Spr. 6:16-19; Ps. 97:10; Röm. 12:9).

15. (a) Was bedeutet es, ‘das Böse zu hassen’? (b) Warum sollten wir das Böse unbedingt hassen?

15 Was bedeutet es, ‘das Böse zu hassen’? Es bedeutet, einen „heftigen Widerwillen“ oder eine „starke Abneigung“ gegen das Böse zu haben. Dem Bösen gegenüber gleichgültig oder neutral zu sein genügt nicht. Das Böse kann auf die Neigungen unseres gefallenen Fleisches oft sehr anziehend wirken; es kann nicht nur Spannung und sinnliches Vergnügen, sondern sogar Reichtum und ein sorgloses Leben versprechen. Wir müssen das Böse deshalb unbedingt verabscheuen. Wie können wir dies tun?

16. Wie können wir verhindern, daß das Böse in uns Wurzel schlägt und sich entwickelt?

16 Wir sollten uns vor allem aufrichtig bemühen zu verhindern, daß das Böse in irgendeiner Form in uns Wurzel schlägt. Das setzt voraus, daß wir über unser Herz, unsere Neigungen, unsere Wünsche und unsere Gefühle wachen (Spr. 4:23; 1. Petr. 3:10, 11). Wir müssen daher in erster Linie darauf achten, was für Bücher und was für Artikel in Zeitschriften und Zeitungen wir lesen. Reizt das Böse unsere Neugier so stark, daß wir Vergnügen daran finden, etwas darüber zu lesen? Dann kann von uns bestimmt nicht gesagt werden, wir würden es hassen. Wenn wir das Böse hassen, sehen wir uns auch keine Fernsehprogramme oder Filme an, bei denen Gewalttätigkeit, Brutalität, Unmoral oder andere Formen der Schlechtigkeit eine wichtige Rolle spielen. Wir können uns nicht ständig solche Dinge ansehen, ohne gefühllos zu werden und ohne schließlich aufzuhören, sie zu hassen, ja wir werden sogar mit der Zeit ein Verlangen danach haben.

17. (a) Warum müssen wir auf unseren Umgang achten? (b) Wie sollten wir zu einem Gemeinschaftsentzug eingestellt sein, den das Rechtskomitee vorgenommen hat, und warum?

17 Wenn wir Nachahmer Jehovas werden möchten, die das Böse hassen, müssen wir auch streng auf unseren Umgang achten; wir müssen daran denken, daß ‘schlechte Gesellschaft nützliche Gewohnheiten verdirbt’ (1. Kor. 15:33). Das würde auch bedeuten, daß wir das Vorgehen eines Rechtskomitees der Christenversammlung loyal unterstützen, wenn es jemandem wegen eines für einen Christen ungeziemenden Lebenswandels die Gemeinschaft entzogen hat (1. Kor. 5:1-13). Eine solche Person ist keine gute Gesellschaft. Wir sollten über das Böse, das der Betreffende verübt hat, und über die Schmach, die er dadurch auf Jehova Gott und die Christenversammlung gebracht hat, aufrichtig empört sein. Wir sollten daran denken, daß seine schlechte Handlungsweise neue oder unreife Christen zum Straucheln veranlassen könnte. Wir sollten so reagieren wie der Apostel Paulus, der sagte: Wer wird zum Straucheln gebracht, und ich gerate nicht in Glut?“ (2. Kor. 11:29).

GOTTES LIEBE NACHAHMEN

18. (a) Wie können wir am besten beweisen, daß wir ‘vollkommen sind, wie Gott vollkommen ist’? (b) Aus welchen Gründen sollten wir ihn in dieser Hinsicht nachahmen?

18 Doch am besten können wir beweisen, daß wir ‘vollkommen sind, wie unser Vater vollkommen ist’, wenn wir die vortreffliche Eigenschaft der Liebe an den Tag legen. Seine Liebe wird in seinem Wort besonders stark hervorgehoben. „Gott ist Liebe“, heißt es in der Bibel. Gott hat „seine eigene Liebe zu uns dadurch [empfohlen], daß Christus für uns starb, während wir noch Sünder waren“. Diese liebevolle Vorkehrung, die darin bestand, Jesus Christus, seinen einziggezeugten Sohn, hinzugeben, sollte uns bestimmt veranlassen, dankbar zu sein. Der Apostel Johannes betonte dies mit den Worten: „Wenn Gott uns so geliebt hat, dann sind wir selbst verpflichtet, einander zu lieben“ (1. Joh. 4:9-11, 16; Röm. 5:8).

19. Auf welche Weise können wir Gottes Freigebigkeit nachahmen?

19 Wir können Gottes Liebe unter anderem dadurch nachahmen, daß wir freigebig sind. „Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk“ stammt von Jehova, und er gibt allen freigebig oder „großmütig und ohne Vorwürfe zu machen“ (Jak. 1:17, 5). In welcher Hinsicht können wir freigebig sein und dadurch Gott nachahmen? Wir haben vor allem die Wahrheit über Gottes Vorhaben. Da wir sie kostenfrei empfangen haben, sollten wir sie auch kostenfrei weitergeben, indem wir bei jeder passenden Gelegenheit mit anderen über die gute Botschaft vom Königreich sprechen. Wir können Gottes Freigebigkeit auch nachahmen, indem wir das örtliche und das internationale Predigtwerk in materieller Hinsicht unterstützen. Ferner können wir Freigebigkeit üben, indem wir notleidenden Christen helfen. Freigebigkeit ist unerläßlich, denn sie ist eine der besten Möglichkeiten, dem Gebot Jesu nachzukommen: „Ihr sollt ... vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“ (Matth. 5:46-48; 1. Joh. 3:17, 18).

20, 21. (a) In bezug worauf werden wir besonders angespornt, „Nachahmer Gottes“ zu werden? (b) Welche Möglichkeiten haben wir, Gott durch unsere Bereitschaft zu vergeben nachzuahmen?

20 Wir können Gottes Liebe ferner dadurch nachahmen, daß wir zum Vergeben bereit sind. Ja besonders in bezug auf Gottes Bereitschaft zu vergeben wird uns geraten, ihn nachzuahmen. Beachten wir die Worte, die der hier zur Betrachtung stehenden Ermahnung des Apostels vorausgehen: „Werdet aber freundlich gegeneinander, voll zarten Erbarmens, indem ihr einander bereitwillig vergebt, so, wie auch Gott euch durch Christus bereitwillig vergeben hat. Darum werdet Nachahmer Gottes als geliebte Kinder, und wandelt weiterhin in der Liebe“ (Eph. 4:32 bis 5:2).

21 Wir sind alle unvollkommen und haben nur ein begrenztes Maß an Weisheit, Verständnis und Unterscheidungsvermögen. Sollten wir also die Sünden unserer christlichen Brüder nicht nachsichtig beurteilen und bereit sein, ihnen zu vergeben? Doch, denn die Liebe „deckt eine Menge von Sünden zu“ (1. Petr. 4:8). Wenn Jehova ‘dessen eingedenk ist, daß wir Staub sind’, und ‘unsere Übertretungen so weit von uns entfernt, wie der Sonnenaufgang vom Sonnenuntergang entfernt ist’, sollten wir als unvollkommene Geschöpfe dann nicht noch eher bereit sein, denen zu vergeben, die gegen uns gesündigt haben und die uns um Vergebung bitten? Da Gott „in großem Maße“ vergibt, sollten wir ihn nicht auch in dieser Hinsicht nachahmen? Das bedeutet, daß wir, wie Jesus zu Petrus sagte, „siebenundsiebzigmal“ vergeben sollten, selbst dann, wenn jemand schwer gegen uns gesündigt hat, aber aufrichtig bereut (Ps. 103:8-14; Jes. 55:7; Matth. 18:21-35).

22—24. (a) Was sagt die Bibel über Jehovas Langmut? (b) Welche Möglichkeiten haben wir alle, Jehova durch unsere Langmut nachzuahmen?

22 Noch in einer weiteren Hinsicht gibt uns Gott ein Beispiel der Liebe: indem er langsam zum Zorn, das heißt langmütig ist. Der Apostel Petrus wies auf diese anziehende Eigenschaft Gottes mit den Worten hin: „Jehova ist ... geduldig mit euch, weil er nicht will, daß irgend jemand vernichtet werde, sondern will, daß alle zur Reue gelangen“ (2. Petr. 3:9). Wie langmütig war doch Gott gegenüber seinem Volk, der Nation Israel, während der Herrschaft der Könige! Die Bibel sagt: „Jehova, der Gott ihrer Vorväter, sandte durch seine Boten fortgesetzt Warnungen an sie, immer und immer wieder hinsendend, denn er hatte Mitleid mit seinem Volke“ (2. Chron. 36:15).

23 Wir können Gottes Liebe in dieser Hinsicht nachahmen, indem wir uns über die Unzulänglichkeiten anderer nicht aufregen. Oft mag ein Aufseher durch die Gleichgültigkeit oder Nachlässigkeit gewisser Personen so gereizt werden, daß er, wie man so sagt, „aus der Haut fahren“ könnte. Um aber Nachahmer Gottes zu sein, müssen Aufseher geduldig und langmütig oder langsam zum Zorn sein.

24 Besonders im Familienkreis sollten wir langmütig sein. In der Welt ist es üblich, daß Männer keine Geduld haben mit ihren Frauen. Wie angebracht ist daher der Rat, den der Apostel Paulus Christen gibt: „Ihr Männer, liebt eure Frauen weiterhin, und laßt euch nicht gegen sie erbittern.“! (Kol. 3:19). Sehr passend ist auch das, was der Apostel Petrus über die Behandlung der Frauen schrieb: „Ihr Ehemänner, wohnt gleicherweise weiterhin bei ihnen gemäß Erkenntnis, indem ihr ihnen als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, Ehre zuerkennt, da auch ihr mit ihnen Erben der unverdienten Gunst des Lebens seid, damit eure Gebete nicht behindert werden.“ Die Beachtung dieses Rates ist ebenso wichtig wie die von Gott angeordnete weltweite Verkündigung seiner Königreichsbotschaft (1. Petr. 3:7).

25, 26. (a) Wie hat Gott die Bereitschaft, alles zu ertragen, bekundet? (b) Auf welche Weise können wir diese Eigenschaft Gottes nachahmen?

25 Um vollkommen zu sein, wie Gott vollkommen ist, müssen wir ferner seine Bereitschaft, alles zu ertragen, nachahmen. „Die Liebe ... erträgt alles“, sagt die Bibel (1. Kor. 13:4, 7). Bekundet Gott diese Bereitschaft? Jawohl, denn er hört nicht auf, das zu tun, was recht ist, obwohl es ihn schmerzt und ihn kränkt, wenn seine Geschöpfe falsch handeln (Ps. 78:40, 41). Der inspirierte Apostel Paulus erinnert uns daran, daß „Gott ... die Gefäße des Zornes, die zur Vernichtung passend gemacht sind, mit viel Langmut duldete“. Aus welchem Grund? Aus Liebe und damit er „den Reichtum seiner Herrlichkeit an Gefäßen der Barmherzigkeit kundtun könnte“ (Röm. 9:22, 23).

26 Wenn wir Gottes Liebe nachahmen möchten, müssen wir ebenfalls bereit sein, alles zu ertragen, und dürfen „nicht nachlassen, das zu tun, was vortrefflich ist“ (Gal. 6:9). Die Liebe wird uns helfen, die Botschaft vom Königreich weiter zu predigen trotz der gleichgültigen oder gar feindseligen Haltung der Menschen, mit denen wir sprechen. Es könnte auch sein, daß wir in einem Bethelheim arbeiten, wo bibelerklärende Schriften zur Förderung der weltweiten Verkündigung des Königreiches hergestellt werden. Vielleicht haben wir ständig dieselbe Arbeit zu verrichten; aber die Liebe zu Jehova Gott hilft uns auszuharren, da wir wissen, daß wir dadurch etwas zur Rechtfertigung seines Namens und zur Rettung anderer beitragen sowie unsere Dankbarkeit für all das beweisen können, was er für uns getan hat.

WARUM SICH BEMÜHEN, VOLLKOMMEN ZU SEIN, WIE GOTT VOLLKOMMEN IST?

27, 28. (a) Ist es uns freigestellt, vollkommen zu sein, wie Gott vollkommen ist? (b) Wieso macht es uns glücklich, vollkommen zu sein, wie Gott vollkommen ist?

27 Ein Nachahmer Gottes und vollkommen zu sein, wie er vollkommen ist, setzt also vieles voraus. Beachten wir aber, daß es uns nicht freigestellt ist, „vollkommen“ zu sein. Jesus sagte: „Ihr sollt demnach vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“ (Matth. 5:48). Ja, wenn wir wahre Christen, „Nachahmer Gottes als geliebte Kinder“, sein möchten, dann müssen wir unbedingt gerecht und rechtschaffen, treu und zuverlässig sein, wir müssen das hassen, was Gott haßt, und müssen Liebe üben, indem wir freigebig sind, zum Vergeben bereit, langmütig und bereit, alles zu ertragen (Eph. 5:1). Vollkommen zu sein, wie Gott vollkommen ist, bringt im Grunde genommen aber keine großen Schwierigkeiten mit sich und fordert auch keine großen Opfer von uns. Im Gegenteil, es wirkt sich für uns zum Guten aus; denn ist Jehova nicht der „glückliche Gott“? (1. Tim. 1:11). Ihn nachzuahmen wird auch uns glücklich machen. Wieso?

28 Wenn wir Jehova nachahmen, erfreuen wir sein Herz, denn er sagt: „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann“ (Spr. 27:11). Bestimmt macht es uns glücklich, unseren himmlischen Vater durch unsere Lebensweise erfreuen zu können. Gott nachzuahmen macht uns nicht nur glücklich und gibt uns nicht nur innere Ruhe und Herzensfrieden, sondern es vermittelt uns auch die Hoffnung auf ewiges Leben in seinem neuen System der Dinge. Wir haben also gewiß allen Grund, uns zu bemühen, ‘vollkommen zu sein, wie unser himmlischer Vater, Jehova Gott, vollkommen ist’.

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