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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1958
w58 15. 12. S. 749-754

Glücklich sind jene, die wach bleiben

„Siehe! Ich komme wie ein Dieb. Glücklich ist, wer wach bleibt und seine äußeren Kleider bewahrt, damit er nicht nackt wandle und man seine Scham sehe.“ — Off. 16:15, NW.

1. Unter wessen Oberaufsicht steht die besondere Arbeit, die verlangt, daß entlassene Arbeiter ihrer Kleider verlustig gehen und daß diese vernichtet werden?

NICHT jede Art von Arbeit verlangt heute, daß ein Mensch seiner äußeren Kleider verlustig geht und daß diese vernichtet werden sollen, wenn er von seinem Arbeitsposten verstoßen wird, weil er nicht wach blieb. Welche besondere Art von Arbeit ist denn im Text von Offenbarung 16:15 gemeint, wenn gefordert wird, daß einer, der auf seinem Posten geschlafen hat und davon enthoben wird, seine Kleider abgeben muß, damit sie vernichtet werden können? Es handelt sich um eine Arbeit, die unter der Macht und Oberaufsicht dessen verrichtet wird, der vom Himmel her die Warnung ergehen läßt: „Siehe! Ich komme wie ein Dieb. Glücklich ist, wer wach bleibt und seine äußeren Kleider bewahrt, damit er nicht nackt wandle und man seine Scham sehe.“ Jesus ist hier der Sprecher.

2. Wofür interessiert sich Jesus sehr hinsichtlich derer, die seine Nachfolger zu sein bekennen, und wie erlangt er diesbezüglich richtigen Aufschluß?

2 Jesus Christus interessiert sich nun sehr dafür, zu sehen, wie sich Personen benehmen, die seine Nachfolger zu sein bekennen. Ahmen sie ihn treulich nach, oder sind sie untreu und stellen ihn vor der Welt auf heuchlerische Weise falsch dar? Dienen sie ihm in Liebe, oder dienen sie den Interessen einer feindlichgesinnten Welt? Sind sie wach, und führen sie das Werk eilends durch, das er ihnen heutzutage, seit dem Jahre 1914, zu tun aufgetragen hat, oder sind sie gegenüber ihren christlichen Obliegenheiten eingeschlafen, weil sie nach Gemächlichkeit, Frieden und Wohlfahrt trachten, die diese Welt bietet? Das sind die Fragen, auf die Jesus Christus die wahren Antworten erfahren will, und zwar indem er jene, die seine Nachfolger zu sein bekennen, durch sein Kommen zu einer Zeit überrascht, die ihnen nicht im voraus bekannt ist und in der sie gerade das tun mögen, was sie eigentlich nur zu einer Zeit tun wollten, in der er nicht anwesend wäre.

3. Was widerfährt bei seinem Kommen den Christen, die wach sind, und was den eingeschlafenen, und an welchen Ort kommt er?

3 Zu der Zeit, da er wie ein Dieb kommt, werden wache Christen ihre äußeren Kleider behalten, jene aber, die er eingeschlafen vorfindet, gehen ihrer äußeren Kleider verlustig. Der Herr Jesus Christus wird ihnen ihre Kleider nehmen, so daß sie nackt wandeln und man ihre Scham zu ihrer Schande sehen kann. An welchen Ort jedoch kommt er? In den Vatikan oder zur römisch-katholischen Kirche? Zur anglikanischen Kirche oder zu irgendeiner anderen protestantischen Kirche oder zu einem Bunde protestantischer Kirchen? Nein, er kommt zu dem geistigen Tempel Gottes, das heißt sowohl zu dem wahren, geistigen Tempel Gottes als auch zu jenem, der fälschlicherweise beansprucht, der geistige Tempel Gottes zu sein.

4. Was ist der Tempel, in den er als der Oberaufseher kommt?

4 Wir sollten die Sache in bezug auf den Tempel klar verstehen. Der Apostel Paulus schreibt an wahre Christen oder an wahre Nachfolger und Nachahmer Jesu Christi die Worte: „Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und daß der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, wird Gott ihn verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und dieser Tempel seid ihr.“ (1. Kor. 3:16, 17, NW) Der Tempel der Juden, der für Jehova Gott auf dem Berge Morija in Jerusalem errichtet worden war, wurde von den römischen Legionen im Jahre 70 n. Chr. zerstört. Seither hat für Jehova nur der geistige Tempel bestanden, in dem Gott durch seinen Geist oder seine heilige wirksame Kraft wohnt. Der geistige Tempel besteht aus „lebendigen Steinen“. Jesus Christus selbst ist sein Grundeckstein, und seine 144 000 auserwählten Nachfolger sind „lebendige Steine“, die auf ihm aufgebaut sind. (Eph. 2:21, 22; 1. Pet. 2:5-7) Das ist der Tempel, zu dem er als der Oberaufseher kommt.

5. Durch welche Handlungsweise würde sich die Tempelklasse verunreinigen, und als was erweisen sich solche Verunreiniger?

5 An die wahren Christen schreibt der Apostel Paulus ferner: „Laßt euch nicht zusammen mit Ungläubigen in ein ungleiches Joch spannen. Denn welche Teilhaberschaft haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft hat Licht mit Finsternis? Ferner: welche Übereinstimmung besteht zwischen Christus und Belial [oder Satan]? Oder welchen Anteil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welche Vereinbarung besteht zwischen dem Tempel Gottes und Götzenbildern? Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: ‚Ich werde unter ihnen wohnen und unter ihnen wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.‘ ‚„Darum geht aus ihrer Mitte hinweg und sondert euch ab“, spricht Jehova, „und hört auf, das Unreine anzurühren“‘, ‚„und ich werde euch aufnehmen“‘“. (2. Kor. 6:14-17, NW: Jes. 52:11; Hes. 20:41) Die Tempelklasse würde offenbar von einer Klasse von Christen verunreinigt werden, die sich zusammen mit Ungläubigen in ein ungleiches Joch spannen läßt und philosophische Lehren, die aus der weltlichen Finsternis stammen, mit den christlichen Lehren des Lichts vermischt, ferner sich etwas von der Teufelsanbetung borgt und Götzenbilder in die Versammlung hereinbringt, damit sie angebetet werden. Jene, die so vorgeben, zum Christentum zu gehören, richten einen falschen Tempel Gottes auf. Sie könnten nicht den wahren Tempel Gottes bilden, sondern bilden sich nur ein, der christliche Tempel Gottes zu sein. In Wirklichkeit sind solche ein heuchlerischer Teil der alten Welt.

6. Warum muß Jesus Christus, wenn er zum geistigen Tempel kommt, um zu einer Vernichtung zu schreiten, erst eine Inspektion vornehmen?

6 Wenn Jesus Christus wie ein Dieb kommt, um die alte Welt oder das unreine, bedrückende, böse, alte System der Dinge zu vernichten, kommt er, um eine Inspektion vorzunehmen und festzustellen, was vernichtet werden soll. Er muß das religiöse Reich inspizieren, das den Anspruch erhebt, christlich zu sein. Er muß das, was heuchlerisch ist, von den wahren Christen trennen. Aus diesem Grunde ist er zum geistigen Tempel Gottes gekommen.

7. Auf welche Worte scheint sich die Ansicht zu stützen, daß der Tempel der Ort ist, an den er kommt, und wo verfuhr man in den Tagen Jesu auf diese Weise?

7 Die Ansicht, daß dies der Ort ist, zu dem er kommen muß, stützt sich offenbar auf seine Ermahnung, daß Christen wach bleiben und die äußeren Kleider bewahren sollen, damit sie nicht nackt wandeln und man ihre Scham sehe. Das könnte ein Hinweis auf die Art und Weise sein, wie man in den Tagen, da Jesus Christus auf Erden lebte, in Jehovas Tempel zu Jerusalem verfuhr. In jenem Tempel dienten die Söhne der ehemaligen Familie Aarons (des Bruders des Propheten Mose) als die Priester, und die Söhne des Stammes Levi dienten als die Gehilfen der Priester. Über die Vorkehrungen und die Verfahrensweise, der sie folgten, lesen wir in der jüdischen Mischna (übersetzt von Herbert Danby, Doktor der Theologie) folgendes:

8, 9. Wer wurde gemäß der jüdischen Mischna mit Wächterpflichten im Tempel betraut, und wie wurde mit einem Wächter verfahren, der auf seinem Posten eingeschlafen war?

8 „Die Priester hielten Wache an drei Stellen im Tempel: in der Kammer von Abtinas, in der Kammer der Flamme und in der Kammer des Herdes; und die Leviten an einundzwanzig Stellen: fünf an den fünf Toren des Tempelberges, vier an den vier Ecken innerhalb, fünf an fünf Toren des Tempelvorhofes, vier an seinen vier äußeren Ecken, einer in der Kammer der Opfergaben, einer in der Kammer des Vorhangs und einer hinter der Stätte des Gnadenstuhls [das heißt außerhalb der westlichen oder hinteren Wand des Allerheiligsten des Tempels].

9 Der Tempelberg-Beamte, der angezündete Fackeln vor sich her trug, pflegte ringsum von Wache zu Wache zu gehen, und wenn ein Wächter nicht aufstand und zu ihm sagte: ‚O Beamter des Tempelberges, Friede sei mit dir!‘ und er offensichtlich eingeschlafen war, so schlug ihn der Beamte mit seinem Stabe, und er hatte auch das Recht, sein Gewand zu verbrennen. Jemand mag gesagt haben: ‚Was ist das für ein Geräusch im Tempelvorhof?‘ ‚Das Geräusch kommt daher, daß ein Levit geschlagen wird und daß man seine Kleider verbrennt, weil er schlief, während er Wache hatte.‘ Rabbi Elieser ben Jakob sagte: ‚Einst fand man den Bruder meiner Mutter schlafend vor und verbrannte seine Kleider.‘“ — Mischna, Middoth („Maße“), 1 Abschnitte 1, 2.

10, 11. (a) Weshalb war es notwendig, daß jeder Wächter wach blieb und seinen Posten nicht verließ? (b) Warum war es notwendig, wach zu bleiben, bis der Beamte kam, der die Aufgabe hatte, die Lose zu werfen?

10 Da der Aufseher oder Beamte des Tempelberges die Gewohnheit hatte, während der Nachtwachen die Runde zu machen und dabei alle vierundzwanzig Posten zu passieren, mußte jeder Wächter ständig auf seinem Posten sein und wach bleiben, um nicht bei einer Unachtsamkeit vom Aufseher ertappt zu werden. Auch war es notwendig, einem anderen Beamten die Tür zu öffnen, der dafür verantwortlich war, die Lose für die Tempeldienste zu werfen. Darüber lesen wir: „Wer den Altar von Asche zu reinigen gedachte, erhob sich frühmorgens und nahm ein Tauchbad, bevor der Beamte kam. Zu welcher Zeit kam dieser? Nicht immer zur gleichen Zeit. Manchmal kam er beim Hahnenschrei und manchmal etwas früher oder später. Der Beamte kam und klopfte [an die Tür], wo sie sich befanden, und sie öffneten ihm. Er sagte: ‚Wer das Tauchbad genommen hat, soll kommen und Lose werfen.‘ Und sie warfen Lose, und das Los fiel auf irgendeinen.“a

11 „Er nahm den Schlüssel und öffnete das Pförtchen und betrat den Tempelhof durch die Herd-Kammer. Die Priester traten nach ihm ein. Sie trugen zwei angezündete Fackeln, und sie bildeten zwei Gruppen.“ — Mischna, Tamid („Das tägliche ganze Opfer“), Abschnitte 2, 3.

12. (a) An wen sind Jesu Worte, wach zu bleiben, besonders gerichtet, wie dies durch die Priester und Leviten veranschaulicht wurde, die im Tempel dienten? (b) Wer durfte seit dem Jahre 1931 ebenfalls eine solche Ermahnung beherzigen und warum?

12 Die Priester und Leviten, die im Tempel Jehovas zu Jerusalem dienten, schatteten die 144 000 siegreichen Fußstapfen-Nachfolger Jesu Christi, des Hohenpriesters Jehovas, vor oder stellten sie dar. Im „geistigen Hause“ oder im Tempel Gottes sind die 144 000 Glieder gleichzeitig „lebendige Steine“ und eine „heilige Priesterschaft“, die „geistliche Schlachtopfer“ darbringt, welche Gott durch Jesus Christus annehmbar sind. (1. Pet. 2:5, NW) Diese „lebendigen Steine“ des „geistigen Hauses“ sind während der „christlichen Zeitrechnung“ auserwählt worden. Heute, nach neunzehnhundert Jahren, ist von ihnen nur noch ein Überrest auf Erden, und ihre Zahl nimmt von Jahr zu Jahr ab. Besonders an diese richtete Jesus seine ermunternden Worte, wach zu bleiben und die äußeren Kleider zu bewahren. Nun hat sich aber seit dem Jahre 1931 eine „große Menge“ Anbeter Gottes, Jehovas, aus allen Nationen und Sprachen mit dem Überrest des „geistigen Hauses“ oder der „heiligen Priesterschaft“ verbunden. In Offenbarung 7:9-15 wird diese hereinströmende „große Menge“ schafähnlicher Anbeter Gottes vorausgesagt, und es wird dort gezeigt, daß sie vor dem Throne Gottes stehen und ihm und seinem Lamme, Jesus Christus, Rettung zuschreiben und Gott ebenfalls Tag und Nacht heiligen Dienst im Tempel darbringen. Weil hier der nächtliche Tempeldienst erwähnt wird, tun auch sie gut, die Ermahnung, wach zu bleiben, zu beherzigen, die an den geistlichen Überrest der „heiligen Priesterschaft“ ergeht. Sie möchten nicht jenen gleichen, die einschlafen und ihrer Kleider verlustig gehen.

ÄUSSERE KLEIDER

13. (a) Welcher körperliche Zustand war den Priestern im Tempel Jehovas verboten? (b) Was sind also die äußeren Kleider, die der Überrest behalten soll?

13 Bei alten heidnischen Religionskulten haben die Priester ihren falschen Göttern oft in nacktem Zustande Opfer dargebracht, z. B. bei den Opfern, die Bacchus, dem Gott des Weines, usw. dargebracht wurden. Im ehemaligen Tempel Jehovas in Jerusalem war es verboten, sich nackt zu zeigen. Deshalb mußten die Priester leinene Beinkleider tragen, damit ihre Geschlechtsteile niemals und in keiner Lage während ihres Dienstes im Tempel zu sehen waren. (2. Mose 20:26; 28:42) Was ist denn unter den „äußeren Kleidern“ zu verstehen, die die Überrestglieder der „heiligen Priesterschaft“ in Jehovas geistigem Tempel tragen und bewahren sollen? Jemand, der verfehlte, nachts auf seinem Posten wach zu bleiben, wurde zur Strafe seines Tempeldienstes enthoben, und das führte zur Nacktheit, was Schande bedeutete. Somit veranschaulichen die äußeren Kleider die Amtszeichen, die Kennzeichen oder Beweise dafür, daß jemand das ehrenhafte Amt eines Dieners Gottes, Jehovas, innehat und in Gottes Tempel ein Mitdiener Jesu Christi, des Hohenpriesters Jehovas, ist. Die äußeren Kleider veranschaulichen den ehrenhaften Dienst eines Zeugen des höchsten Gottes, Jehovas, der ihm in seinem Tempel öffentlichen Dienst darbringt. Solche Kleider sind ihnen von Gott gegeben worden und können ihnen daher von Gott wieder genommen werden, wenn ihr Träger den Verantwortlichkeiten seines heiligen Amtes nicht nachkommt.

14. Warum werden solche äußeren Dienstkleider im geistigen Tempel verliehen, und welche Vorrechte erwachsen daraus?

14 Wann werden solche äußeren Kleider für den Dienst im geistigen Tempel verliehen? Das geschieht, wenn jemand glaubt, daß Jehova der einzige lebendige und wahre Gott ist, und wenn er die Vorkehrung, die er durch Jesus Christus zu seiner Rettung getroffen hat, annimmt und sich Gott dann in Liebe hingibt, um ihn anzubeten und ihm immerdar zu dienen. Diese Hingabe wird durch Jesus Christus angenommen, und darauf nimmt Jehova Gott den ihm hingegebenen Christen in den heiligen Dienst auf. Bildlich gesprochen, bekleidet er ihn mit den äußeren Kleidern, dem Symbol dafür, daß er in Gottes Tempel den Dienst verrichtet; und Jehova schenkt dem ihm hingegebenen Christen seine Anerkennung, indem er ihm heilige Dienstvorrechte schenkt.

15. Wie wurde dies beim ehemaligen Volke Israel vorgeschattet, und weshalb sollten die Dienstkleider hoch bewertet und anbehalten werden?

15 Um dies vorzuschatten, wurden die Priester Israels mit Amtsgewändern bekleidet, die anzeigten, daß sie eine heilige Dienstaufgabe erhalten hatten. Die Leviten mußten ihre Kleider waschen, bevor sie den Priestern als deren Gehilfen im Tempel beigegeben wurden. (2. Mose 28:1-43; 4. Mose 8:5-22) Die bildlichen Kleider zu tragen, das heißt den wahren, christlichen Dienst in Gottes geistigem Tempel verrichten zu dürfen, ist eine Ehre. Jesus Christus war auf diese Weise sinnbildlich bekleidet, als er auf Erden umherzog und die gute Botschaft von Gottes Königreich unter den beschnittenen Juden, „den verlorenen Schafen des Hauses Israel“, predigte. Es steht geschrieben: „… Christus wurde um der Wahrhaftigkeit Gottes willen tatsächlich ein Diener derer, die beschnitten wurden, um die Verheißung, die Er ihren Vorfahren gemacht hatte, zu bestätigen und damit die Nationen Gott verherrlichen möchten wegen seiner Barmherzigkeit.“ (Röm. 15:8, 9, NW) Der verherrlichte Jesus Christus ist der größte, der oberste Diener Gottes, des Höchsten, des Schöpfers des Universums. Die höchste Ehre, die einem Geschöpf zuteil werden könnte, ist der Anteil am Predigtdienste mit Jesus Christus, dem Hohenpriester des einzigen lebendigen und wahren Gottes. Weil die Kleider, die jemand trägt, anzeigen, daß er mit diesem Dienste für Gott beehrt worden ist, sollte man sie hoch einschätzen und anbehalten.

16. (a) Worum geht es hier, und weshalb ist das für alle so wichtig? (b) Wieso kann jemand eine Form der Religion pflegen, die zum Tode führt, und was darf mit der wahren Religion nicht geschehen?

16 Es geht dabei um die wahre, die reine Religion. Die reine Religion bedeutet Leben für die gesamte vernunftbegabte Schöpfung, weil durch sie das vernunftbegabte Geschöpf mit dem göttlichen Vater, dem Quell alles Lebens — sei es Leben im Himmel oder Leben auf Erden —, fortwährend in Berührung gebracht wird. Ein Geschöpf mag eine falsche Art der Anbetung pflegen und mag sein Herz dadurch betrügen, und seine Anbetung wird sich somit als nichtig, fruchtlos und todbringend, statt als lebengebend erweisen. Wer seine Zunge nicht beherrscht und nicht das sagt, predigt, lehrt und betet, was mit Bezug auf den wahren Gott und sein Vorhaben recht und wahr ist, dessen Form der Anbetung wird — auch wenn in Aufrichtigkeit dargebracht — weder zum Segen noch zur Rettung führen. „Wenn jemand die äußerliche Form der Anbetung zu beachten meint, aber nicht seine Zunge zügelt, sondern fortfährt, sein eigenes Herz zu betrügen, dessen Form der Anbetung ist nichtig. Die Form der Anbetung, die rein und unbefleckt ist vom Standpunkte unseres Gottes und Vaters aus, ist diese: für Waisen und Witwen in ihrer Drangsal sorgen und sich selbst von der Welt unbefleckt halten.“ (Jak. 1:26, 27, NW) Man darf nicht zulassen, daß die eine wahre Religion durch die falschen Religionen und Anbetungsformen der Welt befleckt wird, auch nicht durch die Konfessionen der Christenheit, die fälschlicherweise „christlich“ genannt werden.

WESHALB WACH BLEIBEN

17. Was wird, in Verbindung mit dem wahren Tempel, damit bezweckt, daß man wach bleibt und Wache hält, und wen müssen wir beim Wachehalten bei uns haben und weshalb?

17 Im ehemaligen Tempel Jehovas in Jerusalem standen die priesterlichen und levitischen Tempelwächter auf ihrem Posten, um den Tempel vor Diebstahl zu bewahren und alle unreinen Personen und alle Eindringlinge, die falsche Ziele verfolgten, von ihm fernzuhalten. In Verbindung mit Gottes geistigem Tempel und der Anbetung, die heute darin durchgeführt wird, soll man zum gleichen Zwecke wach bleiben und beständig Wache halten. Dadurch soll Gottes reine Anbetung unbefleckt erhalten bleiben; sie soll also nicht dadurch verunreinigt werden, daß sich unreine Personen einschleichen und daß Unreinheit aus der babylonischen alten Welt eindringt. Man soll daher Wache halten, damit die reine und annehmbare Anbetung bewahrt, gefördert und anderen vermittelt werde und ihre lebenrettenden Wohltaten anderen zufließen, so daß Gott auf diese Weise geehrt und gepriesen wird. Alle wahren Christen, also jene, denen die Gunst zuteil geworden ist, die eine und einzige, von Gott erhaltene Religion zu vertreten, sind verpflichtet, Wache zu halten, solange sie sich in dieser babylonischen Welt befinden. Mit Gottes Hilfe müssen sie wachsam bleiben, wobei sie auf den Beistand seiner heiligen Engel und auch auf die Wirksamkeit seines heiligen Geistes vertrauen. Um uns hieran zu erinnern, ist geschrieben worden: „Wenn Jehova selbst das Haus nicht baut, dann haben sich die Bauleute umsonst damit abgemüht. Wenn Jehova selbst die Stadt nicht behütet, dann ist der Wächter umsonst wach geblieben.“ (Ps. 127:1, NW) Wir mögen in unvollkommener, unvollständiger Weise Wächter- und Hüterdienst tun, aber Gott hält in vollkommener Weise Wache, ist um alles besorgt und kann jede Notlage erkennen. Wir benötigen ihn als jemanden, der mit uns wacht.

18. (a) Wem obliegt in den Versammlungen der Tempelklasse die besondere Pflicht, beständig Wache zu halten? (b) Weshalb ist es nun um so wichtiger, als Aufseher fortwährend zu wachen, und worüber?

18 Den Männern, die als Aufseher in einer Versammlung der Tempelklasse Gottes eingesetzt worden sind, obliegt eine besondere Verantwortung, nämlich die Pflicht, vor der Entwicklung irgendwelcher schlechten oder verkehrten Zustände auf der Hut zu sein. Da nun schon neunzehnhundert Jahre verflossen sind, seitdem der Apostel Paulus folgende Worte an die Aufseher richtete, ist es um so wichtiger, sie zu beherzigen: „Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der heilige Geist euch zu Aufsehern ernannt hat, damit ihr die Versammlung Gottes hütet, die er mit dem Blute seines eigenen [Sohnes] erkaufte. Ich weiß, daß nach meinem Weggang tyrannische Wölfe in eure Mitte eindringen und die Herde nicht schonend behandeln werden, und aus eurer Mitte selbst werden Männer aufstehen und verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her. Daher bleibt wach und denkt daran, daß ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden einzelnen unter Tränen zu ermahnen … indem ihr euch so abmüht, sollt ihr den Schwachen beistehen und sollt die Worte des Herrn Jesus im Sinn behalten, der selbst sagte: ‚Mehr Glück liegt im Geben als im Empfangen.‘“ (Apg. 20:28-35, NW) Heute besteht eine große Notwendigkeit, ja eine noch größere denn je, wach zu bleiben und darüber zu wachen, daß keine Wölfe eindringen, die die Schafe verschlingen würden, und daß keine ehrsüchtigen religiösen Führer aufstehen, welche Jünger hinter sich herziehen, so daß sie nicht mehr dem Rechten Hirten folgen, der sagte: „Auch laßt euch nicht ‚Führer‘ nennen, denn einer ist euer Führer, der Christus. Aber der Größte unter euch soll euer Diener sein.“ — Matth. 23:10, 11, NW.

19. Welches Ereignis macht es wegen der Ungewißheit des Zeitpunkts, an dem es eintritt, erforderlich, daß alle Anbeter wach bleiben, und in welchem Sinne müssen sie wachen?

19 Immerhin müssen alle, die im wahren, geistigen Tempel Gottes, Jehovas, anbeten, nicht nur darüber Wache halten, daß keine unreinen Personen in die Herde eindringen, sondern sie müssen auch in bezug auf das Kommen des hohenpriesterlichen Inspekteurs wachen. Jesus warnte uns vor der Ungewißheit des Zeitpunkts der Schlußinspektion. Zu jener Zeit wird es sich zeigen, ob wir in der Anbetung und im Dienste Gottes bis zum Ende der Periode, in der Wachsamkeit geboten ist, dem vollständigen Ende dieses weltlichen Systems der Dinge, ausgeharrt haben. Jesus sagte: „Von jenem Tage oder der Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel im Himmel noch der Sohn, sondern der Vater. Haltet Ausschau, bleibt wach, denn ihr wißt nicht, wann die bestimmte Zeit da ist. Es ist wie bei einem Manne, der außer Landes ging, sein Haus verließ und seinen Sklaven Vollmacht übertrug, einem jeden seine Arbeit, und dem Türhüter befahl, wachsam zu sein. Daher wacht fortwährend, denn ihr wißt nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob spät am Tage oder um Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder frühmorgens, damit er euch, wenn er plötzlich eintrifft, nicht schlafend finde! Was ich aber euch sage, sage ich allen: Wacht beständig!“ (Mark. 13:32-37, NW) Das bedeutet, daß wir alle wachsam bleiben müssen, ja in geistigem Sinne auf religiösem Gebiet stets völlig wach sein müssen.

[Fußnote]

a Die Mischna sagt unter Joma („Der Versöhnungstag“), 1 Abschnitt 8, 2 Abschnitte 1, 2:

„Täglich pflegte man um die Zeit des Hahnenschreis oder entweder kurz vorher oder kurz danach die Asche vom Altar zu entfernen; aber am Versöhnungstage [tat man es] um Mitternacht, und am Fest [Passah, Pfingsten und Laubhüttenfest] bei der ersten Wache. Und ehe der Hahnenschrei [die Zeit des Hahnenschreis] sich nahte, füllte sich der Tempelhof mit Israeliten.

Vorher aber säuberte der, der den Altar von Asche zu reinigen gedachte, den Altar. Wenn viele das tun wollten, pflegten sie zu laufen und die [Altar-] Rampe zu besteigen, und wer sich zuerst im Umkreis von vier Ellen am Altar einstellte, sicherte sich die Dienstaufgabe … Wenn man (der Hof) sah, daß eine Gefahr entstand, erging die Verordnung, den Altar nicht zu reinigen, bevor das Los die Sache entschieden hätte. Man warf vier Lose: und dies war das erste Los.“

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