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  • Mit dem Unabänderlichen leben lernen
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1978
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1978
w78 15. 6. S. 3-4

Mit dem Unabänderlichen leben lernen

VON einem griechischen Philosophen des Altertums erzählt man sich, er habe gesagt: „Heirate, junger Mann, heirate. Wenn du eine gute Frau bekommst, wirst du glücklich sein, und das ist etwas Gutes. Wenn du keine gute Frau bekommst, wirst du ein Philosoph, und auch das ist etwas Gutes.“ Der zweite Teil dieses Ausspruches will sagen, man solle sich in etwas Unabänderliches schicken und das Leben sozusagen vom philosophischen Standpunkt aus betrachten.

Dieser Grundsatz, mit dem Unabänderlichen zu leben, läßt sich auf viele Lebensbereiche übertragen. Manchmal kann einem schon seine eigene Körpergröße Kummer bereiten. Ein Mädchen, das über 1,80 m mißt, grämt sich vielleicht, weil es so groß ist. Ein Mann wiederum, der nicht einmal 1,50 m erreicht, mag sich ärgern, weil er so klein ist. Doch es verhält sich so, wie Jesus Christus, der Sohn Gottes, gesagt hat: „Wer ... unter euch vermag mit Sorgen seiner Größe e i n e Elle zuzusetzen?“ (Matth. 6:27, Elberfelder Bibel). Des weiteren mag jemand buckelig, mit einem Sprachfehler oder mit schlechtem Sehvermögen geboren worden sein oder vielleicht aufgrund von Kinderlähmung körperbehindert sein.

Was können solche Personen tun? Ein Arzt sagte einmal: „Was nicht geheilt werden kann, muß erduldet werden.“ Carlos Romulo, ein philippinischer Staatsmann, zählt zu denen, die gelernt haben, sich mit ihrer äußerst geringen Körpergröße abzufinden. Er sagt, er habe sich durch seine geringe Größe nicht in Verlegenheit bringen lassen und habe festgestellt, daß sie auch ihre Vorteile habe, denn oft würden Menschen dazu neigen, sehr kleine Personen zu begünstigen.

Alle diese benachteiligten Personen können eines tun, nämlich das Gute schätzen, was sie bereits empfangen haben. Ist nicht das Leben und selbst nur ein gewisses Maß Gesundheit schon ein großer Segen? Man kann sich an den Schönheiten der Schöpfung oder „Natur“ erfreuen, an schöner Musik, man kann die Liebe seiner Angehörigen und Freunde genießen und die Befriedigung verspüren, nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere nützlich zu sein.

Dasselbe gilt für unsere Einstellung zu den Weltverhältnissen, die, soweit es eine Besserung betrifft, unabänderlich sind. Sollten wir uns aufregen, weil die Korruption unter hochgestellten Persönlichkeiten zunimmt und sich die Gewalttaten und Verbrechen auf der Straße häufen? Die Bibel gibt den guten Rat: „Erhitze dich nicht über die Übeltäter.“ Warum nicht? Weil sie zu Gottes bestimmter Zeit nicht mehr sein werden (Ps. 37:1-13). Bis dahin kann man lernen, mit solchen Verhältnissen zu leben, indem man zum Beispiel äußerst vorsichtig ist, sich nicht spätnachts allein auf die Straße wagt und sein Leben für wertvoller erachtet als das Geld, das man bei sich hat.

Ja, zu versuchen, einen philosophischen Standpunkt zu unserer besonderen Lage einzunehmen und das Beste daraus zu machen, wird uns helfen, mit dem Unabänderlichen leben zu lernen. Sehen wir ein, daß alles Glück relativ ist und daß unter den gegenwärtigen unvollkommenen und sündigen Verhältnissen mit dem Angenehmen stets etwas Unangenehmes verbunden ist. Bewahre dir also, in welcher Lage du dich auch befindest, den Blick für das Gute.

Dasselbe gilt für unser Verhältnis zu anderen. Viele Ehepaare, die feststellen, daß sie sich nicht allzugut vertragen, trennen sich oder lassen sich scheiden, doch besser wäre es, sie würden lernen, sich aufeinander einzustellen. So heiratete beispielsweise ein romantisch veranlagter Italiener, der gern Sport trieb, eine ziemlich konservativ eingestellte Engländerin. Jahrelang hatten sie Schwierigkeiten im Zusammenleben, doch der Kinder wegen trennten sie sich nicht. Schließlich lernten sie, sich anzupassen, und führten eine zufriedenere und glücklichere Ehe.

Um ein weiteres Beispiel aus der Gegenwart herauszugreifen: Eine charmante junge Frau heiratete einen Mann, der, was Persönlichkeit und Besitz betrifft, alles aufwies, was sie sich nur wünschen konnte. Doch ihr Wunsch, Kinder zu haben, blieb unerfüllt. Hat sie es gelernt, mit dem Unabänderlichen zu leben? Ja, denn heute kann sie über ihre Enttäuschung sogar scherzen. Überdies ist sie den ganzen Tag damit beschäftigt, mit anderen über die „gute Botschaft“ zu sprechen, was auch ihr Mann tut. Sie genießt viele Segnungen und ist zufrieden, während sie ganze Familien, besonders Mütter mit ihren Kindern, über Jehova Gott und die Segnungen seines Königreiches belehrt — also sozusagen geistige Kinder erzieht, indem sie aus diesen Personen christliche Jünger macht.

In der Bibel finden wir noch viele weitere Beispiele dafür, daß Menschen lernen können, mit dem Unabänderlichen zu leben. Ein Beispiel wäre der Prophet Moses. Er wurde von Gott auf machtvolle Weise dazu gebraucht, sein Volk aus Ägypten herauszuführen, und dennoch stellten die Israeliten auf ihrer vierzigjährigen Wüstenwanderung seine Geduld jahraus, jahrein auf die Probe (5. Mose 8:2-5). Wie enttäuschend muß doch für ihn ihr Mangel an Dankbarkeit und Glauben gewesen sein, ihr Klagen, ihre Widerspenstigkeit, ihre Habsucht und Selbstsucht! Die Liebe, mit der er sie, wie es in 5. Mose zum Ausdruck kommt, überschüttet, beweist, wie gut er es gelernt hatte, mit den unabänderlichen Schwächen und Unzulänglichkeiten seines Volkes zu leben — unabänderlich insofern, als er nichts dagegen tun konnte (Apg. 7:30-39).

Auch heute können die Verhältnisse für Diener Jehovas oftmals eine große Prüfung sein. Während sie die gute Botschaft von Gottes Königreich predigen, müssen sie mit Gleichgültigkeit und Apathie, blinden Vorurteilen und heftigem Widerstand fertig werden. Geben sie wegen dieser anscheinend unabänderlichen Umstände auf? Keineswegs. Sie bemühen sich vielmehr, noch wendiger zu werden; sie stärken ihren eigenen Glauben und erinnern sich ständig an die Gründe, weshalb sie Jehova Gott in dieser Zeit des Endes dienen.

In der Tat mußten Menschen schon unter vielen Situationen ausharren, weil sie nichts daran ändern oder sich nicht auf ehrenhafte Weise daraus befreien konnten. Doch um welche Situationen es sich auch handeln mag, es ist weise, mit ihnen leben zu lernen, indem man lernt, sich anzupassen. Das kostbare Vorrecht des Gebets ist einem dabei eine Hilfe, aber auch die Hoffnung, die man durch Gottes Wort erlangt, die Hoffnung auf „neue Himmel und eine neue Erde“, in denen es nichts Böses und keine Enttäuschungen mehr geben wird, sondern ewiges Leben in Glück (Phil. 4:6, 7; 2. Petr. 3:13; Offb. 21:4).

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