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Wer heute schon die Wohltaten empfängtDer Wachtturm 1966 | 1. April
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werden mit Jesus Christus, dem durch Melchisedek vorgeschatteten König-Priester, als Könige und Priester dienen. Dann, während der Tausendjahrherrschaft Christi, wird die ganze Menschenwelt, die Lebenden und die Toten, wie nie zuvor die Wohltaten empfangen, die sich aus Gottes glorreicher Verwirklichung seines liebevollen Vorhabens in Verbindung mit seinem neuen Bund ergeben. — Offb. 20:4-6; 21:3, 4
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Der Beginn eines neuen PriestertumsDer Wachtturm 1966 | 1. April
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Der Beginn eines neuen Priestertums
WAS tritt vor dein geistiges Auge, wenn du auf das Wort „Priester“ aufmerksam wirst? Siehst du einen Mann in seinen Amtsgewändern vor dir, der die Sakramente spendet? Siehst du vor dir die Nachkommen Aarons, die vor alters in Jehovas Tempel in Jerusalem dienten? Oder stellst du dir vielleicht einen buddhistischen oder einen Hindu-Priester vor, der seine Aufgaben in dem Tempel seiner Religion erfüllt? Sind irgendwelche dieser Männer oder alle von ihnen Priester des wahren Gottes? Des weiteren ist in der Bibel von einem neuen Priestertum die Rede. Stimmt die Behauptung einiger Gemeinschaften der Christenheit, wonach das jüdische Priestertum Aarons und seiner Nachkommen das alte Priestertum war, das von dem Priestertum der verschiedenen Glaubensrichtungen der Christenheit abgelöst worden sein soll, zum Beispiel von dem Priestertum der römisch-katholischen Kirche, deren Oberhaupt der als Pontifex maximus bekannte Papst ist?
DAS HAUPT DES NEUEN PRIESTERTUMS
Zunächst muß gesagt werden, daß Jesus Christus der Oberpriester Gottes, des Höchsten, ist. Zwar trat sein Priestertum an die Stelle des aaronischen Priestertums, aber er erhielt sein Priestertum nicht durch Abstammung von Aarons Nachkommen; auch war sein Priestertum keine Verlängerung oder Fortsetzung des aaronischen Priestertums. Es war neu. König David sagte einst unter Inspiration: „Jehova sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße! Geschworen hat Jehova, und es wird ihn nicht gereuen: ‚Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!‘“ (Ps. 110:1, 4) Jesus wurde im Stamme Juda und in der Linie der Familie Davids geboren; daher kam er nicht aus dem Stamme Levi wie die Hohenpriester Annas und Kaiphas, die, da sie Menschen aus Fleisch, Blut und Gebein waren, das Allerheiligste des irdischen Tempels betraten.
Nach dem 16. Nisan des Jahres 33 u. Z. war der im Geiste auferstandene Jesus kein Mensch von Fleisch und Blut mehr; wegen seiner Treue belohnte ihn sein Vater mit einem unsterblichen geistigen Organismus. Nachdem Jesus auferstanden war, erschien er mehrmals seinen Jüngern, indem er sich durch ein Wunder materialisierte; aber am Ende von vierzig Tagen fuhr er zu seinem Vater in den Himmel auf, wo er in der Gegenwart Jehovas Gottes, des Allmächtigen, den Wert seines Opfers als „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“, darbrachte. (Joh. 1:29; 4:23, 24; Apg. 1:1-11) Diese Tatsache beweist, daß er sein geopfertes menschliches Leben nicht zurücknahm. (Hebr. 9:23-26) Auf diese Weise bewahrheitete sich die Äußerung, die er auf Erden machte und an der einige jener Personen, die ihm eine Zeitlang folgten, Anstoß nahmen: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot ißt, wird er immerdar leben; und in der Tat, das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch zugunsten des Lebens der Welt.“ (Joh. 6:51) Aus diesem Grund konnte Jesus nicht mit seinem irdischen oder fleischlichen Leib im Himmel sein, denn den hatte er für immer zugunsten der sündigen, sterbenden Menschheit geopfert. Nun, da er im Himmel war, wurde er für immer als der große Hohepriester nach der Weise Melchisedeks eingesetzt. — Hebr. 7:17, 26-28.
JESUS KEIN PONTIFEX MAXIMUS
Weder waren die Hohenpriester Annas und Kaiphas Pontifizes, noch war Johannes der Täufer, der Sohn des Priesters Sacharja, ein solcher. Jeder von ihnen war ein cohén (hebräisch) oder ein hiereús (griechisch) oder ein sacerdos (lateinische Vulgata). (Luk. 1:5; 3:2) Nein, zur Zeit Jesu war Tiberius Cäsar der Pontifex maximus der in Rom ausgeübten heidnischen, babylonischen Religion.a
Jesus war bestimmt kein Pontifex maximus. In dem Schwur, wonach Jesus kein levitischer oder aaronischer Priester sein würde, sagte Jehova nicht, er würde ein Priester gleich dem heidnischen Pontifex maximus von Rom sein. David, der seine Prophezeiung niederschrieb, bevor er im Jahre 1037 v. u. Z. starb, sprach diese Worte etwa 300 Jahre bevor Rom gegründet wurde und lange bevor dessen König Numa Pompilius das Priesterkollegium bildete. Tatsächlich arbeiteten die jüdischen Priester selbst gegen ihr eigenes Amt eines Kohen (eines Priesters), als sie schrien: „Wir haben keinen König außer dem Cäsar“, wodurch sie den römischen Kaiser Tiberius annahmen, der der Pontifex maximus der heidnischen Religion war; und was noch schlimmer war: Sie verwarfen Jehovas wahren König und Hohenpriester. Am Pfingsttage des Jahres 33 u. Z. wandte der Apostel Petrus die Prophezeiung Davids auf den auferstandenen Jesus an und sagte: „Tatsächlich ist David nicht in die Himmel aufgestiegen, sondern er sagt selbst [Psalm 110]: ‚Jehova sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel deiner Füße hinlege.“‘ Daher erkenne das ganze Haus Israel mit Gewißheit, daß Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr an den Pfahl brachtet.“ — Apg. 2:34-36; Joh. 19:15.
Als Jesus in den Himmel auffuhr, erschien er vor Jehova Gott, und zwar innerhalb der Vorkehrung, die Gott in den Himmeln für die Sühnung der Sünden der Menschheit geschaffen hatte. (Hebr. 8:1, 2) Dort brachte er den Wert seines Blutes zugunsten des Lebens der Menschenwelt dar. Dafür gab Gott ihm, dem Erlöser der Menschheit, volle Gewalt über das Leben der Menschheit und auch über den Scheol (oder Hades), das allgemeine Grab der Menschheit, in dem die Milliarden Toten der Menschheit liegen. Scheol ist das hebräische und hades das griechische Wort, das in den Bibelübersetzungen von Allioli und von Luther an vielen Stellen mit dem deutschen Wort Hölle übersetzt wird. Werden jene, die sich im Scheol oder Hades befinden, je wieder daraus hervorkommen? Welches Priestertum besitzt das Mittel, um sie zu befreien? Bestimmt nicht das jüdische Priestertum der Linie Aarons, das kein Opfer besaß, das wertvoll genug gewesen wäre, um die Menschheit zu erlösen. (Ps. 49:7-9) Und erst recht nicht der heidnische Pontifex maximus von Rom noch seine Nachfolger, die Päpste
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