Die Herausforderung annehmen, in Apartmenthäusern zu predigen
In unserem Land gibt es Versammlungen, in deren Gebiet es viele Apartmenthäuser gibt. Zu einigen Gebieten gehören möglicherweise recht verschiedenartige Wohngebäude — leicht zugängliche Wohnhäuser und auch Häuser mit ausgesprochen luxuriösen Apartments. Auch werden immer mehr Wohnhäuser mit Sprechanlagen versehen. Daher sollten die Gedanken, die in dieser Beilage dargelegt werden, gemäß den örtlichen Verhältnissen angewendet werden. Wir sind zuversichtlich, daß die Informationen für alle eine Hilfe sind.
1 Die Herausforderung besteht. Der Auftrag wurde erteilt. Kannst du ‘für die gute Botschaft gründlich Zeugnis ablegen’? (Apg. 20:21, 24). Es ist unbedingt erforderlich, das zu tun. Warum? Weil die Zeit für das Predigen des Königreiches und für das Jüngermachen verkürzt ist (Mat. 24:14; 28:19, 20; 1. Kor. 7:29). Diese Aufgabe schließt auch ein Gebiet ein, das immer größer wird: Apartmenthäuser, Wohnhäuser von Siedlungsgesellschaften und Eigentumswohnanlagen. Da die Grundstückspreise ständig steigen, werden immer mehr Apartmenthäuser gebaut. Uns stellt sich daher die Frage: Wie können wir allen Bewohnern unseres Gebiets ‘gründlich Zeugnis geben’?
Eine positive Einstellung erforderlich
2 Wenn wir vor dem Zeugnisgeben in Apartmenthäusern zurückschreckten, würden viele überhaupt nicht bearbeitet werden. Andere würden kein gründliches oder wirkungsvolles Zeugnis erhalten. Zugegeben, diese Art des Zeugnisgebens ist nicht immer leicht, aber das größte Hindernis ist tatsächlich oft psychologischer Natur.
3 Behalte im Sinn, daß im allgemeinen diejenigen, die Apartments bewohnen, berufstätige Menschen sind, die sich von uns in vieler Hinsicht nicht unterscheiden. Ungeachtet der Umstände haben diese Menschen dieselben geistigen und emotionalen Bedürfnisse wie andere Leute auch. Verkündiger, die ihre anfänglichen Vorbehalte überwunden und Erfahrung im Bearbeiten von Apartmenthäusern gesammelt haben, stellten fest, daß es ein produktives Gebiet ist. Viele befähigte Verkündiger bearbeiten am liebsten Gebiete mit solchen Häusern, weil sie dort gute Ergebnisse erzielen.
Warum eine Herausforderung?
4 Warum wird es immer mehr zu einer Herausforderung, den Menschen, die Apartments bewohnen, Zeugnis zu geben? Man beachte folgende Äußerung eines Mannes, der schon sieben Jahre Hausmeister ist: „Wegen der Zunahme der Kriminalität und der Gewalttätigkeit gilt heute die größte Sorge meiner Mieter der Sicherheit.“
5 Wohnanlagen haben einen Hausmeister bzw. Hausverwalter, dem gewisse Befugnisse übertragen wurden. Einige Hausbewohner mögen den Eindruck haben, daß unsere Anwesenheit ein Sicherheitsrisiko darstellt. Eine weitere Herausforderung sind die Sprechanlagen, die in immer mehr Wohnungen installiert werden.
6 Wenn wir jedoch unsere edlen Beweggründe in Betracht ziehen, wird uns geholfen, jegliche Vorbehalte unsererseits gegenüber der Zeugnistätigkeit in Apartmenthäusern zu überwinden. Wir trachten nicht danach, den Menschen Leid zuzufügen. Wir wollen ihnen vielmehr helfen. Echte und grundsatztreue Liebe zu Gott und zu unserem Nächsten veranlassen uns zu diesen Besuchen. Wir möchten die Menschen, die in Apartments wohnen, davon überzeugen, daß sie vor Zeugen Jehovas keine Angst zu haben brauchen (2. Kor. 2:17; Eph. 6:15).
Wenn man dich zum Verlassen des Hauses auffordert
7 Wie ist es jedoch, wenn wir vom Hausmeister oder Hausverwalter aufgefordert werden, das Gebäude zu verlassen? Es ist gewöhnlich das beste, der Aufforderung sofort nachzukommen. Wenn irgend möglich, sollten wir eine Konfrontation vermeiden, die letztlich nur dazu führen würde, daß man uns mit rechtlichen Schritten und mit der Polizei drohen würde. Falls sich allerdings die Gelegenheit bietet, können wir taktvoll und freundlich den Grund für unsere Anwesenheit erklären und Verständnis für die Aufgabe des Hausmeisters oder -verwalters zeigen. Oft war es dann möglich, die Erlaubnis zu erhalten, im Gebäude zu bleiben. Wenn das jedoch nicht der Fall ist, dann verabschiede dich freundlich (Kol 4:6).
8 Betrachte Hausmeister oder Hausverwalter nicht als deine Feinde. Sie müssen ihre Arbeit tun, und in den meisten Fällen haben sie gegenüber Zeugen Jehovas kein Vorurteil. Manchmal haben sie für das Betreten der Wohnanlagen bestimmte Anweisungen erhalten.
9 Wenn die Bewohner bereit sind, ihrem Hausmeister bzw. Hausverwalter eine so wichtige Entscheidung zu überlassen, dann nehmen sie die „Gemeinschaftsverantwortung“ auf sich, und wir werden nicht darauf bestehen, bei ihnen vorzusprechen. Das bedeutet jedoch nicht, daß wir in solchen Fällen überhaupt nicht mehr versuchen würden, ein gründliches Zeugnis zu geben. Wie können wir dieses Problem lösen?
Sei mit deinem Gebiet vertraut
10 Wie bei jedem Gebiet, ist es auch hier nützlich, mit den Verhältnissen in jedem Gebäude vertraut zu sein. Behandle jedes Apartmenthaus wie ein einzelnes Gebiet.
11 Weißt du, was für Menschen ein bestimmtes Haus bewohnen? Handelt es sich um ältere Menschen, Ledige, Verheiratete oder um Familien? Ist es ein Asylanten- oder Arbeiterwohnheim? Wohnen dort Menschen mit geringem Einkommen, oder ist es ein Gebäude mit ausgeklügelten Sicherheitsvorkehrungen, die sich nur Reiche leisten können? Genauso, wie wir in unserer Einleitung an jeder Tür flexibel sein müssen, müssen wir auch anpassungsfähig sein, wenn wir ganz unterschiedliche Wohngebäude bearbeiten.
Zutritt erhalten
12 Da es keinen Ersatz für ein persönliches Gespräch gibt, sollte es unser vorrangiges Ziel sein, solche Gespräche zu führen. Je nach der Art des Hauses können ein oder zwei Verkündiger vielleicht Zutritt erhalten, indem sie einfach im Vorraum warten, bis ein Bewohner das Haus betritt oder verläßt. In einem solchen Fall wird man ihnen oft die Tür aufhalten, so daß sie zu den Wohnungen gelangen können.
13 Es ist auch sehr wichtig, mit Bedacht die passende Zeit auszuwählen, wann man Apartmenthäuser bearbeitet. In immer mehr Apartmenthäusern trifft man während der Woche kaum jemand an, da sowohl der Mann als auch die Frau berufstätig sind. Einige Bewohner schlafen am Samstag- und Sonntagmorgen recht lange. Daher eignen sich die frühen Abendstunden sowie der Samstag- und Sonntagnachmittag hervorragend für die Bearbeitung solcher Gebäude. Verkündiger, die solche Häuser an den Vormittagen des Wochenendes bearbeiten, werden die Menschen oft aus dem Bett holen, was zu Klagen und Schwierigkeiten führt.
14 Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Reaktion in Apartmenthäusern oft günstiger ist, wenn Mann und Frau, ein Elternteil mit einem Kind oder zwei Schwestern zusammen arbeiten. Das hängt jedoch größtenteils von den örtlichen Verhältnissen ab. Behalte das im Sinn, wenn du planst, in solchen Häusern zu predigen, wo es schwierig ist, die Menschen anzusprechen.
15 Halte dich nicht lange am Eingang auf, wenn du ein Apartmenthaus betrittst. Zögere nicht, sondern geh zielbewußt zum Aufzug und in die Etage, die bearbeitet werden soll. Dadurch wird sich der Argwohn von Beobachtern eher zerstreuen.
Es kommt auf die äußere Erscheinung und auf das Auftreten an
16 Hast du eine nette äußere Erscheinung und bist so gekleidet, wie es sich für einen Verkündiger der guten Botschaft geziemt? Das ist besonders in Apartmenthäusern wichtig, um nicht Anlaß für unnötige Besorgnis zu sein und um überflüssigen Fragen aus dem Weg zu gehen. In Verbindung mit dem Predigtdienst in Apartmenthäusern machte ein Pionier folgende Feststellung in bezug auf die Kleidung: „Überraschenderweise hören dir die Menschen zu, wenn du gut gekleidet bist. Sie halten inne und schenken dir ein besonderes Maß ihrer Aufmerksamkeit.“
17 Verkündiger mit großen, sperrigen Büchertaschen machen sich verdächtig. Ein Hausmeister erklärte, was Mieter denken könnten, wenn sie Fremde mit großen Taschen sehen: „In den Taschen könnten sich Einbruchswerkzeuge befinden.“ Andere mögen denken, sie hätten Vertreter vor sich. Daher haben Verkündiger festgestellt, daß es besser ist, eine unauffällige Tasche bei sich zu haben.
18 Bei schlechtem Wetter sollte man seine Schuhe unbedingt säubern, bevor man ein Haus betritt. Diejenigen, die den Boden reinigen, werden das schätzen, und ihnen wird kein Grund gegeben, uns den Zutritt zu verwehren.
19 Bedenke auch, daß es in Apartmenthäusern sehr schallt. Verhalte dich daher ruhig, und sprich gerade so laut, daß dich der Wohnungsinhaber gut versteht. Zwei Verkündiger, die zusammen arbeiten, sollten nur leise sprechen, da die Hausbewohner sonst mithören könnten. Sie sollten nur mit ruhiger, gedämpfter Stimme miteinander reden. Dadurch wird man vermeiden, daß die Hausbewohner mißtrauisch werden.
Wie man an den Türen vorspricht
20 Wie klopfst du an einer Tür an? Wenn ein Verkündiger unnötig laut und gebieterisch klopft, könnte der Bewohner Angst bekommen. Einige Verkündiger haben festgestellt, daß es, je nach der Art des Hauses, am besten ist, auf einem Flur nicht an einer Tür nach der anderen vorzusprechen. Statt dessen könnte man einige Besuche an dem einen Ende des Flures machen, dann am anderen Ende usw., bis die Etage bearbeitet ist.
21 Viele Leute schauen durch das Guckloch, bevor sie die Tür öffnen, um festzustellen, wer bei ihnen geklingelt oder geklopft hat. Was kannst du tun, wenn du das bemerkst? Eine Schwester, die im Dienst in Apartmenthäusern Erfahrung gesammelt hat, sagte: „Schau direkt in das Guckloch, und entbiete unverzüglich einen freundlichen Gruß.“ Dem Wohnungsinhaber wird so zu verstehen gegeben, daß du weißt, daß er da ist. Wenn der Wohnungsinhaber fragt, wer du seist, kannst du ganz einfach deinen Namen und den deines Begleiters nennen. Gib dich, wenn die Tür dennoch nicht geöffnet wird, als ein Zeuge Jehovas zu erkennen.
22 „Ich stelle mich am liebsten so hin, daß mich der Wohnungsinhaber deutlich sehen kann, wenn er durch sein Guckloch schaut, statt seitlich, außerhalb des Blickfeldes des Wohnungsinhabers, zu stehen“, empfiehlt ein anderer Verkündiger. „Ich lächle, als würde ich vor einer Kamera stehen. Wenn ich mit meiner Frau zusammen arbeite, lasse ich sie im Blickfeld stehen, weil auf diese Weise die Besorgnis des Wohnungsinhabers wegen des unerwarteten Klopfens an der Tür zerstreut wird.“
Schwierigkeiten vermeiden
23 Wenn du einen Wohnungsinhaber antriffst, der ärgerlich wird und den Hausmeister rufen will, ist es das beste, die Etage zu verlassen und ein andermal zurückzukehren. Du könntest vielleicht die Nummer des Apartments dieser gegnerisch eingestellten Person notieren und diese Information in die Hülle der Gebietskarte stecken, damit es in Zukunft zuletzt bearbeitet wird, bevor man das Gebäude verläßt. In anderen Fällen ist es vielleicht das beste, das Haus zu verlassen, um mögliche Schwierigkeiten mit dem Hausmeister zu vermeiden. Wenn du friedlich, ohne Zwischenfälle arbeiten kannst, wirst du weit mehr Erfolg haben. Wenn du Traktate oder Handzettel zurückläßt, wo niemand zu Hause war, sollten diese sorgfältig unter der Tür ganz hindurchgeschoben werden, so daß sie nicht mehr zu sehen sind.
24 Zusammenfassend kann gesagt werden, daß viele Apartmenthäuser auf normale Art und Weise bearbeitet werden können, wenn wir die richtige Zeit dafür wählen und diskret und taktvoll vorgehen.
Wenn der Zutritt verwehrt wird
25 Nehmen wir aber an, daß uns der Hausmeister den Zutritt verwehrt. Was kann man dann tun? Notiere unauffällig die Namen der Bewohner. Suche um die Erlaubnis nach, in regelmäßigen Abständen Literatur in der Eingangshalle auszulegen oder eine Mitteilung an das Bekanntmachungsbrett anzubringen, an wen man sich wegen Literatur oder eines Bibelstudienprogramms wenden kann.
26 Die vorgenannten Vorschläge kann man durchaus in die Praxis umsetzen. Beachte, was ein Kreisaufseher feststellte: „In etwa 80 bis 85 Prozent aller Fälle, in denen uns der Zutritt zu Gebäuden verwehrt worden war, wurden uns gewisse Zugeständnisse gemacht, nachdem wir uns mit den Verwaltern in Verbindung gesetzt hatten.“
27 Es folgen einige zusätzliche Vorschläge, wie man in schwer zugänglichen Gebäuden Zeugnis geben kann:
◻ DER GEBRAUCH DER SPRECHANLAGE
28 Sprechanlagen stellen wirklich eine echte Herausforderung dar. Behalten wir aber auch die positive Seite im Sinn? Wir bekommen Sprechverbindung mit dem Wohnungsinhaber, obwohl wir ihn nicht sehen! Da das erste, was dieser von uns wahrnimmt, unsere Stimme ist, sollte sie herzlich und freundlich sein und zu erkennen geben, daß wir an dem Wohl des Wohnungsinhabers aufrichtig interessiert sind. Wir sollten langsam und deutlich sprechen und uns zunächst vorstellen. Wenn wir in der Nähe wohnen, mag es dazu beitragen, Mißtrauen und Argwohn abzubauen, wenn wir sagen, wo wir wohnen. Brüder, die in Begleitung einer Schwester oder eines Kindes tätig sind, werden sicherlich den Namen des Kindes oder der Schwester angeben.
29 Es ist nicht gut, irgendeinen Vorwand zu benutzen, um Eingang in die Wohnung zu erlangen. Der Wohnungsinhaber würde sich überlistet vorkommen und an unseren aufrichtigen Beweggründen zweifeln. Es könnte Probleme hervorrufen und den Dienst erschweren.
30 Eine Schwester, die oft in einem Gebiet mit Sprechanlagen arbeitet, schreibt: „Ich benutze die Sprechanlage wie ein Telefon. Ich stelle mich vor und sage gleich die Einleitung, verbunden mit einer Frage, so als würde die Person vor mir stehen. Gerade bei berufstätigen Menschen habe ich das Gefühl, daß diese sich lieber über die Sprechanlage unterhalten, da sie das als unverbindlicher betrachten.“ Statt gleich darum zu bitten, näher treten zu dürfen, mag es weise sein, Freude darüber zum Ausdruck zu bringen, daß der Wohnungsinhaber zu Hause ist und daß man ihn sprechen kann. Dann könnte man erwähnen, daß man schon mit den Menschen in der Nachbarschaft interessante Gespräche geführt und eine zeitgemäße Frage besprochen hat (jetzt könnte eine Frage, die mit dem Gesprächsthema in Verbindung steht, aufgeworfen werden). Wenn der Wohnungsinhaber auf das Gespräch eingeht, könnte man nach einer gewissen Zeit unterbrechen und fragen, ob er bereit wäre, an die Tür zu kommen. Natürlich sollte man einige Fragen aufwerfen, die in der Literatur bzw. in den Zeitschriften, die wir bei uns haben, beantwortet werden. Oft haben die Leute schon positiv auf die Frage reagiert, ob sie bereit wären, 1 DM für zwei Zeitschriften auszugeben, die man in den Briefkasten legen möchte, indem sie das Geld aus dem Fenster warfen oder an die Tür gekommen sind.
31 Wollen wir deshalb die Herausforderung, in Gebieten mit Sprechanlagen zu predigen, annehmen in dem Vertrauen, daß die heiligen Engel unser Werk unterstützen und daß Jehova es ist, der das Herz der Menschen öffnen kann (Apg. 16:14).
◻ STRASSENDIENST
32 Um die Bewohner in schwer zugänglichen Wohnanlagen zu erreichen, führe vor dem Gebäude oder in unmittelbarer Nähe davon Straßendienst in den Morgen- und Abendstunden durch, wenn die Menschen normalerweise zur Arbeit gehen oder von dort zurückkehren.
◻ ZEUGNISGEBEN DURCH DAS TELEFON
33 Vielleicht ist es dir möglich, die Namen der Bewohner eines Apartmenthauses aus den Namensschildern am Eingang zu erfahren. Dem Telefonbuch kannst du dann die Telefonnummer entnehmen. Falls das nicht möglich ist, kannst du die Namen vielleicht in einem Adreßbuch finden. Du kannst dir die Namen abschreiben und dann aus dem Telefonbuch die Nummern erfahren. Wenn die Namen und Telefonnummern bekannt sind, könnten unter der Leitung des Dienstaufsehers Telefongebiete eingerichtet werden.
34 Wie bei allen Arten der Zeugnistätigkeit ist es auch dabei wichtig, vollständige und genaue Notizen zu machen. Bevor du anrufst, sind dir bereits der Name, die Adresse und die Telefonnummer der Person bekannt, und du kannst all das schon notieren. Lasse Platz für Notizen über die Interessengebiete und Lebensumstände des Wohnungsinhabers sowie darüber, was beim ersten Anruf und bei den darauf folgenden besprochen wurde.
35 Führe solche Telefongespräche nicht zu ungewöhnlichen Zeiten. Laß das Telefon nicht allzulange läuten. Es dürfte genügen, wenn es ein paarmal läutet, da die Bewohner von Apartments zumeist keinen weiten Weg zum Telefonapparat haben.
36 Da uns die Person am anderen Ende der Telefonleitung nicht sehen kann, müssen wir das Gespräch so persönlich wie möglich gestalten. Wie sollten wir vorgehen? 1. Stelle dich mit deinem Namen vor. 2. Gebrauche im Verlauf des Gesprächs des öfteren den Namen des Wohnungsinhabers. 3. Achte darauf, daß deine Stimme besonders freundlich, aber auch stets würdevoll klingt. 4. Sprich langsamer und deutlicher als sonst. 5. Fasse dich kurz, und erwähne die Bibel schon frühzeitig in dem Gespräch, vielleicht schon in den ersten Sätzen. Wenn die Person glaubt, du seist ein Vertreter, kläre sie sofort auf, indem du vielleicht sagst: „Wir werben weder Mitglieder, noch führen wir Sammlungen durch. Unser Motiv ist vielmehr Liebe zu Gott und zu unserem Nächsten.“
37 Da du das Gesicht des Wohnungsinhabers nicht sehen kannst, um seine Reaktion festzustellen, mußt du versuchen, anhand der Stimme herauszufinden, welche Richtung du dem Gespräch geben mußt.
38 Es wäre gut, gegen Ende des Gesprächs eine Frage aufzuwerfen, über die der Wohnungsinhaber nachdenken kann, oder irgendeinen anderen Gedanken zu äußern, der zu einem weiteren Gespräch oder zu einem persönlichen Besuch führen könnte. Die meisten Menschen scheuen davor zurück, einen Fremden zu sich einzuladen, daher scheint ein Schluß ähnlich dem folgenden am besten zu sein: „Ich habe mich sehr gern mit Ihnen unterhalten. Sie haben eine interessante Lebensanschauung, und Ihr aufrichtiges Interesse an der Bibel ist wirklich zu loben. Wir besuchen einige Ihrer Nachbarn in Ihrem Haus, und vielleicht können wir Sie gelegentlich auch einmal persönlich sprechen.“
39 Je nachdem, wie sie reagieren, könnten wir Literatur anbieten und sie fragen, wann wir diese vorbeibringen können. Oder wir könnten damit warten, bis wir sie persönlich antreffen.
40 Wenn Interesse vorhanden ist, ist es besser, den Wohnungsinhaber nach dem ersten oder zweiten Anruf persönlich aufzusuchen, statt immer wieder anzurufen. Das kann man tun, indem man unten am Haus klingelt und dann sagt, man wolle sich einmal persönlich vorstellen und guten Tag sagen.
41 Das Zeugnisgeben durch das Telefon kann gute Ergebnisse zeitigen, wie folgende Erfahrung zeigt:
Ein Mann, der in einem Haus wohnt, dessen Eingang bewacht wird, sagte, als er von einem Pionier angerufen wurde: „Es mag etwas komisch klingen, aber ich habe in meinem Leben einige Probleme gehabt, und ich habe mich, gerade bevor sie anriefen, gefragt, ob es wirklich einen Gott gibt, der sich um die Menschen kümmert.“ Es wurde eine Vereinbarung getroffen, ihn zu besuchen, und es bestanden gute Aussichten für ein Bibelstudium.
Der Herausforderung erfolgreich begegnen
42 Unser Auftrag lautet, „gründlich Zeugnis abzulegen für die gute Botschaft“, indem wir versuchen, alle Arten von Menschen mit der Königreichsbotschaft zu erreichen. An vielen Orten sind gute Ergebnisse erzielt worden, was der Tatsache Nachdruck verleiht, daß viele gerechtgesinnte Menschen in Apartmenthäusern wohnen. Wenn wir nicht davor zurückscheuen, in solchen Häusern Zeugnis zu geben, und es nicht nur oberflächlich tun, werden wir sowohl gründlich Zeugnis geben als auch dazu beitragen, daß wir ‘rein sind vom Blut aller Menschen’ (Apg. 20:24, 26).
43 Wirst du, da es immer mehr Apartmenthäuser gibt, zuversichtlich an die Aufgabe herangehen und die nötigen Änderungen vornehmen, um der Herausforderung zu begegnen? Wenn du das tust, wirst du deinem von Gott verliehenen Auftrag nachkommen, nämlich in deinem Gebiet die gute Botschaft zu predigen und Jünger zu machen — auch in Apartmenthäusern.
[Kasten auf Seite 5]
Zeugnisgeben in Apartmenthäusern
● Klopfe leicht, aber bestimmt an; klingele nicht zu lange
● Sprich nicht zu laut
● Stelle dich freundlich und mit Namen vor
● Komme schnell auf einen biblischen Gedanken zu sprechen
● Mache das Literaturangebot, sei jedoch nicht aufdringlich
● Ebne den Weg für ein weiteres Gespräch
[Übersicht auf Seite 6]
WAS TUST DU, WENN ... EIN KLUGER VERKÜNDIGER WIRD ...
der Hausmeister dich
auffordert, das Haus zu
verlassen? kurz und freundlich den Zweck des
Besuchs erklären (Wenn der
Hausmeister dann immer noch
darauf besteht, solltest du
ruhig gehen und seine
Verantwortung respektieren)
der Wohnungsinhaber sich
wegen deines Besuchs aufregt? ruhig bleiben, den Besuch
beenden und sich in eine
andere Etage begeben oder das
Haus verlassen
der Wohnungsinhaber das
Angebot zurückweist? nicht darauf bestehen,
sondern sich mit einer
positiven, freundlichen
Bemerkung verabschieden
der Hausmeister den Zutritt
verweigert? seine Hilfe zu gewinnen suchen,
die Wohnungsinhaber auf eine
andere Weise zu erreichen
der Wohnungsinhaber oder
der Hausmeister damit droht,
die Polizei zu rufen? daraus keine Streitfrage
machen, sondern der Person
zeigen, daß sie von Zeugen
Jehovas nichts zu befürchten
hat
der Wohnungsinhaber sich an
der Sprechanlage meldet? einfach mit dem Gespräch
beginnen und eine Frage
stellen, die mit dem
Gesprächsthema in Verbindung
steht