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  • Jehova zu unserer Zuversicht machen
    Der Wachtturm 2003 | 1. September
    • Jehova zu unserer Zuversicht machen

      „Du bist meine Hoffnung, o Souveräner Herr Jehova, meine Zuversicht von meiner Jugend an“ (PSALM 71:5).

      1. Welcher Herausforderung stellte sich der Hirtenjunge David?

      GOLIATH war fast drei Meter groß. Kein Wunder, dass sich alle Soldaten in den Schlachtreihen Israels fürchteten, dem Philisterriesen gegenüberzutreten! Wochenlang verhöhnte dieser morgens und abends das Heer Israels und verlangte, einen Vorkämpfer zu stellen, der gegen ihn antreten sollte. Kein Soldat, sondern ein Jugendlicher nahm schließlich die Herausforderung an. Der Hirtenjunge David wirkte im Vergleich zu seinem Gegner wie ein Zwerg. Möglicherweise wog er nicht einmal so viel wie die Rüstung Goliaths samt Waffen. Dennoch stellte er sich dem Riesen und wurde so zum Inbegriff des Mutes (1. Samuel 17:1-51).

      2, 3. (a) Warum konnte David Goliath so zuversichtlich gegenübertreten? (b) Welche zwei Schritte werden wir besprechen, die uns helfen, Jehova zu unserer Zuversicht zu machen?

      2 Woher hatte David diesen Mut? Das geht aus Worten hervor, die er offensichtlich in späteren Jahren niederschrieb: „Du bist meine Hoffnung, o Souveräner Herr Jehova, meine Zuversicht von meiner Jugend an“ (Psalm 71:5). Ja, David hatte schon in jungen Jahren vorbehaltlos auf Jehova vertraut. Als er Goliath gegenübertrat, sagte er: „Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß, ich aber komme zu dir mit dem Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast“ (1. Samuel 17:45). Goliath vertraute auf seine große Kraft und seine Waffen, David dagegen auf Jehova. Weshalb sollte sich David vor einem Menschen fürchten — wie groß und bewaffnet er auch immer war? Stand David nicht der Souveräne Herr des Universums bei?

      3 Wird vielleicht beim Lesen dieses Berichts über David in uns der Wunsch wach, größeres Vertrauen zu Jehova zu haben? Wahrscheinlich wünschen sich das viele von uns. Befassen wir uns daher einmal mit zwei Schritten, die uns helfen, Jehova zu unserer Zuversicht zu machen. Erstens müssen wir etwas beseitigen, was der Zuversicht meist im Weg steht. Und zweitens müssen wir ganz einfach lernen, was es bedeutet, auf Jehova zu vertrauen.

      Das beseitigen, was dem Vertrauen zu Jehova häufig im Weg steht

      4, 5. Warum fällt es vielen Menschen schwer, auf Gott zu vertrauen?

      4 Was hält Menschen davon ab, auf Gott zu vertrauen? Sehr viele verstehen nicht, warum Böses geschieht. Man hat sie gelehrt, Gott sei für alles Leid verantwortlich. Geistliche sagen nach einem Unglück womöglich, Gott habe die Opfer zu sich in den Himmel „geholt“. Außerdem lehrt man in manchen Religionsgemeinschaften, alles, was sich in der Welt ereigne, sei von Gott vorherbestimmt worden — auch jedes Unglück und jedes Verbrechen. Auf einen so grausamen Gott zu vertrauen fällt natürlich schwer. Satan, der den Sinn der Ungläubigen verblendet, ist darauf aus, all diese „Lehren von Dämonen“ propagieren zu lassen (1. Timotheus 4:1; 2. Korinther 4:4).

      5 Diesem Feind Gottes liegt sehr viel daran, dass Menschen das Vertrauen zu Jehova verlieren. Er möchte die wahren Ursachen menschlichen Leids nicht bekannt werden lassen. Ihm käme es sogar gelegen, dass diejenigen, welche die in der Bibel aufgezeigten Gründe kennen, diese wieder vergessen. Gerade deshalb sollten wir uns von Zeit zu Zeit erneut mit drei wesentlichen Ursachen für das Leid in der Welt befassen. So machen wir uns immer wieder bewusst, dass Jehova für die Schwierigkeiten, denen wir begegnen, nicht verantwortlich ist (Philipper 1:9, 10).

      6. Welche bedeutende Ursache für das menschliche Leid wird in 1. Petrus 5:8 erwähnt?

      6 Eine Ursache für das menschliche Leid besteht darin, dass Satan die Lauterkeit treuer Diener Gottes brechen will. Das versuchte er schon bei Hiob. Und obwohl es ihm nicht gelang, hat er es bis heute nicht aufgegeben. Als der Herrscher der Welt sucht er Jehovas treue Diener zu „verschlingen“ (1. Petrus 5:8). Keiner von uns bildet da eine Ausnahme. Satan möchte uns davon abbringen, Jehova zu dienen. Deshalb stiftet er oftmals zu Verfolgung an. So schmerzlich solche Leiden auch sind, haben wir doch allen Grund auszuharren. Denn dann beweisen auch wir, dass Satan ein Lügner ist, und bereiten dadurch Jehova Freude (Hiob 2:4; Sprüche 27:11). Und während er uns die Kraft gibt, Verfolgung zu ertragen, wächst unser Vertrauen zu ihm (Psalm 9:9, 10).

      7. Welcher Grund für das Leid ist aus Galater 6:7 zu erkennen?

      7 Ein zweiter Grund für Leid geht aus dem Grundsatz hervor: „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Galater 6:7). Menschen säen mitunter durch unüberlegte Entscheidungen und ernten deswegen Leid. Zum Beispiel kann durch eine bewusst rücksichtslose Fahrweise ein Unfall verursacht werden. Oder viele Raucher müssen mit einer Herzerkrankung und mit Lungenkrebs rechnen. Wer einen unmoralischen Lebenswandel führt, setzt sich großen Gefahren aus — seine Familie kann auseinander brechen, er verliert die Selbstachtung, zieht sich womöglich eine sexuell übertragbare Krankheit zu oder muss mit einer unerwünschten Schwangerschaft rechnen. Für solches Leid geben Menschen womöglich Gott die Schuld, doch in Wirklichkeit sind sie das Opfer eigener schlechter Entscheidungen (Sprüche 19:3).

      8. Warum haben Menschen gemäß Prediger 9:11 zu leiden?

      8 Ein dritter Grund für Leiden wird in Prediger 9:11 genannt: „Ich wandte mich, um unter der Sonne zu sehen, dass nicht den Schnellen der Wettlauf gehört noch den Starken die Schlacht noch auch den Weisen die Speise noch auch den Verständigen der Reichtum noch selbst denen, die Kenntnisse haben, die Gunst, denn Zeit und unvorhergesehenes Geschehen trifft sie alle.“ Manchmal sind Menschen einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Jeder von uns kann irgendwann von einem Leid heimgesucht oder vom Tod ereilt werden, und das ungeachtet unserer Stärken oder Schwächen. In den Tagen Jesu kamen beispielsweise beim Einsturz eines Turms in Jerusalem 18 Menschen ums Leben. Wie Jesus zeigte, wurden diese nicht etwa für frühere Sünden von Gott gestraft (Lukas 13:4). Solches Leid kann man nicht Jehova zuschreiben.

      9. Was verstehen viele im Zusammenhang mit Leiden nicht?

      9 Es ist also wichtig, einige der Gründe für das Leid zu kennen. Vielen fällt es allerdings schwer, einen bestimmten Gesichtspunkt zu verstehen, nämlich warum Jehova Gott Leiden überhaupt zulässt.

      Warum lässt Jehova Leid zu?

      10, 11. (a) Was geschah gemäß Römer 8:19-22 mit der „gesamten Schöpfung“? (b) Woher wissen wir, wer die Schöpfung der Nichtigkeit unterwarf?

      10 Eine Passage im Brief des Apostels Paulus an die Römer macht diesen wichtigen Punkt deutlich. Paulus schrieb: „Die sehnsüchtige Erwartung der Schöpfung harrt auf die Offenbarung der Söhne Gottes. Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden, nicht durch ihren eigenen Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat aufgrund der Hoffnung, dass die Schöpfung selbst auch von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht werden wird zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung zusammen fortgesetzt seufzt und zusammen in Schmerzen liegt bis jetzt“ (Römer 8:19-22).

      11 Zum besseren Verständnis dieser Verse müssen wir zunächst grundlegende Fragen klären. Zum Beispiel: Wer unterwarf die Schöpfung der Nichtigkeit? Einige verweisen auf Satan, andere auf Adam. Doch keiner von beiden hätte das tun können. Wieso nicht? Weil eine Hoffnung damit verknüpft wurde, nämlich die Hoffnung, dass treue Menschen schließlich „von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht werden“. Und dazu wäre weder Adam noch Satan in der Lage gewesen. Das konnte nur Jehova. Folglich wurde die Schöpfung von ihm der Nichtigkeit unterworfen.

      12. Welche Verwirrung herrscht in Bezug auf die Frage, wer die „gesamte Schöpfung“ ist, und wie lässt sich diese Frage klären?

      12 Was ist unter der „gesamten Schöpfung“ zu verstehen? Nach Ansicht einiger ist damit die gesamte Natur mit den Tieren und den Pflanzen gemeint. Hoffen aber Tiere und Pflanzen, die „herrliche Freiheit der Kinder Gottes“ zu erlangen? Natürlich nicht (2. Petrus 2:12). Der Ausdruck „die gesamte Schöpfung“ kann sich somit nur auf die Menschen beziehen. Sie sind die Schöpfung, die wegen der Auflehnung in Eden von Sünde und Tod betroffen ist und dringend eine Hoffnung benötigt (Römer 5:12).

      13. Wie wirkte sich die Auflehnung in Eden auf die Menschen aus?

      13 Was hat diese Auflehnung dem Menschen eingetragen? Paulus fasst die Folgen in einem einzigen Wort zusammen: Nichtigkeit.a Wie es in einem Nachschlagewerk heißt, bezeichnet dieses Wort „die Nutzlosigkeit von etwas, was nicht wie geplant funktioniert“. Eigentlich sollten die Menschen ewig leben und sich als vollkommene, geeinte Familie gemeinsam einer paradiesischen Erde annehmen. Doch stattdessen ist ihr Dasein kurz, mühselig und oft voller Enttäuschungen und Fehlschläge. Hiob sagte: „Der Mensch, von einer Frau geboren, ist kurzlebig und mit Erregung gesättigt“ (Hiob 14:1). Welch eine Nichtigkeit!

      14, 15. (a) Was beweist, dass Jehova ein gerechtes Urteil über den Menschen sprach? (b) Warum sagte Paulus, die Schöpfung sei „nicht durch ihren eigenen Willen“ der Nichtigkeit unterworfen worden?

      14 Damit kommen wir zur wichtigsten Frage: Warum unterwarf der „Richter der ganzen Erde“ die Menschen der „Nichtigkeit“, einem Dasein voller Mühsal, Enttäuschungen und Fehlschläge? (1. Mose 18:25). War das gerecht? Nun, überlegen wir einmal, was unsere Ureltern taten. Mit ihrer Auflehnung gegen Gott ergriffen sie Partei für Satan. Dieser focht die Souveränität Jehovas pauschal an. Adam und Eva schlossen sich durch ihr Verhalten der Behauptung an, der Mensch käme ohne Jehova besser zurecht. Das bedeutete aber, sich selbst zu regieren und sich dabei von einem rebellischen Geistgeschöpf anleiten zu lassen. Als Jehova die beiden Rebellen verurteilte, ließ er ihnen somit ihren Willen. Er überließ es dem Menschen, sich selbst zu regieren, wodurch sich dieser allerdings dem Einfluss Satans aussetzte. Welche Entscheidung hätte unter diesen Umständen gerechter sein können, als die Menschen der Nichtigkeit zu unterwerfen — doch mit einer Hoffnung?

      15 Dass wir Menschen als Sklaven der Sünde und des Verderbens geboren werden, entspricht natürlich nicht dem „eigenen Willen“ der Schöpfung. Wir haben keine andere Wahl. Es ist jedoch der Güte Jehovas zuzuschreiben, dass er Adam und Eva noch am Leben ließ, damit sie Nachkommen hervorbringen konnten. So sind wir zwar der Nichtigkeit der Sünde und des Todes unterworfen worden, doch steht uns eine Gelegenheit offen, die sich Adam und Eva verscherzten. Wir können auf Jehova hören und die Erfahrung machen, dass seine Souveränität gerecht, ja ideal ist, wohingegen die von Jehova unabhängige Menschenherrschaft nur Schmerz, Frustration und Nichtigkeit mit sich bringt (Jeremia 10:23; Offenbarung 4:11). Und der Einfluss Satans verschlimmert das Ganze nur noch. Das bestätigt die Menschheitsgeschichte zur Genüge (Prediger 8:9).

      16. (a) Warum können wir sicher sein, dass Jehova nicht für das Leid in der Welt verantwortlich ist? (b) Was hat Jehova treuen Menschen in Aussicht gestellt?

      16 Keine Frage, Jehova hatte gute Gründe, den Menschen der Nichtigkeit zu unterwerfen. Heißt das aber, dass er für die Nichtigkeit und das Leid verantwortlich ist, das uns alle plagt? Nun, angenommen ein Richter fällt ein gerechtes Urteil über einen Verbrecher. Kann der Verurteilte, der womöglich unter dem Strafvollzug beträchtlich zu leiden hat, dann zu Recht sagen, der Richter sei für sein Leid verantwortlich? Auf keinen Fall! Und überdies kommt von Jehova niemals Böses. In Jakobus 1:13 lesen wir: „Gott kann nicht von üblen Dingen versucht werden, noch versucht er selbst irgendjemand.“ Vergessen wir auch nicht, dass Jehova dieses Urteil fällte, nicht ohne eine Hoffnung daran zu knüpfen. In seiner Liebe hat er dafür gesorgt, dass treue Nachkommen Adams und Evas einmal das Ende der Nichtigkeit erleben und sich der „herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ erfreuen können. Treue Menschen brauchen dann bis in alle Ewigkeit nicht zu befürchten, dass die ganze Schöpfung erneut in den traurigen Zustand der Nichtigkeit abstürzt. Da Jehova gerecht vorging, wird die Rechtmäßigkeit seiner Souveränität ein für alle Mal bewiesen sein (Jesaja 25:8).

      17. Wie sollte uns eine Betrachtung der Ursachen des Leids in der Welt berühren?

      17 Können wir angesichts dieser Ursachen menschlichen Leids Jehova auch nur im Geringsten die Schuld für das Böse geben oder für den Verlust des Vertrauens zu ihm? Im Gegenteil! Diese Betrachtung veranlasst uns, Moses zuzustimmen, der schrieb: „Der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; gerecht und gerade ist er“ (5. Mose 32:4). Über diesen Themenkomplex sollten wir von Zeit zu Zeit nachsinnen, um unser Verständnis aufzufrischen. Dann können wir in Prüfungen dem Bemühen Satans widerstehen, bei uns Zweifel zu säen. Wie steht es indes mit dem zweiten der zu Beginn erwähnten Schritte? Was bedeutet es, auf Jehova zu vertrauen?

      Was es bedeutet, auf Jehova zu vertrauen

      18, 19. Mit welchen Worten werden wir in der Bibel aufgefordert, auf Jehova zu vertrauen, und welche falschen Vorstellungen haben einige in dieser Hinsicht?

      18 In Gottes Wort werden wir aufgefordert: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerade machen“ (Sprüche 3:5, 6). Das klingt zwar alles sehr ermutigend, und gewiss ist niemand im Universum vertrauenswürdiger als unser geliebter himmlischer Vater. Dennoch ist das, was im Buch der Sprüche steht, leichter gesagt als getan.

      19 Vom Vertrauen in Jehova haben viele eine falsche Vorstellung. Einige meinen, es sei reine Gefühlssache, eine Art tief empfundenes Glücksgefühl. Andere erwecken den Eindruck, es bedeute, von ihm zu erwarten, dass er alle täglichen Belastungen oder Probleme von uns fern hält oder so löst, wie wir es uns erhoffen — und das unverzüglich. Doch derartige Vorstellungen entbehren jeder Grundlage. Vertrauen ist weit mehr als ein bloßes Empfinden und lässt auch die Realität nicht außer Acht. Für Erwachsene erfordert Vertrauen bewusste, wohl durchdachte Entscheidungen.

      20, 21. Was bedeutet es, auf Jehova zu vertrauen? Veranschauliche es.

      20 Kommen wir auf Sprüche 3:5 zurück, wo von einem Gegensatz die Rede ist: Entweder vertraut man auf Jehova oder auf den eigenen Verstand; beides geht nicht. Soll das heißen, wir dürften unseren Verstand nicht gebrauchen? Nein, denn Jehova verlieh uns Verstandeskraft und erwartet von uns, dass wir in seinem Dienst davon Gebrauch machen (Römer 12:1). Worauf stützen oder verlassen wir uns aber in Wirklichkeit? Nehmen wir einmal an, es erweist sich, dass unsere Überlegungen nicht mit den Gedanken Jehovas übereinstimmen. Erkennen wir dann an, dass seine Weisheit der unseren unendlich überlegen ist? (Jesaja 55:8, 9). Auf Jehova zu vertrauen heißt, uns von seinen Gedanken leiten zu lassen.

      21 Zur Verdeutlichung stellen wir uns ein kleines Kind vor, das sich in einem Auto auf dem Rücksitz befindet, während seine Eltern vorn sitzen. Der Vater steuert den Wagen. Angenommen, es entsteht unterwegs eine schwierige Situation — man ist sich nicht sicher, welche Straße die richtige ist, oder vielleicht bereitet das Wetter oder der Straßenzustand Probleme. Wie reagiert ein gehorsames Kind, das Vertrauen zum Vater hat? Erteilt es ihm vom Rücksitz aus Anweisungen, wie er fahren soll? Zieht es die Entscheidungen seiner Eltern infrage oder widersetzt es sich, wenn man ihm sagt, es solle den Sicherheitsgurt angelegt lassen? Nein. Es vertraut natürlich darauf, dass seine Eltern richtig handeln — obwohl sie unvollkommen sind. Jehova, unser Vater, ist vollkommen. Sollten wir nicht uneingeschränkt auf ihn vertrauen, besonders wenn wir in einer schwierigen Situation sind? (Jesaja 30:21).

      22, 23. (a) Warum sollten wir bei Problemen auf Jehova vertrauen, und wie ist uns das möglich? (b) Womit befasst sich der folgende Artikel?

      22 Wie es jedoch in Sprüche 3:6 heißt, sollten wir Jehova auf all unseren Wegen beachten, also nicht nur in schwierigen Situationen. Daher sollten unsere täglichen Entscheidungen unser Vertrauen zu ihm widerspiegeln. Treten Schwierigkeiten auf, dann sollten wir weder verzweifeln noch in Panik geraten noch Jehovas Anleitung ablehnen, wie man die Situation am besten meistert. Sehen wir doch Erprobungen als Gelegenheiten an, für die Souveränität Jehovas einzutreten, Satan zum Lügner zu stempeln und außer Gehorsam noch andere Eigenschaften zu entwickeln, die Jehova gefallen! (Hebräer 5:7, 8).

      23 Bei allem, was auf uns zukommt, können wir auf Jehova vertrauen, zu ihm beten und uns von seinem Wort und seiner Organisation anleiten lassen. Wie aber können wir im Einzelnen im Vertrauen auf ihn die Probleme angehen, die heutzutage auftreten? Damit befasst sich der folgende Artikel.

      [Fußnote]

      a Paulus verwendete dasselbe griechische Wort für „Nichtigkeit“, das in der Septuaginta gebraucht wird, um den Ausdruck wiederzugeben, der von Salomo im Buch Prediger wiederholt gebraucht wird, so zum Beispiel in dem Ausruf „Alles ist Nichtigkeit!“ (Prediger 1:2, 14; 2:11, 17; 3:19; 12:8).

  • Jehova zu unserer Zuversicht machen
    Der Wachtturm 2003 | 1. September
    • Was es bedeutet, auf Jehova zu vertrauen

      18, 19. Mit welchen Worten werden wir in der Bibel aufgefordert, auf Jehova zu vertrauen, und welche falschen Vorstellungen haben einige in dieser Hinsicht?

      18 In Gottes Wort werden wir aufgefordert: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerade machen“ (Sprüche 3:5, 6). Das klingt zwar alles sehr ermutigend, und gewiss ist niemand im Universum vertrauenswürdiger als unser geliebter himmlischer Vater. Dennoch ist das, was im Buch der Sprüche steht, leichter gesagt als getan.

      19 Vom Vertrauen in Jehova haben viele eine falsche Vorstellung. Einige meinen, es sei reine Gefühlssache, eine Art tief empfundenes Glücksgefühl. Andere erwecken den Eindruck, es bedeute, von ihm zu erwarten, dass er alle täglichen Belastungen oder Probleme von uns fern hält oder so löst, wie wir es uns erhoffen — und das unverzüglich. Doch derartige Vorstellungen entbehren jeder Grundlage. Vertrauen ist weit mehr als ein bloßes Empfinden und lässt auch die Realität nicht außer Acht. Für Erwachsene erfordert Vertrauen bewusste, wohl durchdachte Entscheidungen.

      20, 21. Was bedeutet es, auf Jehova zu vertrauen? Veranschauliche es.

      20 Kommen wir auf Sprüche 3:5 zurück, wo von einem Gegensatz die Rede ist: Entweder vertraut man auf Jehova oder auf den eigenen Verstand; beides geht nicht. Soll das heißen, wir dürften unseren Verstand nicht gebrauchen? Nein, denn Jehova verlieh uns Verstandeskraft und erwartet von uns, dass wir in seinem Dienst davon Gebrauch machen (Römer 12:1). Worauf stützen oder verlassen wir uns aber in Wirklichkeit? Nehmen wir einmal an, es erweist sich, dass unsere Überlegungen nicht mit den Gedanken Jehovas übereinstimmen. Erkennen wir dann an, dass seine Weisheit der unseren unendlich überlegen ist? (Jesaja 55:8, 9). Auf Jehova zu vertrauen heißt, uns von seinen Gedanken leiten zu lassen.

      21 Zur Verdeutlichung stellen wir uns ein kleines Kind vor, das sich in einem Auto auf dem Rücksitz befindet, während seine Eltern vorn sitzen. Der Vater steuert den Wagen. Angenommen, es entsteht unterwegs eine schwierige Situation — man ist sich nicht sicher, welche Straße die richtige ist, oder vielleicht bereitet das Wetter oder der Straßenzustand Probleme. Wie reagiert ein gehorsames Kind, das Vertrauen zum Vater hat? Erteilt es ihm vom Rücksitz aus Anweisungen, wie er fahren soll? Zieht es die Entscheidungen seiner Eltern infrage oder widersetzt es sich, wenn man ihm sagt, es solle den Sicherheitsgurt angelegt lassen? Nein. Es vertraut natürlich darauf, dass seine Eltern richtig handeln — obwohl sie unvollkommen sind. Jehova, unser Vater, ist vollkommen. Sollten wir nicht uneingeschränkt auf ihn vertrauen, besonders wenn wir in einer schwierigen Situation sind? (Jesaja 30:21).

      22, 23. (a) Warum sollten wir bei Problemen auf Jehova vertrauen, und wie ist uns das möglich? (b) Womit befasst sich der folgende Artikel?

      22 Wie es jedoch in Sprüche 3:6 heißt, sollten wir Jehova auf all unseren Wegen beachten, also nicht nur in schwierigen Situationen. Daher sollten unsere täglichen Entscheidungen unser Vertrauen zu ihm widerspiegeln. Treten Schwierigkeiten auf, dann sollten wir weder verzweifeln noch in Panik geraten noch Jehovas Anleitung ablehnen, wie man die Situation am besten meistert. Sehen wir doch Erprobungen als Gelegenheiten an, für die Souveränität Jehovas einzutreten, Satan zum Lügner zu stempeln und außer Gehorsam noch andere Eigenschaften zu entwickeln, die Jehova gefallen! (Hebräer 5:7, 8).

      23 Bei allem, was auf uns zukommt, können wir auf Jehova vertrauen, zu ihm beten und uns von seinem Wort und seiner Organisation anleiten lassen. Wie aber können wir im Einzelnen im Vertrauen auf ihn die Probleme angehen, die heutzutage auftreten? Damit befasst sich der folgende Artikel.

  • In Bedrängnis völlig auf Jehova vertrauen
    Der Wachtturm 2003 | 1. September
    • In Bedrängnis völlig auf Jehova vertrauen

      „Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, die in Bedrängnissen leicht zu finden ist“ (PSALM 46:1).

      1, 2. (a) Welches Beispiel zeigt, dass die Behauptung, auf Gott zu vertrauen, nicht genügt? (b) Warum reicht es nicht aus, lediglich zu sagen, dass wir auf Jehova vertrauen?

      ZU BEHAUPTEN, dass wir auf Gott vertrauen, ist eine Sache, es durch unser Handeln zu beweisen, eine ganz andere. Die Worte „Auf Gott vertrauen wir“ stehen zum Beispiel schon lange auf dem Papiergeld und den Münzen der US-Währung.a 1956 verabschiedete der amerikanische Kongress ein Gesetz, in dem dieser Slogan als nationales Leitmotiv der Vereinigten Staaten bezeichnet wurde. Aber merkwürdigerweise vertrauen viele Menschen — nicht nur in den USA, sondern in der ganzen Welt — mehr auf das Geld und auf materiellen Reichtum als auf Gott (Lukas 12:16-21).

      2 Wenn wir wahre Christen sein möchten, genügt es nicht, lediglich zu sagen, dass wir auf Jehova vertrauen. So sicher wie „der Leib ohne Geist tot ist“, ist auch jede Behauptung, dass wir auf Gott vertrauen, bedeutungslos, es sei denn, wir beweisen es durch unsere Taten (Jakobus 2:26). Wie in dem vorangegangenen Artikel ausgeführt wurde, zeigt sich unser Vertrauen zu Jehova darin, dass wir uns im Gebet an ihn wenden, in seinem Wort nach Anleitung suchen und uns von seiner Organisation führen lassen. Betrachten wir einmal, wie wir diese drei Möglichkeiten in Bedrängnis ausschöpfen können.

      Bei Arbeitslosigkeit oder geringem Einkommen

      3. Welchen wirtschaftlichen Belastungen sind Jehovas Diener in den gegenwärtigen „kritischen Zeiten“ ausgesetzt, und wieso wissen wir, dass Gott bereit ist, uns zu helfen?

      3 In den gegenwärtigen „kritischen Zeiten“ stehen wir als Christen unter denselben wirtschaftlichen Belastungen wie andere Menschen (2. Timotheus 3:1). Es könnte sein, dass wir plötzlich unseren Arbeitsplatz verlieren. Oder es bleibt uns nichts anderes übrig, als eine schlecht bezahlte Arbeit anzunehmen. Unter solchen Umständen fällt es uns eventuell schwer, für unsere Familie zu sorgen (1. Timotheus 5:8). Ist Gott, der Höchste, bereit, uns in solchen Zeiten zu helfen? Ganz bestimmt! Natürlich bewahrt uns Jehova nicht vor allen Härten des Lebens, die in dem gegenwärtigen System der Dinge auftreten. Doch wenn wir auf ihn vertrauen, bewahrheiten sich auch in unserem Fall die Worte aus Psalm 46:1: „Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, die in Bedrängnissen leicht zu finden ist.“ Wie können wir denn zeigen, dass wir bei finanziellen Sorgen auf Jehova vertrauen?

      4. Worum können wir bei finanziellen Schwierigkeiten beten, und wie reagiert Jehova auf solche Gebete?

      4 Eine Möglichkeit, unser Vertrauen auf Jehova zu beweisen, besteht darin, uns im Gebet an ihn zu wenden. Aber worum können wir denn beten? Bei finanziellen Schwierigkeiten benötigen wir mehr denn je praktische Weisheit. Beten wir also unbedingt darum. In Jehovas Wort wird uns zugesichert: „Wenn es ... einem von euch an Weisheit fehlt, so bitte er Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig und ohne Vorwürfe zu machen; und sie wird ihm gegeben werden“ (Jakobus 1:5). Ja, bitten wir Jehova um Weisheit, um die Fähigkeit, guten Gebrauch von Erkenntnis, Verständnis und Unterscheidungsvermögen zu machen, damit wir vernünftig entscheiden und eine richtige Wahl treffen können. Unser liebevoller himmlischer Vater versichert uns, dass er solche Gebete erhört. Stets ist er bereit, die Pfade derer gerade zu machen, die mit ganzem Herzen auf ihn vertrauen (Psalm 65:2; Sprüche 3:5, 6).

      5, 6. (a) Warum sollten wir bei wirtschaftlichen Belastungen in Gottes Wort Hilfe suchen? (b) Wie könnten wir unsere Sorgen verringern, wenn wir plötzlich unsere Arbeitsstelle verlieren?

      5 Unser Vertrauen auf Jehova zeigt sich auch darin, dass wir in Gottes Wort nach Anleitung suchen. Seine weisen Ermahnungen haben sich als „sehr zuverlässig“ erwiesen (Psalm 93:5). Dieses Buch ist zwar schon über 1 900 Jahre alt, doch es enthält inspirierten, zuverlässigen Rat und verleiht tiefe Einsichten. Damit können wir wirtschaftlichen Schwierigkeiten besser begegnen. Sehen wir uns einige weise Ratschläge aus der Bibel an.

      6 Vor langer Zeit sagte der weise König Salomo: „Süß ist der Schlaf des Dienenden, ungeachtet, ob es wenig oder viel sei, was er isst; aber der Überfluss, der dem Reichen gehört, lässt ihn nicht schlafen“ (Prediger 5:12). Unsere materiellen Besitztümer zu reparieren, zu putzen, zu warten und zu schützen kostet Zeit und Geld. Der Arbeitsplatzverlust könnte uns veranlassen, darüber nachzudenken, was wir wirklich zum Leben brauchen und was eigentlich nicht. Unsere Sorgen lassen sich eventuell durch einige Änderungen verringern. Wäre es möglich, eine kleinere Wohnung zu beziehen oder materiellen Besitz abzustoßen, der nur Kosten verursacht, und dadurch unser Leben zu vereinfachen? (Matthäus 6:22).

      7, 8. (a) Wie zeigte Jesus, dass er sich der Neigung unvollkommener Menschen bewusst war, übermäßig um materielle Dinge besorgt zu sein? (Siehe auch die Fußnote.) (b) Welchen weisen Rat gab Jesus, damit man sich nicht übertriebene Sorgen macht?

      7 In der Bergpredigt riet Jesus: „Hört auf, euch Sorgen zu machen um eure Seele über das, was ihr essen oder was ihr trinken werdet, oder um euren Leib über das, was ihr anziehen werdet“ (Matthäus 6:25).b Jesus wusste, dass unvollkommene Menschen normalerweise darum besorgt sind, das zum Leben Notwendige zu beschaffen. Wie können wir aber aufhören, uns dieser Dinge wegen Sorgen zu machen? Jesus sagte: „Fahrt ... fort, zuerst das Königreich ... zu suchen.“ Ganz gleich, vor welchen Problemen wir stehen, wir sollten der Anbetung Jehovas in unserem Leben den Vorrang einräumen. Alles, was wir zum Leben brauchen, wird uns dann von unserem himmlischen Vater „hinzugefügt werden“. Er wird auf irgendeine Art und Weise dafür sorgen, dass wir unser Auskommen haben (Matthäus 6:33).

      8 Jesus gab außerdem folgenden Rat: „Macht euch ... niemals Sorgen um den nächsten Tag, denn der nächste Tag wird seine eigenen Sorgen haben“ (Matthäus 6:34). Es wäre nicht klug, sich übertriebene Sorgen darüber zu machen, was der morgige Tag bringen könnte. Ein Bibelgelehrter schrieb: „Die Zukunft ist in Wirklichkeit selten so schlecht wie in unseren Ängsten.“ Demütig den Rat der Bibel zu befolgen, uns eindeutig auf Vorrangiges zu konzentrieren und uns nicht um den morgigen Tag zu sorgen ist eine Hilfe, uns keine übertriebenen Sorgen zu machen (1. Petrus 5:6, 7).

      9. Welche Hilfe finden wir bei finanziellen Schwierigkeiten in den Veröffentlichungen des „treuen und verständigen Sklaven“?

      9 Bei finanziellen Sorgen können wir unser Vertrauen zu Jehova auch dadurch zeigen, dass wir in den Veröffentlichungen des „treuen und verständigen Sklaven“ nach Anleitung suchen (Matthäus 24:45). Von Zeit zu Zeit sind in der Zeitschrift Erwachet! Artikel mit hilfreichen Vorschlägen und Anregungen veröffentlicht worden, wie man mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten fertig wird. Der Artikel „Arbeitslos — Was nun?“ in der Ausgabe vom 8. August 1991 enthielt acht praktische Ratschläge, die vielen geholfen haben, trotz Arbeitslosigkeit finanziell und emotional das Gleichgewicht zu bewahren.c Wer sich an diese Leitgrundsätze hält, benötigt natürlich auch die richtige Ansicht darüber, wie wichtig Geld in Wirklichkeit ist. Damit befasste sich der Artikel „Etwas Wichtigeres als Geld“, der in derselben Ausgabe erschien (Prediger 7:12).

      Wenn uns die Gesundheit zu schaffen macht

      10. Welches Beispiel zeigt, dass es realistisch ist, bei schwerer Krankheit auf Jehova zu vertrauen?

      10 Ist es realistisch, bei einer ernsten Erkrankung auf Jehova zu vertrauen? Mit Sicherheit! Jehova fühlt mit den Kranken unter seinem Volk. Mehr noch, er ist bereit zu helfen. Wie verhielt es sich beispielsweise bei König David? Er war womöglich selbst ernsthaft krank, als er beschrieb, wie Gott mit einem Rechtschaffenen verfährt. Er sagte: „Jehova selbst wird ihn auf einem Krankenlager stützen; sein ganzes Bett wirst du während seiner Krankheit gewiss umwandeln“ (Psalm 41:1, 3, 7, 8). David bewahrte sich ein starkes Vertrauen zu Gott und wurde schließlich wieder gesund. Wie können wir denn zeigen, dass wir auf Gott vertrauen, falls uns eine Krankheit zu schaffen macht?

      11. Was können wir von unserem himmlischen Vater erbitten, wenn wir krank sind?

      11 Wir können Jehova anflehen, uns beizustehen, damit wir die Krankheit ertragen. Das ist eine Möglichkeit, unser Vertrauen zu ihm zu zeigen. Bitten wir ihn außerdem darum, uns zu helfen, mit „praktischer Weisheit“ ein Maß an Gesundheit anzustreben, das in unserem Falle realistisch ist (Sprüche 3:21). Auch um die nötige Geduld und um Ausharren können wir ihn bitten, damit wir die Krankheit ertragen. Vor allem aber sollten wir Jehova um Kraft bitten, ihm treu bleiben zu können und unser Gleichgewicht nicht zu verlieren, ganz gleich, was auch geschieht (Philipper 4:13). Wichtiger als unser gegenwärtiges Leben ist unsere Lauterkeit Gott gegenüber. Sie gilt es zu bewahren. Dann erhalten wir von dem großen Belohner ewiges Leben in vollkommener Gesundheit (Hebräer 11:6).

      12. Welche biblischen Grundsätze können uns helfen, kluge Entscheidungen zu treffen, wenn eine medizinische Behandlung ansteht?

      12 Unser Vertrauen zu Jehova drängt uns auch, sein Wort, die Bibel, als praktische Anleitung zurate zu ziehen. Die darin enthaltenen Grundsätze ermöglichen uns weise Entscheidungen, wenn eine medizinische Behandlung ansteht. Diagnoseverfahren und therapeutische Maßnahmen, bei denen Spiritismus im Spiel ist, würden wir beispielsweise ablehnen, denn die Bibel verurteilt bekanntlich die „Ausübung von Spiritismus“ (Galater 5:19-21; 5. Mose 18:10-12). Ein weiser biblischer Spruch, der unser Vertrauen verdient, lautet: „Ein Unerfahrener glaubt jedem Wort, aber der Kluge achtet auf seine Schritte“ (Sprüche 14:15). Statt ‘jedem Wort zu glauben’ wäre es somit klüger, zuverlässige Auskünfte einzuholen, falls wir beabsichtigen, uns einer medizinischen Behandlung zu unterziehen. Dann können wir die Optionen mit einem „gesunden Sinn“ gewissenhaft abwägen und eine bewusste Entscheidung treffen (Titus 2:12).

      13, 14. (a) Welche aufschlussreichen Artikel über Krankheiten sind im Wachtturm und im Erwachet! erschienen? (Siehe den Kasten auf Seite 17.) (b) Welche Anregungen, mit einer chronischen Krankheit zurechtzukommen, enthielt das Erwachet! vom 22. Januar 2001?

      13 Auch durch Nachforschungen in den Publikationen des treuen Sklaven lassen wir unser Vertrauen zu Jehova erkennen. In den Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! sind gelegentlich aufschlussreiche Artikel über eine Vielzahl spezieller Krankheiten oder Beschwerden erschienen.d Mitunter handelte es sich um Artikel von Personen, die mit den unterschiedlichsten Beschwerden, Leiden oder Behinderungen fertig wurden. Außerdem enthielten bestimmte Artikel sowohl biblische Anregungen als auch praktische Ratschläge, wie man mit chronischen Beschwerden leben kann.

      14 In der Erwachet!-Ausgabe vom 22. Januar 2001 erschien zum Beispiel die Titelserie „Trost für die Kranken“. In den Artikeln wurden nicht nur hilfreiche biblische Grundsätze erläutert, sondern auch Interviews mit Personen ausgewertet, die schon seit vielen Jahren mit einer Behinderung leben. Der Artikel „Trotz eines Gebrechens gut zurechtkommen — Wie?“ vermittelte folgende Anregungen: Verschaffe dir möglichst viele Informationen über deine Krankheit (Sprüche 24:5). Setze dir vernünftige Ziele, auch das Ziel, anderen zu helfen. Allerdings sollte man auch daran denken, dass man vielleicht nicht dieselben Ziele erreichen kann wie andere (Apostelgeschichte 20:35; Galater 6:4). Vermeide soziale Isolation (Sprüche 18:1). Mache es anderen nicht schwer, dich zu besuchen (Sprüche 17:22). Bewahre auf alle Fälle eine enge Bindung zu Jehova und zur Versammlung (Nahum 1:7; Römer 1:11, 12). Können wir nicht dankbar sein für die zuverlässige Anleitung, die uns Jehova durch seine Organisation bietet?

      Bei einer hartnäckigen Schwäche des Fleisches

      15. Wie konnte der Apostel Paulus die Schwächen seines unvollkommenen Fleisches bezwingen, und wovon dürfen wir überzeugt sein?

      15 ‘In meinem Fleisch ... wohnt nichts Gutes’, schrieb der Apostel Paulus (Römer 7:18). Er wusste aus eigener Erfahrung, wie schwer es mitunter ist, Begierden und Schwächen des unvollkommenen Fleisches zu bekämpfen. Doch er war auch zuversichtlich, es zu schaffen (1. Korinther 9:26, 27). Auf welche Weise? Durch uneingeschränktes Vertrauen zu Jehova. Deshalb konnte er sagen: „Ich elender Mensch! Wer wird mich befreien von dem Leib, der diesem Tod verfallen ist? Dank sei Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn!“ (Römer 7:24, 25). Wie verhält es sich mit uns? Auch wir haben mit fleischlichen Schwächen zu kämpfen. Leicht könnten wir die Hoffnung aufgeben und zu der Überzeugung gelangen, wir würden es niemals schaffen. Doch Jehova hilft uns, wenn wir uns wie Paulus auf ihn verlassen und nicht nur auf unsere eigene Kraft.

      16. Worum sollten wir bei einer hartnäckigen Schwäche des Fleisches beten, und was sollten wir bei einem Rückfall tun?

      16 Bei einer hartnäckigen Schwäche des Fleisches können wir uns im Gebet an Jehova wenden und so beweisen, dass wir auf ihn vertrauen. Wir sollten ihn um die Hilfe seines heiligen Geistes bitten, ja ihn darum anflehen (Lukas 11:9-13). Bitten wir insbesondere um Selbstbeherrschung, die zur Frucht des Geistes gehört (Galater 5:22, 23). Was sollten wir tun, wenn wir rückfällig werden? Auf keinen Fall aufgeben! Werden wir nie müde, demütig zu unserem barmherzigen Gott zu beten und ihn um Vergebung und Hilfe zu bitten. Jehova wird ein unter der Last eines schuldbeladenen Gewissens „gebrochenes und zerschlagenes Herz“ niemals zurückweisen (Psalm 51:17). Wenn wir aufrichtig und reumütig zu ihm flehen, wird er uns helfen, gegen Versuchungen anzukämpfen (Philipper 4:6, 7).

      17. (a) Warum ist es hilfreich, darüber nachzudenken, wie Jehova über eine bestimmte Schwäche denkt, mit der wir zu kämpfen haben? (b) Welche Bibeltexte könnten wir uns merken, wenn wir uns anstrengen müssen, ein aufbrausendes Temperament zu beherrschen, unsere Zunge zu zügeln oder der Neigung zu abträglicher Unterhaltung zu widerstehen?

      17 Auch dadurch, dass wir in Jehovas Wort Hilfe suchen, zeigen wir unser Vertrauen zu ihm. Mit einer Bibelkonkordanz oder dem Index der Wachtturm-Publikationen können wir die Antwort auf die Frage „Wie denkt Jehova über die Schwäche, die ich gerade bekämpfe?“ suchen. Darüber nachzusinnen bestärkt uns in dem Wunsch, ihm zu gefallen. So übernehmen wir immer mehr seine Einstellung und hassen, was er hasst (Psalm 97:10). Dem einen oder anderen ist es eine Hilfe, Bibeltexte auswendig zu lernen, die einen Bezug zu der speziellen Schwäche haben, mit der er zu kämpfen hat. Vielleicht arbeiten wir daran, ein aufbrausendes Temperament zu beherrschen. Dann könnten wir uns Texte wie Sprüche 14:17 und Epheser 4:31 einprägen. Fällt es uns schwer, unsere Zunge zu zügeln? Dann wäre zu empfehlen, Texte wie Sprüche 12:18 und Epheser 4:29 auswendig zu lernen. Neigen wir zu abträglicher Unterhaltung? Dann wäre es gut, uns Bibelverse wie Epheser 5:3 und Kolosser 3:5 tief einzuprägen.

      18. Warum sollten wir nicht aus Verlegenheit davon absehen, die Ältesten um Hilfe zu bitten, damit wir eine Schwäche überwinden können?

      18 Unser Vertrauen zu Jehova beweisen wir des Weiteren, wenn wir die vom Geist ernannten Ältesten in der Versammlung um Hilfe bitten (Apostelgeschichte 20:28). Schließlich hat Jehova ja durch Christus für diese „Gaben in Form von Menschen“ gesorgt, damit seine Schafe beschützt und betreut werden (Epheser 4:7, 8, 11-14). Natürlich fällt es einem nicht leicht, wegen einer Schwäche um Hilfe zu bitten. Möglicherweise ist es uns sehr peinlich, weil wir fürchten, im Ansehen der Ältesten zu sinken. Doch wir werden im Ansehen dieser geistig reifen Männer bestimmt steigen, wenn wir den Mut aufbringen, um Hilfe zu bitten. Außerdem sind sie bemüht, im Umgang mit der Herde die Eigenschaften Jehovas widerzuspiegeln. Ihre tröstenden und praktischen Ratschläge und Hinweise aus Gottes Wort sind womöglich genau das, was wir brauchen, damit wir unsere Schwäche entschlossen genug bekämpfen (Jakobus 5:14-16).

      19. (a) Wozu möchte Satan die Nichtigkeit des Lebens im gegenwärtigen System nutzen? (b) Worin äußert sich unser Vertrauen, und wozu sollten wir fest entschlossen sein?

      19 Vergessen wir nicht: Satan weiß, dass ihm nur noch eine kurze Frist verbleibt (Offenbarung 12:12). Er nutzt die Nichtigkeit des Lebens in der gegenwärtigen Welt und möchte uns entmutigen und zum Aufgeben bewegen. Vertrauen wir uneingeschränkt dem, was wir in Römer 8:35-39 lesen: „Wer wird uns von der Liebe des Christus trennen? Etwa Drangsal oder Bedrängnis oder Verfolgung oder Hunger oder Nacktheit oder Gefahr oder das Schwert? ... Im Gegenteil, aus allen diesen Dingen gehen wir vollständig siegreich hervor durch ihn, der uns geliebt hat. Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben noch Engel noch Regierungen noch Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Mächte noch Höhe noch Tiefe noch irgendeine andere Schöpfung imstande sein wird, uns von Gottes Liebe zu trennen, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Welch ein Vertrauen zu Jehova doch aus diesen Worten spricht! Solches Vertrauen beruht aber nicht einfach auf Gefühlen, sondern erfordert durchdachte Entscheidungen im täglichen Leben. Seien wir daher fest entschlossen, in Bedrängnis völlig auf Jehova zu vertrauen.

      [Fußnoten]

      a In einem Brief vom 20. November 1861 an das US-Münzamt schrieb der amerikanische Finanzminister Salmon P. Chase: „Keine Nation kann stark sein, außer in der Kraft Gottes, oder sicher, außer unter seinem Schutz. Dass unser Volk auf Gott vertraut, sollte auf unseren staatlichen Münzen stehen.“ So kam es, dass die Aufschrift „Auf Gott vertrauen wir“ zum ersten Mal auf einer US-Münze stand, die 1864 in Umlauf gesetzt wurde.

      b Hier ist, wie es heißt, davon die Rede, dass „wir uns vor lauter Sorge und Angst aller Lebensfreude selbst berauben“. Andere Übersetzungen lauten: „Macht euch keine Sorgen“, oder: „Sorgt euch nicht.“ Aber solche Wiedergaben legen den Schluss nahe, man solle nicht anfangen, sich Sorgen zu machen oder sich zu sorgen. In einem Kommentar heißt es dazu, das griechische Verb stehe im Imperativ Präsens und beinhalte eine Aufforderung, mit der bereits begonnenen Handlung aufzuhören.

      c Es handelt sich um folgende acht Ratschläge: 1. Nicht in Panik geraten; 2. positiv denken; 3. für andere Arten von Arbeit aufgeschlossen sein; 4. gemäß den eigenen Möglichkeiten leben — nicht gemäß denen der anderen; 5. mit Krediten vorsichtig sein; 6. die Einheit der Familie bewahren; 7. das Selbstwertgefühl bewahren und 8. einen Haushaltsplan aufstellen.

      d In diesen biblischen Zeitschriften wird keine spezielle medizinische Behandlungsmethode befürwortet oder empfohlen, weil die Entscheidung darüber eine persönliche Angelegenheit ist. Artikel, die von speziellen Krankheiten oder Störungen handeln, sollen die Leserschaft lediglich über das informieren, was gegenwärtig darüber bekannt ist.

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