Das von Gott anerkannte Werk tun
„Seid nicht saumselig in euren Geschäften. Seid glühend durch den Geist.“ — Röm. 12:11, NW.
1. Welches Beispiel gibt Jehova vom Arbeiten, und wie betrachtet er die Trägen und Nachlässigen?
JEHOVA haßt Trägheit. Lässige Personen und Faulenzer sind ihm bestimmt ein Greuel. Gleichgültige und Träge, die nachlässig sind in ihrer Arbeit, können nicht hoffen, den Segen oder die Anerkennung dessen zu gewinnen, der seit Urbeginn der Schöpfung mit unvergleichlichem Eifer und Fleiß gearbeitet hat. „Mein Vater hat bisher fortwährend gewirkt“, sagte Jesus, „und ich wirke fortwährend“. (Joh. 5:17, NW) Jehova ermüdet nie von seiner Arbeit. Er ermattet nie, noch wird er dessen überdrüssig, was zu vollbringen er sich vornimmt. Er verlangsamt nie seine Tätigkeit, noch hört er damit auf, ehe er den vollständigen Erfolg herbeigeführt hat. „Weißt du es nicht? oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist Jehova, der Schöpfer der Enden der Erde; er ermüdet nicht und ermattet nicht.“ Schon sein Name Jehova kennzeichnet den Höchsten und Erhabenen als einen Gott des Vorhabens und der Tätigkeit, denn dieser Name stammt von einem Tätigkeitswort her, von der bewirkenden Form (vom Kausativum) des hebräischen Verbs havah. „Ich habe entworfen und werde es auch ausführen“, sagt er. So finden wir nach unermeßlichen Äonen, daß Jehova sich immer noch treulich an sein erstaunliches Werk hält, indem er seinen gewichtigen Verantwortlichkeiten als Schöpfer des Universums und als dessen souveräner Herr und ewiger Regent nachkommt. — Jes. 40:28; 46:11.
2. Welches sind einige der unübertrefflichen Beispiele der Meisterschaft Jehovas als des Schöpfers?
2 Überlege dir einen Augenblick, von welch gewaltiger Ausdehnung das materielle Universum des Schöpfers ist, das heißt der begrenzte Teil desselben, soweit ihn Menschen erforscht haben. Unsere Milchstraße (Galaxie), die aus nicht weniger als dreitausend Millionen Sternen besteht, hat ein solch unfaßbares Ausmaß, daß ein Lichtstrahl, der sich mit der überraschenden Geschwindigkeit von 300 000 Kilometern in der Sekunde fortpflanzt, mehr als 33 000 Jahre braucht, um die Länge ihres Durchmessers zurückzulegen. Und doch füllt dieses Sternsystem keineswegs den ganzen weiten Raum aus. Innerhalb des Gesichtsfeldes, wohin heutige Teleskope reichen, ist ein großes Heer anderer Weltinseln oder Milchstraßensysteme gefunden und fotografiert worden — Sternenwunder, die unsere Vorstellungskraft verblüffen! Es gibt Sterne, die so schwer sind, daß ein Kubikzentimeter ihrer Substanz etwa 55 Tonnen wiegt, und Sterne, die so groß sind, daß ihr Durchmesser mehr als 16mal die Entfernung von der Erde zur Sonne ausmacht. Ferner gibt es Sterne, die sich so schnell bewegen, daß sie mit Geschwindigkeiten von mehr als 2 500 000 Kilometern in der Stunde ihre Bahnen ziehen. Und was noch mehr ist: diese Myriaden von Himmelskörpern sind nicht zusammengewürfelt in wilder Unordnung, noch bewegen sie sich in chaotischer Verwirrung. Nein, jeder Stern, jeder Planet, jedes Sternbild und jede Milchstraße wird von Jehovas bestimmten Gesetzen der Bewegung beherrscht. Alle bewegen sich auf den ihnen richtig zugewiesenen Bahnen. Alle sind nach einem präzisen, absolut genauen Zeitplan in Bewegung, ja sind dies seit Hunderten von Millionen Jahren gewesen. Wahrlich: unübertreffliche Beispiele von Jehovas Meisterschaft in der schöpferischen Tätigkeit. „Wie viele sind deiner Werke, Jehova! Du hast sie alle mit Weisheit gemacht.“ — Ps. 19:1; 104:24; Jes. 40:26; Röm. 1:20.
3. Auf welche Weise hat Jehova für den Menschen gesorgt, und wovon zeugt die ganze Schöpfung?
3 Nun stell dir vor, was für ein kleiner, winziger Fleck unsere Erde in der grenzenlosen Ausdehnung des Weltraumes ist. Und doch hat Jehova Gott sie nicht aus den Augen verloren, noch hat er irgendeine Einzelheit, um sie als Wohnstätte des Menschen passend zu machen, übersehen. Alles um uns her sind wunderbare Zeichen des feinen, künstlerischen Meisterwerkes des Schöpfers, sowohl die Mikro- wie die Makroformen, denn jedes zu sehende Ding ist ein Ehrfurcht einflößendes Wunder. Gott hat denn auch weder Arbeit noch Mühe gescheut, um für die Bedürfnisse jedes lebenden Geschöpfes, für Mensch wie Tier, zu sorgen. (1. Mose 1:29, 30; 3:21) „Jehova ist gut gegen alle, und seine Erbarmungen [zarten Erbarmungen, AS] sind über alle seine Werke. Es werden dich loben, Jehova, alle deine Werke … du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit; du tust deine Hand auf und sättigst alles Lebendige nach Begehr.“ (Ps. 145:9, 10, 15, 16) Ja, die ganze belebte und unbelebte Schöpfung zeugt von dem unermüdlichen Eifer, von der Tatkraft und Präzision des großen Meisterschöpfers. Niemand kann sein Werk mit Recht bemängeln. Es ist vollkommen. Auch ist er nicht saumselig, lässig oder zeitlich irgendwie rückständig. Jehova vollzieht alle seine angekündigten Vorsätze genau zur rechten Zeit. — 5. Mose 32:4; 2. Pet. 3:9.
4. (a) Welche Vorkehrung für die Arbeit des Menschen traf Jehova, und warum? (b) Wie sollten wir an eine uns von Jehova gegebene Dienstaufgabe herantreten, und weshalb?
4 Arbeit, gute, gesunde Arbeit, die das Zusammenwirken von Sinn und Muskeln verlangt, gehört ebenfalls zu Gottes liebreichen Vorkehrungen für den Menschen. (1. Mose 1:28; 2:15; 9:1, 7) Selbst das Sabbatgebot war vor allem eher ein Gebot zu arbeiten als ein Gebot zu ruhen, denn wenn es Gottes Vorsatz gewesen wäre, daß der Mensch die meiste Zeit umherliegen und so wenig als möglich tun sollte, so hätte er im wesentlichen gesagt: ‚Sechs Tage sollst du müßiggehen, aber am siebenten kannst du arbeiten.‘ Nein, das nicht! Weitaus die meiste Zeit und Kraft des Menschen sollte zu nutzbringender Arbeit gebraucht werden, und zwar zum Wohle des Menschen und zum Preise seines Schöpfers. Jene daher, die die Anerkennung Gottes zu erhalten hoffen, müssen das Werk, das er ihnen zuteilt, mit enthusiastischem (von Gott inspiriertem) Eifer aufnehmen. Sie müssen mit Entschlossenheit und Fleiß an ihre Dienstaufgaben herantreten und müssen dabei beharren, und dies trotz aller Anstrengungen Satans, des Teufels, des Widersachers Gottes und des Menschen, sie zum Verlangsamen ihres Laufes zu bewegen, sie von ihrer Tätigkeit wegzuziehen oder sie zu gänzlichem Aufhören zu veranlassen. Und wie glücklich sind jene, die mit Wirken fortfahren; denn nicht nur haben sie schließlich Gelingen und Erfolg, sondern sie ernten dann auch die befriedigende Frucht ihrer Arbeit in Form von überströmender Freude und Zufriedenheit ohne Maß. Dieser göttliche Grundsatz wird durch das nachfolgende Beispiel schön geschildert.
5. (a) Welcher Vorrechte des Wirkens erfreute sich Jesus in seinem vormenschlichen Dasein? (b) Welche dreifache Mission erfüllte er auf Erden?
5 Christus Jesus, der geliebte und einziggezeugte Sohn Gottes Jehovas, genoß in seinem vormenschlichen Dasein als der Logos (was Wortführer oder Wort Gottes bedeutet) zuallererst das seltene und einzigartige Vorrecht, bei der großartigen Aufgabe des Bauens dieses Universums mit seinem Vater zusammen zu arbeiten. „Alle Dinge kamen durch ihn ins Dasein, und ohne ihn kam auch nicht e i n Ding ins Dasein.“ (Joh. 1:1-3, 10, NW; 1. Kor. 8:6; Kol. 1:16) Nachdem dieser vertraute Mitarbeiter des Schöpfers diese Dienstaufgabe treulich erfüllt hatte, wurde er mit einer dreifachen Sondermission auf die Erde gesandt. Als Menschengeschöpf legte er Zeugnis ab für die Wahrheit, die die Menschen frei macht, gab sein vollkommenes Menschenleben als Loskaufspreis zur Erlösung der gefallenen Menschen dahin und erwies sich unter dem größten Druck Satans als Jehovas Rechtfertiger, der würdig ist, als König der neuen Welt der Gerechtigkeit auf dem großen Thron Jehovas zu sitzen. — Joh. 8:32, 45, 46; 18:37; Matth. 20:28; 1. Tim. 2:6; Titus 2:14; Phil. 2:5-11; Heb. 4:15; 5:8, 9.
6. Mit welcher geistigen Einstellung drängte Jesus in dem ihm von Gott gegebenen Werke voran, und woran dachte er dabei nicht?
6 Ohne Murren, ohne Auflehnung, ohne Klagen oder Kritik an dieser Zuteilung, die ihn auf diese Erde hinabführte, strebte der Mensch Jesus mit einem feurigen, verzehrenden Eifer voran. (Ps. 69:9; Joh. 2:17) Tag und Nacht mühte er sich ab, ohne an seine eigenen, persönlichen Interessen, Bequemlichkeiten, Vorteile und Wünsche zu denken. „Nicht wie ich will, sondern wie du willst“, war sein Gebet zu seinem himmlischen Vater. „Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, so lange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.“ „Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich sandte, und sein Werk vollende.“ (Matth. 26:39; Mark. 14:36; Luk. 22:42; Joh. 4:34; 5:30; 6:38; 9:4, NW) Weder durch Beschwerden, noch durch Verfolgungen, Schande und Spott, noch durch persönliche Zuneigungen oder Abneigungen ließ Jesus sich ablenken oder aufhalten, Jehovas gerechtes Vorhaben, ihn betreffend, zu vollbringen. — Heb. 12:2, 3.
7. Was fordert Erntearbeit, und was wird uns durch Jesu Lauf gezeigt?
7 Pflügen und Ernten ist wirkliche Arbeit, schwere Arbeit, und erfordert viel Kraft, Ausdauer und Beharrlichkeit. Solches ist nicht das Werk eines Lässigen. „Im Herbst will der Faule nicht pflügen; verlangt er in der Ernte [im folgenden Jahr] (nach Ertrag), so ist nichts da!“ (Spr. 20:4, SB) „Wer im Sommer einsammelt, ist ein einsichtsvoller Sohn; wer zur Erntezeit in tiefem Schlafe liegt, ist ein Sohn, der Schande bringt.“ (Spr. 10:5) Jesus war ein einsichtsvoller Sohn und brachte keine Schmach auf seinen Vater. Er war sich der Tatsache völlig bewußt, daß ein großes Erntewerk getan werden müsse, daß aber der Arbeiter wenige seien. (Matth. 9:37) So wanderte er landab, landauf, wohlverstanden zu Fuß, und besuchte all die Städte und Dörfer, heilte die Kranken und Leidenden, tröstete die Armen und Bedrückten, versammelte die mit Weizen Verglichenen aus dem Unkrautacker jener abtrünnigen Nation. (Matth. 4:23, 24; 9:35, 36; 14:14; Mark. 1:38, 39) In der Tat war Jesus ein sehr beschäftigter Mann! Kaum konnte er einen einsamen Platz zur Ruhe finden, und oft fand er nicht einmal Gelegenheit, in Ruhe selber ein Mahl einzunehmen. (Matth. 14:13; Mark. 3:20; 6:31-34; Luk. 4:42, 43) Als Folge konnte Jesus am Passahabend des Jahres 33, genau zur Zeit, die in den alten Prophezeiungen vorausgesagt war, seinem Vater den Bericht erstatten: „Ich habe dich verherrlicht auf der Erde, indem ich das Werk vollendet habe, das du mir zu tun gegeben hast.“ Indem er so den ihm von Gott zugeteilten Dienst begierig aufnahm und darin verharrte, konnte er ihn vollständig ausführen, den großen Sieg erlangen und Jehovas kostbare Anerkennung empfangen. — Joh. 17:4; 19:30; Matth. 17:5, NW.
DIE DIENSTORGANISATION GEGRÜNDET
8. Welcherlei Personen las sich Jesus für seine Dienstorganisation aus, und warum?
8 Jesus wußte, daß in künftigen Jahren die reine Anbetung Jehovas bis zu den Enden der Erde ausgedehnt werden sollte. Dies erforderte eine wirksame theokratische Organisation, und so versammelte er zu Beginn seines Predigtdienstes eine Schar Jünger um sich, denen er besondere Schulung und Unterweisung für das vor ihnen liegende Werk zukommen ließ. Man beachte den typischen Schlag der Leute, die er als seine engen Mitverbundenen auslas. Nicht die lässigen, trägen Aristokraten oder die schlaffen, schmarotzerischen Pharisäer jener Tage. Statt dessen wurden die meisten Jünger Jesu aus der arbeitenden Klasse ausgewählt, wetterharte Fischer, schwer arbeitende Steuereinnehmer, Männer und Frauen der Tat, auf die man sich verlassen konnte, daß sie ihre Aufgabe tatkräftig ausführten. Und es war gut, daß sie zielstrebig und energisch waren, denn es wurde viel Arbeit von ihnen verlangt. Gleichwie Jesus mußten auch sie Zeugen und Lehrer sein unter den Nationen, Prediger und Verkündiger der guten Botschaft des Königreiches des Himmels. Auch sie mußten im Verein mit dem „Meister der Ernte“ in der Weizenernte schwer arbeiten. — Luk. 10:2, NW.
9. Was für Unterweisung erteilte Jesus seinen Nachfolgern? Warum war dies nötig, und wie leisteten sie Folge?
9 Jesus erteilte seinen Nachfolgern während seines dreieinhalb jährigen Predigtdienstes viel mündlichen Rat über die richtige Anbetung, die Ergebenheit und den Dienst Gott gegenüber und unterrichtete sie auch in den Grundgesetzen, welche die theokratische Organisation beherrschen, nämlich in den grundlegenden Prinzipien der Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit. Dies war nötig, denn in ihrem ganzen früheren Leben, als sie noch von Gott fern waren, war der Sinn dieser Männer und Frauen nach dem Muster dieser alten Welt geformt worden. Nun wurden sie hinausgerufen aus der Finsternis in das herrliche Licht, um Fußstapfen-Nachfolger Jesu zu sein, die gleich ihm der lauteren, unbefleckten Anbetung Gottes Jehovas ergeben waren. Sie mußten daher ihren Sinn neu gestalten, ihre falschen Ideen, die Bräuche und vorgefaßten Begriffe, die sich auf menschliche Vernunftschlüsse und menschliche Theorien und Traditionen stützten, fahrenlassen. Fortan mußten sie ein Teil einer heiligen Nation von Königen und Priestern sein, die Gott und seinem gerechten Königreich unter Christus vollständig ergeben waren. Deshalb hielten sie in nichts zurück, sondern gaben ihr Leben für den Dienst Gottes hin, indem sie alles, was sie hatten, Herz, Seele und Sinn, Kraft und Habe, seinem Dienste widmeten. Fortan sollten sie sich von einer gänzlich neuen Handlungsregel, jener der Liebe, leiten lassen. „Ich gebe euch ein neues Gebot, daß ihr einander liebet; so wie ich euch geliebt habe, daß auch ihr einander liebet. Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ Diese Neugestaltung ihres Sinns zu einem neuen Lebensweg war bestimmt keine leichte Aufgabe, sondern erforderte von einem jeden viel Mühe und Anstrengung. — Mark. 12:29-31; Joh. 13:34, 35, NW.
10, 11. (a) Was für praktische Schulung ließ Jesus seinen Jüngern zuteil werden, und was erforderte dies von ihm? (b) Was für eine Organisation entstand dadurch?
10 Jesus erteilte seinen Jüngern nicht nur mündliche Unterweisung, sondern nahm sie auch mit in das Zeugniswerk von Haus zu Haus und von Stadt zu Stadt, damit sie durch praktische Beobachtung lernten, wie sie ihren Predigtauftrag erfüllen, wie sie in ihrem Werke tüchtig und im Bearbeiten ihres Gebietes gründlich sein konnten. Und von Zeit zu Zeit wurden diese neugeschulten Zeugen selber ausgesandt, damit sie wertvolle Erfahrungen sammeln konnten, indem sie im Felddienste das ausübten, worüber sie durch Schulung belehrt worden waren. (Matth. 10:1 bis 11:1; Luk. 10:1-17) Natürlich bedeutete die Schulung dieser anderen Glieder der theokratischen Organisation für Jesus eine Extralast, da es oft nötig war, ihnen nach langen Stunden ermüdenden Predigens unter Volksmengen privat weitere Unterweisung zu erteilen. Aber Jesus beklagte sich nicht. Er schaute nicht immer auf die Uhr, noch arbeitete er unter den kritischen Augen des Bonzen einer Arbeiterunion, der ihn dafür bestraft haben würde, wenn er Überstunden gemacht hätte, ohne dafür eine Zulage zu beziehen. (Matth. 13:1-16, 36-43; 24:3) Und weil Jesus so fleißig bemüht war, sich jeder Einzelheit anzunehmen, war er erfolgreich im Gründen einer guten Dienstorganisation, einer Gesellschaft christlicher Diener, bestehend aus Personen, die nicht nur schwer arbeiteten, sondern sich von theokratischen Grundsätzen leiten ließen, Personen, die anerkannten, daß Christus Jesus die Tätigkeit der Organisation auf Grund seiner Ernennung durch Gott leitete, und dies bis hinab zur Vollendung dieses Systems der Dinge. — Matth. 24:14; 28:19, 20, NW.
11 Es besteht kein Zweifel: das Christentum wurde als Edelrebe in guten Boden gepflanzt. „Ich bin der wahre Weinstock“, sagte Christus, „und mein Vater ist der Weingärtner. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Zweige. Wer in Einheit mit mir bleibt und ich in Einheit mit ihm, dieser bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr gar nichts tun.“ (Joh. 15:1, 5, NW) Gottes Geist oder wirksame Kraft hat bestimmt auf dieser theokratischen Organisation geruht, und nun, nach mehr als 1900 Jahren, bringt dieser fruchtbare Weinstock, zusammen mit seinen sich ausbreitenden Zweigen, zum Preise Gottes Jehovas, des großen Weingärtners, fortwährend gute, lebenerhaltende Früchte in Fülle hervor, die Königreichsfrüchte. Und wo findet sich heute eine so aufrechte und fruchtbare Organisation? Wo gibt es eine theokratische Organisation unter der Leitung der obrigkeitlichen Gewalten, unter Jehova Gott und Christus Jesus? Wo gibt es heute eine Körperschaft wahrer Fußstapfen-Nachfolger Christi, die das von Gott anerkannte Werk tut und die reine Anbetung Jehovas bis zu den Enden der Erde hin ausdehnt?
DIE WERKE DER CHRISTENHEIT MISSBILLIGT
12-14. Was für Anzeichen unter den religiösen Führern und unter der „Laienschaft“ beweisen, daß die Christenheit nicht der wahre Weinstock ist?
12 Ungestüm und mit großer Arroganz prahlen die Führer der Christenheit, daß sie diese von Gott begünstigte Organisation sei. Aber ein schneller Überblick über ihre Werke und die Früchte, die sie trägt, sollte jeden Wahrheitssuchenden gründlich davon überzeugen, daß die Christenheit alles andere als christlich ist. Man lese ihre Zeitungen und Zeitschriften, höre ihre Radio- und Fernsehprogramme, betrachte ihr Verhalten im allgemeinen. Welch abscheulichen Anblick sie bietet! In jedem Zweig und jeder Abteilung dieses verderbten Systems sind „die Werke des Fleisches offenbar, und sie sind: Hurerei. Unreinigkeit, loses Benehmen, Götzendienst, Ausübung von Spiritismus, Feindseligkeiten, Zank, Eifersucht, Zornausbrüche, Streitereien, Spaltungen, Sekten, Neid, Trinkgelage, Schwelgereien und dergleichen“. — Gal 5:19-21, NW
13 Selbst wenn der Apostel Paulus heute lebte, hätte er die Werke der Christenheit nicht besser beschreiben können. Nicht nur unter der gewöhnlichen Laienschaft der vielen Religionsgemeinschaften kann eine beständige Abwärtsbewegung zu losem Benehmen, Unreinigkeit und Hurerei gesehen werden, sondern auch unter ihrer Geistlichen-Klasse wird geistige Pflichtvergessenheit offenbar. Ihre großen Religionsführer haben mit den politischen, militärischen und kommerziellen Herrschern der Welt offen die Hure gespielt. Dies haben sie getan, indem sie antichristliche Pläne zur Weltbeherrschung (Unternehmen wie Völkerbund und Vereinte Nationen) unterstützten, indem sie Zusammenarbeits-Abkommen und Konkordate mit rücksichtslosen weltlichen Diktatoren (Hitler, Mussolini) eingingen und Treueide ablegten gegenüber gesetzlosen Herrschern dieser Welt („roten“ Kommunistenbonzen hinter dem Eisernen Vorhang), als ob solche Weltmenschen die „obrigkeitlichen Gewalten“ wären, denen Christen gehorchen müßten. — Röm. 13:1; Off 17:1, 2.
14 Auch wird, wie der Apostel es erklärt, jegliche Form von Götzendienst innerhalb der Grenzen der Christenheit gepflegt. Spiritisten, die in beständiger Verbindung sind mit den unsichtbaren bösen Dämonen, florieren in all ihren Großstädten. Ihre Feindseligkeiten und ihre Eifersucht, ihre Streitereien und Zornausbrüche führen oft zu internationalen Kriegen und in den Flammen solch sinnloser Kämpfe kommen Millionen Unschuldiger ums Leben. Streitigkeiten, Spaltungen, Sekten und Neid unter den katholischen, protestantischen und orthodoxen Parteien sind zu zahlreich, um sie anführen zu können. Und was die Trinkgelage, die Schwelgereien und die berauschenden Vergnügungen der Christenheit betrifft, haben diese bestimmt die Bewohner des Landes veranlaßt, zu schwanken und zu taumeln, weil sie betäubt sind vom Wein der Hurerei, den das neuzeitliche Babylon in Gärung gebracht hat.
15. Was zeigt die Erfüllung von 2. Timotheus 3:1-5 in bezug auf den Zustand der Christenheit an?
15 Indem Paulus warnend voraussagte, daß eine so entartete Gesellschaft in den letzten Tagen dieses Systems der Dinge aufsprossen werde, schrieb er an Timotheus: „Dieses aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten da sein werden, denen zu trotzen schwierig ist. Denn die Menschen werden selbstliebend sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, ohne liebende Güte, ohne natürliche Zuneigung, unverträglich, Verleumder, ohne Selbstbeherrschung, grimmig, ohne Liebe zum Guten, Verräter, eigensinnig, aufgeblasen durch Einbildung, Vergnügungen mehr liebend als Gott, eine Form der Gottergebenheit habend, doch hinsichtlich deren Kraft sich als falsch erweisend.“ (2. Tim. 3:1-5, NW) Die Christenheit ist offensichtlich faul bis ins Mark, sonst könnte sie nicht eine so wildgewachsene Ernte fauler Früchte hervorbringen. „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“, denn „jeder gute Baum bringt edle Frucht hervor, aber jeder faule Baum bringt schlechte Frucht hervor“. — Matth. 7:16, 17, NW.
16, 17. (a) Was ist die Ursache der Krankheit der Christenheit? (b) Welche Schrifttexte beschreiben ihre Einstellung zum Arbeiten treffend?
16 Die Krankheit der Christenheit ist aus Mangel an richtiger geistiger Nahrung entstanden, was wiederum eine Folge ihrer Lässigkeit, Gleichgültigkeit und Vorliebe zum Schlafen ist. „Faulheit versenkt in tiefen Schlaf, und eine lässige Seele wird hungern. Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt, nicht einmal zu seinem Munde bringt er sie zurück.“ Hätte die Christenheit die Anregung des Weisen beachtet, so hätte sie Belehrung von der niederen Ameise erhalten können. „Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege und werde weise. Sie, die keinen Richter [Führer, Mo], Vorsteher und Gebieter hat, sie bereitet im Sommer ihr Brot, hat in der Ernte ihre Nahrung eingesammelt. Bis wann willst du liegen, du Fauler? wann willst du von deinem Schlafe aufstehen? Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, ein wenig Händefalten, um auszuruhen: und deine Armut wird kommen wie ein rüstig Zuschreitender, und deine Not wie ein gewappneter Mann [Armut wird dich überfallen, Mangel dich überwältigen, Mo.]“ — Spr. 6:6-11; 19:15, 24.
17 Oder, wie in anderen Sprüchen die mißliche Lage der schläfrigen Christenheit treffend beschrieben wird: Gleichwie sich die Tür in ihren Angeln dreht, so dreht sie [die Christenheit] sich nur auf ihrem Ruhebett, wenn Gottes Wort der Wahrheit sie sticht. Sie weist den Rat Jehovas von sich, ist sehr weise in den eigenen Augen, stolz und anmaßend bis aufs äußerste. Ihr ganzes Haus ist so durchlässig wie ein Sieb, und an vielen Stellen senkt sich das Dach über ihr, und doch ist sie zu faul, um es auszubessern. Ihre religiösen Äcker sind voller Gestrüpp, gänzlich überwuchert mit dornigem, heidnischem Aberglauben, mit verwirrenden Überlieferungen und verderblichen Lehren von Dämonen, und doch zieht sie es vor, zu schlafen und von ihren vergangenen und gegenwärtigen Liebhabern zu träumen. „An dem Acker eines faulen Mannes kam ich vorüber, und an dem Weinberge eines unverständigen Menschen. Und siehe, er war ganz mit Disteln überwachsen, seine Fläche war mit Brennesseln bedeckt, und seine steinerne Mauer eingerissen. Und ich schaute es, ich richtete mein Herz darauf; ich sah es, empfing Unterweisung: Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, ein wenig Händefalten, um auszuruhen — und deine Armut kommt herangeschritten, und deine Not wie ein gewappneter Mann.“ — Spr. 24:30-34; 26:14-16; Pred. 10:18.
18, 19. In welcher Hinsicht ist der Lauf, den die Christenheit heute verfolgt, derselbe wie der vom abtrünnigen Israel eingeschlagene?
18 Die überwältigenden Anzeichen beweisen, daß die Christenheit abgefallen ist, sie ist nur dem Namen nach christlich, ist ein entarteter Weinstock. Sie hat jedwede Gelegenheit gehabt, zum Preise Gottes eine fruchtbare Organisation zu sein, ist aber, wie die untreue Nation Israel, schlaff und lässig. Ihr Vorbild, die Nation Israel nach dem Fleische, war als Edelrebe gepflanzt worden und hatte die Aufgabe erhalten, das ihr von Gott gegebene Gebiet zu erobern, und solange die Israeliten in der Erfüllung dieser Aufgabe vorandrängten, hatten sie Gelingen. Doch ging es nicht lange, und sie begannen ihr Werk zu verlangsamen, wechselten ihre Haltung gegenüber der ihnen von Gott zugewiesenen Aufgabe und hörten schließlich ganz auf. In ihrer Trägheit argumentierten sie, es sei leichter, sich mit den Dämonen anbetenden Nationen, die sich im Lande angesiedelt hatten, auf Kompromisse einzulassen, als sie durch einen Kampf zu vertreiben. Da sie sich ihren persönlichen und selbstischen Interessen zuwandten, erlitten sie Rückschläge und eine Niederlage nach der anderen. Als Nation verfehlten sie, an der reinen Anbetung Jehovas festzuhalten. Als Nation verfehlten sie, Jehovas gerechte Grundsätze zu halten. Als Nation verfehlten sie, Jehovas treue, ihren Bund haltende Zeugen vor anderen Nationen rund um sie herum zu sein.
19 Ebenso verhält es sich mit der unwürdigen Christenheit, und zwar aus denselben Gründen. Sie hat verfehlt, festzuhalten an der reinen Anbetung Jehovas und hat statt dessen mit sozusagen jeder Form des Dämonismus, die es gibt, Kompromisse geschlossen. Sie hat jedes Gesetz und Gebot der Bibel übertreten, geändert und gebrochen. Als Folge ist „die Erde entweiht worden unter ihren Bewohnern; denn sie haben die Gesetze übertreten, die Satzung überschritten [geändert, KJ u. Lu], gebrochen den ewigen Bund.“ Die Christenheit hat sich also das besondere Vorrecht, in dieser Zeit des Endes Zeugen Jehovas zu sein, entgehen lassen. — Jes. 24:5.
DIE VON GOTT ANERKANNTE ORGANISATION GEKENNZEICHNET
20, 21. (a) Welche augenfälligen Tatsachen beweisen, daß Gott eine Organisation auf Erden hat, die dem von Christus Jesus vorgezeichneten Muster folgt? (b) Von wem wird diese Organisation geleitet, und welche Botschaft ruft sie aus?
20 Dennoch hat Jehova Gott heute, trotz dem elenden Fehlschlag der Christenheit, eine wahre, bundestreue, eifrige Organisation auf Erden, bestehend aus jenen, die treulich dem von Christus vorgezeichneten Beispiel folgen. Gleichwie die ersten Jünger Jesu herausgesammelt und von dem untreuen Israel getrennt wurden, um ein besonderes Volk für Gottes Namen zu sein, so sind heute Männer und Frauen aller Schichten des Lebens und vieler Zungen und Nationalitäten aus den babylonischen Systemen der Christenheit herausgerufen worden, um eine wahrhaft christliche Gesellschaft zu bilden, ja den Kern einer Neuen-Welt-Gesellschaft. (1. Pet. 2:9) Wohl sind sie noch in dieser alten Welt, doch sind sie kein Teil von ihr, nehmen nicht teil an ihren politischen Streitereien, ihren Handelsabkommen und wirtschaftlichen Unternehmen oder ihren religiösen Bewegungen. (Joh. 17:16; Phil. 2:15) Statt dessen setzen sie ihre Hoffnung und ihr Vertrauen in Gottes Königreich und beten inbrünstig um dessen vollständigen Erfolg und Triumph in Harmagedon. Sie lassen sich von den theokratischen Grundsätzen der Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit leiten. Sie beobachten die zwei großen Gebote, bekunden Liebe zu Jehova und ihrem Nächsten und gehen aus diesem zweifachen Grunde unter die Menschen, trösten Witwen und einsam Hinterbliebene in ihrem Leid und warnen die Bösen vor der nahenden Vernichtung. Zu allen Zeiten weigern sie sich, mit gesetzlosen Diktatoren und korrupten weltlichen Herrschern auf Kompromisse einzugehen, und so halten sie sich unbefleckt von diesem satanischen System der Dinge. — Mark. 12:28-31; Jak. 1:27.
21 Es hält nicht schwer, Gottes sichtbare Organisation zu erkennen und zu kennzeichnen, denn es gibt nicht viele, nicht einmal einige, sondern es gibt nur e i n e Organisation, die dem oben umrissenen Laufe folgt, nämlich Jehovas Zeugen. Untrennbar mit dieser weithin bekannten Organisation verbunden ist deren gesetzliche Dienerin und leitendes Werkzeug, die Watch Tower Bible and Tract Society. Nur Jehovas Zeugen und ihre Mitverbundenen bringen die Früchte des Königreiches durch die öffentliche Verkündigung hervor. (Heb. 13:15) Sie allein rufen die gute Botschaft aus, daß Gottes Königreich unter Christus des Menschen einzige Hoffnung ist. Keine andere Gruppe, Körperschaft, Vereinigung, Gesellschaft oder Organisation proklamiert, daß Gottes Königreich tatsächlich in den Himmeln aufgerichtet ist, und daß nun binnen kurzem diese himmlische Herrschaft die Erde in ein wunderbares Paradies verwandeln wird, in welchem an die Stelle von Bosheit und Gewalttaten Vollkommenheit und Frieden treten. Welch hohes, erhabenes Vorrecht, an einem Werke, wie dieses es ist, stehen zu dürfen! Welch große und einzigartige Ehre, mit Jehovas Organisation verbunden zu sein und das von Gott anerkannte Werk zu tun!