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Verse im 1. Thessalonicherbrief, in denen der Gottesname kein Teil eines direkten oder indirekten Zitats ist
1. THESSALONICHER 1:8 „das Wort Jehovas“
Kingdom Interlinear Translation: „das Wort des Herrn“
GRÜNDE FÜR DIE WIEDEREINFÜGUNG DES GOTTESNAMENS: Diese Wendung stammt aus den Hebräischen Schriften und beinhaltet dort den Gottesnamen. (Siehe Erklärung zu Apostelgeschichte 8:25.)
UNTERSTÜTZENDE QUELLEN:
Im Folgenden einige Aussagen aus Nachschlagewerken zu dem griechischen Ausdruck für „das Wort des Herrn“ im vorliegenden Vers:
„Ein im AT [Alten Testament] üblicher Ausdruck, der später auch in der Apostelgeschichte erscheint, in den paulinischen Briefen jedoch nur hier und in 2. Thessalonicher 3:1. Allerdings gebraucht Paulus andere, ähnliche Ausdrücke, wie ‚das Wort‘, ‚das Wort Gottes‘, ‚das Evangelium Gottes‘. Das Wort ist das Evangelium, und zwar das Evangelium, dessen Autor ‚der Herr‘ ist … Wie an anderen Stellen im NT [Neuen Testament] ist nicht eindeutig, wer hier mit ‚Herr‘ gemeint ist, da der Sohn (Jesus) nicht seltener als der Vater so bezeichnet wird. In diesem Fall darf man wohl davon ausgehen, dass auf den Vater Bezug genommen wird.“ In einer Anmerkung zu 1. Thessalonicher 1:1 heißt es außerdem: „Ohne Frage beruht seine [Paulus’] Wortwahl … in erster Linie auf der LXX [Septuaginta], in der ‚Herr‘ häufig für das hebräische Yahweh steht, den Namen Gottes.“ (Aus: New International Biblical Commentary —1 and 2 Thessalonians von David J. Williams, 1992, Seite 24, 31.)
„Eine Entsprechung zu dem alttest. [alttestamentlichen] Ausdruck ‚das Wort des HERRN‘ (vgl. Jes[aja] 38:4-5); wird in der Apostelgeschichte wiederholt verwendet, wenn es um die Verbreitung des Evangeliums geht (Apg 8:25; 13:44, 48-49; 15:35-36; 16:32; 19:10, 20).“ Die Belegstelle Jesaja 38:4 lautet: „Dann erhielt Jesaja folgende Botschaft von Jehova.“ (Aus: The Expositor’s Bible Commentary: Ephesians-Philemon, überarbeitete Ausgabe, herausgegeben von Tremper Longman III. und David E. Garland, 2006, Band 12, Seite 382.)
„‚Das Wort des Herrn‘ ist ein Fachausdruck der alttest. [alttestamentlichen] Literatur, mit dem oft prophetische Äußerungen göttlichen Ursprungs bezeichnet werden (z. B. Gen[esis] 15:1, Jes[aja] 1:10, Jona 1:1).“ In den drei angegebenen Versen steht „Botschaft von Jehova“ oder „die Worte Jehovas“. (Aus: The NET Bible, New English Translation, 2. Auflage, 1996–2017, Seite 2233.)
ZUSÄTZLICHE BELEGE: J7, 8, 17, 18, 22, 23, 32, 33, 48, 65, 94, 95, 100, 101, 106, 125, 144, 146, 167, 310, 322-324
1. THESSALONICHER 4:6 „Jehova vollzieht … die Strafe“
Kingdom Interlinear Translation: „Rächer [ist] Herr“
GRÜNDE FÜR DIE WIEDEREINFÜGUNG DES GOTTESNAMENS: Wie aus dem Zusammenhang hervorgeht, ist hier mit „Herr“ Gott gemeint. In Vers 7 sagt Paulus, dass „Gott … [Christen] zur Heiligkeit berufen“ hat. In Vers 8 schreibt er über Menschen, die Gottes Moralmaßstäbe ignorieren: „Wer das missachtet, missachtet … Gott.“ Das griechische Wort, das hier mit „die Strafe vollziehen“ übersetzt ist, bedeutet auch „rächend“ oder „Rächer“. (Vergleiche Römer 13:4, wo dasselbe griechische Wort mit „Rache nehmen“ übersetzt ist.) In Römer 12:19 gebraucht Paulus ein verwandtes griechisches Substantiv, wenn er aus 5. Mose 32:35 zitiert. Dort sagt Jehova: „Es ist meine Sache, Rache zu nehmen.“ Dasselbe griechische Wort steht in der Septuaginta in Psalm 94:1 (93:1, LXX), wo Jehova als „Gott der Rache“ angeredet wird. Auf diesen Vers spielt Paulus offensichtlich hier in 1. Thessalonicher 4:6 an. Wie Bibelwissenschaftler zudem anmerken, fehlt im Griechischen an dieser Stelle vor dem Wort kýrios („Herr“) der bestimmte Artikel, obwohl er aus grammatischer Sicht zu erwarten wäre. Wie an vielen anderen Stellen wirkt kýrios dadurch wie ein Eigenname.
UNTERSTÜTZENDE QUELLEN:
Zu dem vorliegenden Vers findet man in Nachschlagewerken folgende Aussagen:
„Paulus meint hier mit ‚Herr‘ vermutlich Gott und nicht Jesus, da sich die nachfolgende Argumentation auf Gott bezieht.“ (Aus: The New Interpreter’s Bible, 2000, Band XI, Seite 719.)
„Diese konkrete Warnung wird ausgesprochen in Form einer Erinnerung daran, dass der Herr ‚ein Rächer‘ ist (NIV [New International Version], „wird bestrafen“). Man kann ‚der Herr‘ hier als Bezeichnung für den Herrn Jesus verstehen (wie es im Neuen Testament oft der Fall ist). Doch der Gedanke, dass Gott der Rächer ist, findet sich im Alten Testament häufig (z. B. Dtn [5. Mose] 32:35) und etwas anders formuliert auch im Neuen [Testament]. So ist es wahrscheinlich hier zu verstehen.“ (Aus: The First and Second Epistles to the Thessalonians von Leon Morris, überarbeitete Ausgabe, 1991, Seite 124.)
ZUSÄTZLICHE BELEGE: J7, 8, 17, 18, 22-24, 32, 34, 43, 65, 90, 94, 95, 100, 101, 106, 115, 126, 145-147, 154, 230, 310, 322-324
1. THESSALONICHER 4:15 „auf der Grundlage von Jehovas Wort“
Kingdom Interlinear Translation: „in Wort [des] Herrn“
GRÜNDE FÜR DIE WIEDEREINFÜGUNG DES GOTTESNAMENS: Diese Wendung hat ihren Ursprung in den Hebräischen Schriften und setzt sich dort aus dem hebräischen Begriff für „Wort“ und dem Gottesnamen zusammen. (Siehe Erklärungen zu Apostelgeschichte 8:25 und 1. Thessalonicher 1:8.) Zum Beispiel steht genau derselbe griechische Ausdruck in der Septuaginta in 1. Könige 13:5. Im Hebräischen heißt es dort wörtlich: „in Wort Jehovas“. Die gleiche grammatische Konstruktion kommt unter anderem auch in 1. Könige 13:1, 2, 32 und 20:35 (21:35, LXX) vor. Die Tatsache, dass hier der bestimmte Artikel vor dem Wort kýrios („Herr“) fehlt, spricht ebenfalls dafür, im vorliegenden Vers im Haupttext den Gottesnamen zu verwenden.
UNTERSTÜTZENDE QUELLEN:
Im Exegetischen Wörterbuch zum Neuen Testament, 1992, Band II, Spalte 815, heißt es: „Das NT [Neue Testament] bezieht (ὁ) κ. [kýrios] häufig auf Jahwe oder Gott.“ Als Belegstelle dafür wird unter anderem 1. Thessalonicher 4:15 angegeben.
ZUSÄTZLICHE BELEGE: J7, 8, 17, 18, 24, 32, 33, 48, 65, 94, 95, 100, 101, 106, 115, 127, 146, 310, 323, 324
1. THESSALONICHER 5:2 „Jehovas Tag“
Kingdom Interlinear Translation: „Tag [des] Herrn“
GRÜNDE FÜR DIE WIEDEREINFÜGUNG DES GOTTESNAMENS: Der Ausdruck „Jehovas Tag“ (oder „Tag Jehovas“) hat seinen Ursprung in den Hebräischen Schriften und setzt sich dort aus dem hebräischen Begriff für „Tag“ und dem Gottesnamen zusammen. (Beispiele: Jesaja 13:6, 9; Hesekiel 30:3; Joel 1:15; 2:11, 31; 3:14; Amos 5:18; Obadja 15; Zephanja 1:14; Sacharja 14:1; Maleachi 4:5.) Petrus zitierte in seiner Rede zu Pfingsten 33 u. Z. aus Joel 2:31, wo der Prophet von „dem Kommen des großen und Ehrfurcht einflößenden Tages Jehovas“ sprach. (Siehe Anmerkung zu Apostelgeschichte 2:20.) Auffällig ist auch, dass im Griechischen im vorliegenden Vers vor dem Wort kýrios („Herr“) der bestimmte Artikel fehlt, obwohl er aus grammatischer Sicht zu erwarten wäre. Dadurch wirkt kýrios wie ein Eigenname.
UNTERSTÜTZENDE QUELLEN:
Zu dem griechischen Ausdruck für „Tag [des] Herrn“ findet man in Nachschlagewerken folgende Aussagen:
„Der Tag des Herrn (gemeint ist YHWHs Tag) war ursprünglich der Tag, an dem YHWH für die Gerechten eintritt und die Ungerechten verurteilt.“ (Aus: The New Interpreter’s Bible, 2000, Band XI, Seite 726.)
Im Exegetischen Wörterbuch zum Neuen Testament, 1992, Band II, Spalte 815, heißt es: „Das NT [Neue Testament] bezieht (ὁ) κ. [kýrios] häufig auf Jahwe oder Gott.“ Als Belegstelle dafür wird unter anderem 1. Thessalonicher 5:2 angegeben.
In Vine’s Expository Commentary on 1 & 2 Thessalonians von W. E. Vine unter Mitarbeit von C. F. Hogg, 1997, steht auf Seite 112 folgender Eintrag: „Des Herrn – kurios [kýrios] = Jehovah“.
ZUSÄTZLICHE BELEGE: J7, 8, 14, 16-18, 22-24, 31-33, 61, 65, 66, 88, 90, 94-96, 100, 101, 106, 115, 128, 145-147, 236, 250, 260, 322-324