PREDIGER*
1 Die Worte des Versammlers*+, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem.+ 2 „Die größte Nichtigkeit!“*+ hat der Versammler gesagt, „die größte Nichtigkeit! Alles ist Nichtigkeit!“+ 3 Welchen Gewinn hat ein Mensch* wirklich in all seiner harten Arbeit, an der er hart arbeitet+ unter der Sonne?*+ 4 Eine Generation geht,+ und eine Generation kommt;+ aber die Erde besteht sogar auf unabsehbare Zeit.+ 5 Und auch die Sonne ist strahlend aufgegangen, und die Sonne ist untergegangen,+ und sie kommt keuchend an ihren Ort, wo sie strahlend aufgehen wird.+
6 Der Wind* geht nach Süden, und er kreist ringsherum nach Norden.+ Immer ringsherum kreist er* unaufhörlich,+ und geradewegs zu seinen Kreisen+ kehrt der Wind* zurück.
7 Alle Winterwildbäche+ gehen aus zum Meer,+ doch das Meer selbst ist nicht voll.+ An den Ort, wo die Winterwildbäche ausgehen, dorthin kehren sie zurück, um auszugehen.+ 8 Alle Dinge sind ermüdend;+ keiner vermag davon zu reden. Das Auge wird nicht satt beim Sehen,+ noch wird das Ohr gefüllt vom Hören.+ 9 Das, was geschehen ist, das ist, was geschehen wird;+ und das, was getan worden ist, das ist, was getan werden wird; und so gibt es nichts Neues unter der Sonne.*+ 10 Existiert irgend etwas, von dem man sagen kann: „Sieh dies; es ist neu.“? Es hat schon unabsehbare Zeit bestanden;+ was ins Dasein gekommen ist, ist aus der Zeit, die vor uns gewesen ist.+ 11 Es gibt keine Erinnerung an Menschen von früheren Zeiten, auch wird es keine an die geben, die später dasein werden.+ Es wird sich erweisen, daß es selbst an sie keine Erinnerung geben wird unter denen, die noch später dasein werden.+
12 Ich, der Versammler*, war König über Israel in Jerusalem geworden.+ 13 Und ich richtete mein Herz darauf, nach Weisheit zu suchen und [sie] zu erforschen+ in Verbindung mit allem, was unter den Himmeln getan worden ist — die unglückbringende Beschäftigung, die Gott den Menschensöhnen* gegeben hat, sich damit zu beschäftigen.+ 14 Ich sah alle Werke, die unter der Sonne getan wurden,+ und siehe, alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.*+
15 Was krumm gemacht ist, kann nicht geradegemacht werden,+ und was fehlt, kann unmöglich gezählt werden. 16 Ich, ja ich, redete mit meinem Herzen,+ indem [ich] sprach: „Siehe! Ich selbst habe sehr an Weisheit zugenommen, mehr als irgend jemand, der sich vor mir in Jerusalem befand,+ und mein Herz, es hat sehr viel Weisheit und Erkenntnis gesehen.“+ 17 Und dann gab ich mein Herz hin, um Weisheit zu erkennen und Wahnsinn zu erkennen,+ und ich habe Narrheit kennengelernt,+ daß auch dies ein Haschen nach Wind* ist.+ 18 Denn in der Fülle von Weisheit gibt es eine Fülle von Verdruß,+ so daß, wer Erkenntnis mehrt, Schmerz mehrt.+
2 Ich, ja ich, sprach in meinem Herzen:+ „Komm doch nun, ich will dich mit Freude+ erproben. Auch sieh Gutes.“+ Und siehe, auch das war Nichtigkeit. 2 Ich sagte zum Lachen: „Unsinn!“+ und zur Freude:+ „Was tut diese?“
3 Ich forschte mit meinem Herzen nach, indem ich mein Fleisch sogar mit Wein erheiterte,+ während ich mein Herz mit Weisheit leitete,+ sogar um Narrheit zu erfassen, bis ich sehen könnte, was für Gutes es für die Menschensöhne gab in dem, was sie unter den Himmeln die Zahl der Tage ihres Lebens hindurch taten.+ 4 Ich unternahm größere Werke.+ Ich baute mir Häuser;+ ich pflanzte mir Weingärten.+ 5 Ich machte mir Gärten und Parkanlagen*+, und ich pflanzte darin Fruchtbäume von allen Arten. 6 Ich machte mir Wasserteiche,+ um damit den von Bäumen sprossenden Wald zu bewässern.+ 7 Ich erwarb Knechte und Mägde,+ und ich bekam Söhne der Hausgenossen.+ Auch Viehbestand, Rinder und Kleinviehherden, erlangte ich in großer Menge, mehr als alle, die vor mir in Jerusalem gewesen waren.+ 8 Ich häufte mir auch Silber und Gold an+ und Besitz, wie er Königen und den Gerichtsbezirken eigen ist.+ Ich verschaffte mir Sänger und Sängerinnen+ und die Wonnen+ der Menschensöhne, eine Dame, ja Damen.+ 9 Und ich wurde größer und nahm zu, mehr als irgend jemand, der vor mir in Jerusalem gewesen war.+ Überdies verblieb mir meine eigene Weisheit.+
10 Und irgend etwas, was meine Augen forderten, enthielt ich ihnen nicht vor.+ Ich hielt mein Herz nicht zurück von irgendwelcher Art Freude, denn mein Herz war freudig wegen all meiner harten Arbeit,+ und das wurde mein Teil von all meiner harten Arbeit.+ 11 Und ich, ja ich, wandte mich all meinen Arbeiten zu, die meine Hände getan hatten, und der harten Arbeit, die zu vollbringen ich hart gearbeitet hatte,+ und siehe, alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind,+ und da war nichts von Vorteil unter der Sonne.+
12 Und ich, ja ich, wandte mich, um Weisheit+ und Wahnsinn und Narrheit zu sehen;+ denn was kann der Erdenmensch tun, der nach dem König kommt? Das, was die Menschen bereits getan haben. 13 Und ich sah, ja ich, daß es mehr Vorteile gibt für die Weisheit als für die Narrheit,+ so wie es mehr Vorteile gibt für Licht als für Finsternis.+
14 Was irgendeinen Weisen betrifft, er hat seine Augen in seinem Kopf;+ aber der Unvernünftige wandelt in völliger Finsternis weiter.+ Und ich habe erkannt, auch ich, daß es eine Zufälligkeit gibt, die allen widerfährt.+ 15 Und ich selbst sprach in meinem Herzen:+ „Eine Zufälligkeit gleich der des Unvernünftigen+ wird mir widerfahren, ja mir.“+ Warum denn war ich, ja ich, damals so überaus weise geworden?+ Und ich redete in meinem Herzen: „Auch das ist Nichtigkeit.“ 16 Denn es gibt nicht mehr Erinnerung an den Weisen als an den Unvernünftigen auf unabsehbare Zeit.+ In den Tagen, die bereits kommen, ist jeder gewiß vergessen; und wie wird der Weise sterben? Zusammen mit dem Unvernünftigen.+
17 Und ich haßte das Leben,+ weil die Arbeit, die unter der Sonne getan worden ist, von meinem Standpunkt aus unglücklich war,+ denn alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.+ 18 Und ich, ja ich, haßte all meine harte Arbeit, an der ich hart arbeitete unter der Sonne,+ die ich für den Menschen zurückließe, der nach mir da wäre.+ 19 Und wer ist da, der weiß, ob er sich als weise oder töricht erweisen wird?+ Doch wird er die Herrschaft übernehmen über all meine harte Arbeit, an der ich hart arbeitete und bei der ich Weisheit bekundete unter der Sonne.+ Auch das ist Nichtigkeit. 20 Und ich selbst wandte mich, mein Herz verzweifeln+ zu lassen ob all der harten Arbeit, an der ich unter der Sonne hart gearbeitet hatte. 21 Denn da ist der Mensch, dessen harte Arbeit mit Weisheit und mit Erkenntnis und mit Tüchtigkeit [getan] worden ist,+ aber einem Menschen, der nicht hart an einer solchen Sache gearbeitet hat, wird der Anteil jenes [Menschen] gegeben werden.+ Auch das ist Nichtigkeit und ein großes Unglück.+
22 Denn was bekommt ein Mensch schließlich* für all seine harte Arbeit und für das Streben seines Herzens, womit er hart arbeitet unter der Sonne?+ 23 Denn alle seine Tage bedeutet seine Beschäftigung Schmerzen und Verdruß,+ auch während der Nacht legt sein Herz sich einfach nicht nieder.+ Auch das ist nur Nichtigkeit.
24 Für einen Menschen gibt es nichts Besseres, [als] daß er essen und trinken* und seine Seele Gutes sehen lassen sollte wegen seiner harten Arbeit.+ Auch das habe ich gesehen, ja ich, daß dies von der Hand des [wahren] Gottes* her ist.+ 25 Denn wer ißt+ und wer trinkt* besser als ich?+
26 Denn dem Menschen, der vor ihm gut ist,+ hat er Weisheit und Erkenntnis und Freude gegeben,+ aber dem Sünder hat er die Beschäftigung gegeben, einzusammeln und zusammenzubringen, lediglich um es dem zu geben, der gut ist vor dem [wahren] Gott.+ Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.+
3 Für alles gibt es eine bestimmte Zeit,+ ja eine Zeit* für jede Angelegenheit unter den Himmeln: 2 eine Zeit zur Geburt+ und eine Zeit zum Sterben;+ eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit, um Gepflanztes auszureißen;+ 3 eine Zeit zum Töten+ und eine Zeit zum Heilen;+ eine Zeit zum Abbrechen und eine Zeit zum Bauen;+ 4 eine Zeit zum Weinen+ und eine Zeit zum Lachen;+ eine Zeit zum Klagen+ und eine Zeit zum Herumhüpfen;+ 5 eine Zeit, Steine wegzuwerfen,+ und eine Zeit, Steine zusammenzubringen;+ eine Zeit zum Umarmen+ und eine Zeit, dem Umarmen fernzubleiben;+ 6 eine Zeit zum Suchen+ und eine Zeit, [etwas] als verloren aufzugeben; eine Zeit zum Aufbewahren und eine Zeit zum Wegwerfen;+ 7 eine Zeit zum Zerreißen+ und eine Zeit zum Zusammennähen;+ eine Zeit zum Schweigen+ und eine Zeit zum Reden;+ 8 eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen;+ eine Zeit für Krieg+ und eine Zeit für Frieden.+ 9 Welchen Vorteil gibt es für den Tätigen in dem, woran er hart arbeitet?+
10 Ich habe die Beschäftigung gesehen, die Gott den Menschensöhnen gegeben hat, mit der sie beschäftigt sein sollen.+ 11 Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit.+ Auch die unabsehbare Zeit hat er in ihr Herz gelegt,+ damit der Mensch* das Werk nie herausfinde, das der [wahre] Gott gemacht hat vom Anfang* bis zum Ende.+ 12 Ich habe erkannt, daß es nichts Besseres für sie gibt, als sich zu freuen und zeitlebens Gutes zu tun,+ 13 und auch, daß jeder Mensch* essen und trinken* und Gutes sehen sollte für all seine harte Arbeit.+ Es ist die Gabe Gottes.+
14 Ich habe erkannt, daß alles, was der [wahre] Gott macht, auf unabsehbare Zeit währen wird.+ Es ist nichts hinzuzufügen, und nichts ist davon hinwegzunehmen;+ sondern der [wahre] Gott selbst hat es gemacht,+ damit die Menschen sich seinetwegen fürchten.+
15 Was geworden ist, es war schon gewesen, und was werden soll, hat sich als bereits gewesen erwiesen,+ und der [wahre] Gott+ selbst ist ständig auf der Suche nach dem Verjagten.+
16 Und weiter habe ich unter der Sonne den Ort der Rechtsprechung gesehen, wo Bosheit war, und den Ort der Gerechtigkeit, wo Bosheit war.+ 17 Ich selbst habe in meinem Herzen gesagt:+ „Der [wahre] Gott wird sowohl den Gerechten als auch den Bösen richten,+ denn es gibt eine Zeit für jede Angelegenheit und hinsichtlich jedes Werkes dort.“+
18 Ich, ja ich, habe in meinem Herzen in Hinsicht auf die Menschensöhne gesagt, daß der [wahre] Gott sie auslesen wird, damit sie sehen können, daß sie an sich Tiere sind.+ 19 Denn es gibt eine Zufälligkeit* hinsichtlich der Menschensöhne und eine Zufälligkeit hinsichtlich des Tieres, und dieselbe Zufälligkeit trifft sie.+ Wie der eine stirbt,* so stirbt der andere;+ und sie alle haben nur e i n e n Geist,*+ so daß es keine Überlegenheit des Menschen gegenüber dem Tier gibt, denn alles ist Nichtigkeit. 20 Alle gehen an e i n e n Ort.+ Sie alle sind aus dem Staub* geworden,+ und sie alle kehren zum Staub zurück.+ 21 Wer ist es, der den Geist der Menschensöhne kennt — ob er aufwärts steigt, und den Geist des Tieres — ob er niederwärts zur Erde steigt?+ 22 Und ich habe gesehen, daß es nichts Besseres gibt, als daß der Mensch sich an seinen Werken freuen sollte,+ denn das ist sein Teil; denn wer wird ihn dahin bringen, das anzuschauen, was nach ihm sein wird?+
4 Und ich selbst wandte mich, damit ich all die Taten der Bedrückung+ sehen könnte, die unter der Sonne begangen werden, und siehe, die Tränen der Bedrückten,+ aber sie hatten keinen Tröster;+ und auf der Seite ihrer Bedrücker war Macht, so daß sie keinen Tröster hatten. 2 Und ich pries die Toten glücklich, die schon gestorben waren, mehr als die Lebenden, die noch am Leben waren.+ 3 Und besser daran als sie beide [ist] der, der noch nicht ins Dasein gekommen ist,+ der die unglückbringende Arbeit nicht gesehen hat, die unter der Sonne getan wird.+
4 Und ich habe selbst all die harte Arbeit und all die Tüchtigkeit in der Arbeit gesehen,+ daß es Wetteifer des einen* gegenüber dem anderen bedeutet;+ auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.
5 Der Unvernünftige faltet seine Hände+ und ißt sein eigenes Fleisch.+
6 Besser ist eine Handvoll Ruhe als eine doppelte Handvoll harter Arbeit und Haschen nach Wind.+
7 Ich selbst wandte mich, damit ich die Nichtigkeit unter der Sonne sehen könnte: 8 Es existiert einer, aber nicht ein zweiter;+ auch hat er wirklich keinen Sohn oder Bruder,+ aber all seiner harten Arbeit ist kein Ende. Auch sind seine Augen selbst mit Reichtum nicht gesättigt:+ „Und für wen arbeite ich hart und lasse es meiner Seele an guten Dingen fehlen?“+ Auch das ist Nichtigkeit, und es ist eine unglückbringende Beschäftigung.+
9 Zwei sind besser als einer,+ weil sie eine gute Belohnung für ihre harte Arbeit haben.+ 10 Denn wenn einer von ihnen fallen sollte, kann der andere seinen Mitgenossen aufrichten.+ Wie aber wird es denn mit dem einen sein,* der fällt, wenn nicht ein anderer da ist, um ihn aufzurichten?+
11 Überdies, wenn zwei beisammenliegen, so werden sie gewiß warm werden; wie aber kann sich einer allein warm halten?+ 12 Und wenn jemand einen allein überwältigen könnte, könnten zwei zusammen gegen ihn standhalten.+ Und eine dreifache Schnur kann nicht so schnell entzweigerissen werden.
13 Besser ist ein bedürftiges, aber weises Kind+ als ein alter, aber unvernünftiger König,+ der nicht genug Wissen erlangt hat, sich noch länger warnen zu lassen.+ 14 Denn er ist ja aus dem Gefangenenhaus hervorgegangen, um König zu werden,+ obwohl er in dessen Königtum als ein Minderbemittelter geboren worden war.+ 15 Ich habe alle Lebenden gesehen, die unter der Sonne umherwandeln, [wie es geht] mit dem Kind, dem zweiten, das an Stelle des anderen aufsteht.+ 16 Da ist kein Ende all des Volkes, all derer, vor denen er* gewesen war;+ auch werden sich die Späteren seiner nicht freuen,+ denn auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.+
5 Behüte deine Füße,+ wann immer du zum Haus des [wahren] Gottes gehst; und möge es eher ein Herzunahen zum Hören sein,*+ als um ein Schlachtopfer zu geben, wie die Unvernünftigen es tun,+ denn sie sind sich nicht bewußt, daß sie Schlechtes tun.*+
2 Sei nicht eilig hinsichtlich deines Mundes; und was dein Herz+ betrifft, es sei nicht hastig, ein Wort vor dem [wahren] Gott vorzubringen.+ Denn der [wahre] Gott ist in den Himmeln,+ du aber bist auf der Erde. Darum sollte es sich zeigen, daß deiner Worte wenige sind.+ 3 Denn gewiß kommt ein Traum zufolge der Menge der Beschäftigung+ und die Stimme eines Unvernünftigen zufolge der Menge der Worte.+ 4 Wann immer du Gott ein Gelübde ablegst, zögere nicht, es zu bezahlen,+ denn da ist kein Gefallen an den Unvernünftigen.+ Was du gelobst, bezahle.+ 5 Besser ist es, daß du nicht gelobst,+ als daß du gelobst und nicht bezahlst.+ 6 Gestatte deinem Mund nicht, dein Fleisch zum Sündigen zu veranlassen,*+ noch sage vor dem Engel,*+ daß es ein Versehen war.+ Warum sollte der [wahre] Gott wegen deiner Stimme in Zorn geraten und das Werk deiner Hände zunichte machen müssen?+ 7 Denn wegen der Menge [der Beschäftigung] gibt es Träume,+ und es gibt Nichtigkeiten und Worte in Menge. Doch den [wahren] Gott fürchte.+
8 Wenn du irgendwelche Bedrückung des Minderbemittelten und den gewaltsamen Entzug des Rechts+ und der Gerechtigkeit in einem Gerichtsbezirk siehst, so staune nicht über die Angelegenheit,+ denn jemand, der höher ist als der Hohe,+ wacht,+ und da sind die, die hoch über ihnen sind.*
9 Auch ist der Gewinn der Erde unter ihnen allen;+ dem König ist für ein Feld gedient worden.+
10 Wer nur Silber liebt, wird mit Silber nicht gesättigt werden, noch jemand, der Reichtum liebt, mit Einkünften.*+ Auch das ist Nichtigkeit.+
11 Wenn der guten Dinge viele werden, werden der sie Essenden gewiß viele.+ Und welchen Vorteil gibt es für ihren großen Besitzer, es sei denn, [sie] mit seinen Augen anzuschauen?+
12 Süß ist der Schlaf+ des Dienenden, ungeachtet, ob es wenig oder viel sei, was er ißt; aber der Überfluß, der dem Reichen gehört, läßt ihn nicht schlafen.
13 Da ist ein schlimmes Unglück, das ich unter der Sonne gesehen habe: Reichtum, der für seinen großen Besitzer* zu seinem Unglück aufbewahrt wird.+ 14 Und dieser Reichtum ist zufolge einer unglücklichen Beschäftigung zugrunde gegangen,+ und er ist Vater eines Sohnes geworden, während gar nichts in seiner Hand ist.+
15 Ebenso wie jemand aus dem Leib seiner Mutter hervorgekommen ist, wird er nackt wieder dahingehen,+ so wie er gekommen ist; und für seine harte Arbeit kann jemand überhaupt nichts davontragen,+ was er mit seiner Hand mitnehmen könnte.
16 Und auch das ist ein schlimmes Unglück: Genau wie jemand gekommen ist, so wird er dahingehen; und welchen Gewinn gibt es für den, der fortwährend für den Wind hart arbeitet?+ 17 Auch ißt er alle seine Tage in der Finsternis selbst, mit sehr viel Verdruß,+ mit Krankheit seinerseits und [Ursache zu] heftigem Zorn.
18 Siehe! Das Beste, was ich selbst gesehen habe, das schön ist, ist, daß einer essen und trinken und Gutes sehen sollte für all seine harte Arbeit,+ womit er hart arbeitet unter der Sonne während der Zahl der Tage seines Lebens, die der [wahre] Gott ihm gegeben hat, denn das ist sein Teil. 19 Auch jeden Menschen, dem der [wahre] Gott Reichtum und materielle Besitztümer gegeben hat,+ den hat er ja ermächtigt, davon zu essen+ und seinen Teil wegzutragen und sich in seiner harten Arbeit zu freuen.+ Das ist die Gabe Gottes.+ 20 Denn nicht oft wird er der Tage seines Lebens gedenken, weil der [wahre] Gott [ihn] mit dem beschäftigt*, was sein Herz erfreut.+
6 Da ist ein Unglück, das ich unter der Sonne gesehen habe, und es ist häufig unter den Menschen: 2 ein Mann,* dem der [wahre] Gott Reichtum und materielle Besitztümer und Herrlichkeit gibt+ und dem für seine Seele nichts von dem fehlt, nach dem er Verlangen bekundet,+ und doch setzt der [wahre] Gott ihn nicht in den Stand, davon zu essen,+ obwohl ein bloßer Ausländer+ es essen mag. Das ist Nichtigkeit, und es ist eine schlimme Krankheit. 3 Wenn ein Mann hundertmal Vater würde+ und er viele Jahre lebte, so daß die Tage seiner Jahre zahlreich wären,+ aber seine eigene Seele sich nicht gesättigt hat mit guten Dingen+ und ihm auch das Grab nicht [zuteil] geworden ist,+ so muß ich sagen, daß ein vorzeitig Geborener besser daran ist als er.+ 4 Denn umsonst ist dieser gekommen, und in Finsternis geht er dahin, und mit Finsternis wird sein eigener Name bedeckt sein.+ 5 Auch die Sonne hat er weder gesehen noch gekannt.+ Dieser hat mehr Ruhe als der vorherige.+ 6 Selbst angenommen, daß er tausend Jahre zweimal durchlebt hat und er dennoch nicht gesehen hat, was gut ist+ — geht nicht jeder an e i n e n Ort?+
7 All die harte Arbeit der Menschen* ist für ihren Mund,+ aber selbst ihre eigene Seele wird nicht gefüllt. 8 Denn welchen Vorteil hat der Weise vor dem Unvernünftigen?+ Was hat der Niedergedrückte davon, zu wissen, wie er vor den Lebenden zu wandeln hat? 9 Besser ist das Sehen mit den Augen als das Umherwandern der Seele.*+ Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.+
10 Was immer geworden ist, sein Name ist bereits ausgesprochen worden, und es ist bekanntgeworden, was der Mensch* ist;+ und er kann nicht seine Rechtssache mit einem führen, der stärker ist als er.+
11 Da es viele Dinge gibt, die viel Nichtigkeit verursachen,+ welchen Vorteil hat ein Mensch? 12 Denn wer weiß, was für Gutes ein Mensch im Leben während der Zahl der Tage seines nichtigen Lebens hat,+ wenn er sie wie ein Schatten verbringt?+ Denn wer kann dem Menschen mitteilen, was nach ihm unter der Sonne geschehen wird?+
7 Ein Name* ist besser als gutes Öl+ und der Tag des Todes als der Tag, an dem man geboren wird.+ 2 Besser ist es, in das Haus der Trauer zu gehen, als in das Haus des Festmahls zu gehen,+ denn das ist das Ende aller Menschen; und der Lebende sollte [es] sich zu Herzen nehmen. 3 Besser ist Verdruß als Lachen,+ denn durch die Verdrossenheit des Gesichts wird das Herz besser.+ 4 Das Herz der Weisen ist im Haus der Trauer,+ aber das Herz der Unvernünftigen ist im Haus der Freude.+
5 Besser ist es, das Schelten eines Weisen zu hören,+ als der Mann* zu sein, der das Lied der Unvernünftigen hört.+ 6 Denn wie das Geräusch von Dornen unter dem Topf, so ist das Lachen des Unvernünftigen;+ und auch das ist Nichtigkeit. 7 Denn allein Bedrückung kann bewirken, daß ein Weiser unsinnig handelt,+ und eine Gabe+ kann das Herz vernichten.+
8 Besser ist das nachherige Ende einer Sache als ihr Anfang.+ Besser ist einer, der geduldig* ist, als einer, der hochmütigen Geistes ist.+ 9 Sei nicht eilig in deinem Geist, gekränkt zu werden,+ denn sich gekränkt zu fühlen ruht im Busen der Unvernünftigen.+
10 Sprich nicht: „Weshalb ist es geschehen, daß sich die früheren Tage als besser erwiesen haben als diese?“,+ denn nicht zufolge von Weisheit+ hast du danach gefragt.
11 Weisheit zusammen mit einem Erbe ist gut und ist vorteilhaft* für die, welche die Sonne sehen.+ 12 Denn Weisheit dient zum Schutz,*+ [ebenso wie] Geld zum Schutz dient;+ aber der Vorteil der Erkenntnis ist, daß die Weisheit ihre Besitzer am Leben erhält.+
13 Sieh das Werk+ des [wahren] Gottes, denn wer kann gerademachen, was er gekrümmt hat?+ 14 An einem guten Tag zeige, daß du guter Dinge bist,+ und an einem Unglückstag sieh, daß der [wahre] Gott auch diesen genauso wie jenen gemacht hat,+ zu dem Zweck, daß der Mensch* nach ihnen überhaupt nichts herausfinden kann.+
15 Alles habe ich während meiner nichtigen Tage gesehen.+ Da ist der Gerechte, der in seiner Gerechtigkeit umkommt,+ und da ist der Böse, der in seiner Schlechtigkeit lange besteht.+
16 Werde nicht allzu gerecht,+ noch zeige dich übermäßig weise.+ Warum solltest du Verwüstung über dich bringen?+ 17 Sei nicht allzu böse,+ noch werde töricht.+ Warum solltest du sterben, wenn deine Zeit nicht da ist?+ 18 Es ist besser, daß du das eine erfaßt, aber auch vom anderen ziehe deine Hand nicht zurück;+ denn wer Gott fürchtet, wird bei alledem [frei] ausgehen.+
19 Die Weisheit selbst ist für den Weisen stärker als zehn Machthaber, die sich in einer Stadt befunden haben.+ 20 Denn da ist kein Mensch gerecht auf der Erde, der ständig Gutes tut und nicht sündigt.+
21 Auch gib nicht dein Herz all den Worten hin, die die Menschen reden mögen,+ damit du deinen Knecht nicht Übles auf dich herabrufen hörst.+ 22 Denn dein eigenes Herz weiß wohl, sogar von vielen Malen, daß du, ja du, Übles auf andere herabgerufen hast.+
23 All dies habe ich mit Weisheit erprobt. Ich sprach: „Ich will weise werden.“ Aber sie war fern von mir.+ 24 Was geworden ist, ist weit weg und überaus tief. Wer kann es herausfinden?+ 25 Ich selbst wandte mich um, ja mein Herz tat es,+ um zu erkennen und zu erforschen und nach Weisheit+ und dem Grund der Dinge zu suchen+ und um über die Bosheit der Unvernunft und die Torheit des Wahnsinns Bescheid zu wissen;+ 26 und ich fand [dies] heraus: Bitterer als den Tod+ [fand ich] die Frau, die Fangnetzen [gleicht] und deren Herz Schleppnetze [und] deren Hände Fesseln sind.+ Man ist gut vor dem [wahren] Gott, wenn man ihr entrinnt, aber man sündigt, wenn man von ihr gefangen wird.+
27 „Siehe! Dies habe ich gefunden“, sprach der Versammler,*+ „eins nach dem andern [genommen], um das Endergebnis zu finden,+ 28 das meine Seele fortwährend suchte, ich aber nicht gefunden habe. E i n e n Mann aus tausend habe ich gefunden,+ aber eine Frau habe ich unter all diesen nicht gefunden.+ 29 Siehe! Nur dies habe ich gefunden, daß der [wahre] Gott den Menschen* rechtschaffen gemacht hat,+ sie aber haben viele Pläne ausgesucht.“+
8 Wer ist gleich dem Weisen?+ Und wer ist es, der die Deutung einer Sache kennt?+ Die Weisheit eines Menschen ist es, die sein Gesicht leuchten läßt, und selbst die Strenge seines Gesichts wird [zum Besseren] verändert.+
2 Ich [sage]: „Halte dich an den Befehl des Königs,+ und das in Hinsicht auf den Eid Gottes.+ 3 Beeil dich nicht, damit du von ihm weggehen könntest.+ Nimm nicht Stellung in einer schlechten Sache.+ Denn alles, was ihm [zu tun] gefällt, wird er tun,+ 4 weil das Wort des Königs das Machtgebot ist;+ und wer darf zu ihm sagen: ‚Was tust du?‘?“
5 Wer das Gebot hält, wird kein Unglück erfahren,+ und das weise Herz wird sowohl Zeit als Gericht kennen.+ 6 Denn selbst für jede Angelegenheit gibt es eine Zeit und ein Gericht,+ weil das Unglück der Menschen vielfältig ist über ihnen.+ 7 Denn da ist keiner, der weiß, was werden wird,+ denn so, wie es werden wird, wer kann [es] ihm mitteilen?
8 Da ist kein Mensch, der Macht hat über den Geist*, um den Geist zurückzuhalten;+ noch gibt es irgendein Machtgebot am Tag des Todes;+ noch gibt es irgendeine Entlassung im Krieg.+ Und Bosheit wird denen, die ihr frönen,* nicht zum Entrinnen verhelfen.+
9 All das habe ich gesehen, und mein Herz richtete sich* auf jede Arbeit, die unter der Sonne getan worden ist [während] der Zeit, da der Mensch über den Menschen zu seinem Schaden geherrscht hat.+ 10 Aber obwohl dem so ist, habe ich gesehen, wie die Bösen begraben wurden,+ wie sie hereinkamen und wie sie gewöhnlich selbst von dem heiligen Ort+ weggingen und in der Stadt vergessen wurden, wo sie so gehandelt hatten.+ Auch das ist Nichtigkeit.
11 Weil das Urteil über ein schlechtes Werk nicht eilends vollzogen worden ist,+ darum hat sich das Herz der Menschensöhne in ihnen völlig darauf gerichtet, Schlechtes zu tun.+ 12 Obwohl ein Sünder hundertmal Schlechtes tun+ und es lange Zeit treiben mag, wie es ihm gefällt, weiß ich doch auch, daß es mit denen, die den [wahren] Gott fürchten, gut ausgehen wird,+ weil sie sich vor ihm gefürchtet haben.+ 13 Mit dem Bösen aber wird es gar nicht gut ausgehen,+ noch wird er seine Tage verlängern, die wie ein Schatten sind,+ weil er sich vor Gott nicht fürchtet.+
14 Da ist eine Nichtigkeit, die auf der Erde vollführt wird, daß Gerechte da sind, denen so geschieht, als ob es für das Werk der Bösen wäre,+ und Böse da sind, denen so geschieht, als ob es für das Werk der Gerechten wäre.+ Ich sagte, daß auch das Nichtigkeit ist.
15 Und ich selbst lobte die Freude,+ weil die Menschen* nichts Besseres haben unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen, und daß dies sie begleiten sollte in ihrer harten Arbeit während der Tage ihres Lebens,+ die der [wahre] Gott ihnen unter der Sonne gegeben hat.+ 16 In Übereinstimmung damit richtete ich mein Herz darauf,+ Weisheit zu erkennen und die Beschäftigung zu sehen, die auf der Erde durchgeführt wird,+ weil es einen gibt, der mit seinen Augen keinen Schlaf sieht, weder bei Tag noch bei Nacht.+
17 Und ich sah das ganze Werk des [wahren] Gottes,+ wie die Menschen das Werk, das unter der Sonne getan worden ist, nicht herausfinden können;+ wie sehr die Menschen auch ständig hart arbeiten, um [es] zu suchen, finden sie [es] doch nicht heraus.+ Und selbst wenn sie sagen sollten, sie seien weise genug, [es] zu erkennen,+ würden sie es nicht herausfinden können.+
9 Denn all dies nahm ich mir zu Herzen, ja um all dies zu erforschen,+ daß die Gerechten und die Weisen und ihre Werke in der Hand des [wahren] Gottes sind.+ Die Menschen wissen weder von der Liebe noch von dem Haß, was alles vor ihnen war.+ 2 Alle sind gleich in dem, was alle haben.+ E i n e Zufälligkeit+ gibt es für den Gerechten+ und den Bösen,+ den Guten und den Reinen und den Unreinen und den, der Schlachtopfer darbringt, und den, der nicht Schlachtopfer darbringt. Der Gute ist so wie der Sünder;+ der Schwörende ist so wie jeder, der sich vor einem geschworenen Eid gefürchtet hat.+ 3 Dies ist, was unglücklich ist in allem, was unter der Sonne getan worden ist, daß das Herz der Menschensöhne, weil es e i n e Zufälligkeit für alle gibt,+ auch voll von Schlechtem ist;+ und Wahnsinn+ ist in ihrem Herzen zeit ihres Lebens, und danach — zu den Toten!+
4 Denn wer immer allen Lebenden zugesellt ist*, für den ist Zuversicht da, weil ein lebender Hund+ besser daran ist als ein toter Löwe.+ 5 Denn die Lebenden sind sich bewußt, daß sie sterben werden;*+ was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt,*+ auch haben sie keinen Lohn mehr, denn die Erinnerung an sie ist vergessen.+ 6 Auch ihre Liebe und ihr Haß und ihre Eifersucht sind bereits vergangen,+ und sie haben auf unabsehbare Zeit keinen Anteil mehr an irgend etwas, was unter der Sonne zu tun ist.+
7 Geh, iß deine Speise* mit Freuden, und trink deinen Wein mit gutem Herzen,+ denn der [wahre] Gott hat bereits Wohlgefallen gefunden an deinen Werken.+ 8 Mögen sich deine Kleider bei jeder Gelegenheit als weiß erweisen,+ und Öl fehle nicht auf deinem Haupt.+ 9 Sieh das Leben mit der Ehefrau, die du liebst,+ alle Tage deines nichtigen Lebens, die ER dir gegeben hat unter der Sonne, alle Tage deiner Nichtigkeit, denn das ist dein Anteil am Leben+ und an deiner harten Arbeit, mit der du hart arbeitest unter der Sonne. 10 Alles, was deine Hand zu tun findet, das tu mit all deiner Kraft,+ denn es gibt weder Wirken noch Planen, noch Erkenntnis,+ noch Weisheit+ in dem Scheọl,*+ dem Ort, wohin du gehst.+
11 Ich wandte mich, um unter der Sonne zu sehen*, daß nicht den Schnellen der Wettlauf gehört+ noch den Starken die Schlacht,+ noch auch den Weisen die Speise,*+ noch auch den Verständigen der Reichtum,+ noch selbst denen, die Kenntnisse haben, die Gunst,+ denn Zeit und unvorhergesehenes Geschehen trifft sie alle.*+ 12 Denn der Mensch+ kennt auch seine Zeit nicht.+ Wie Fische, die in einem üblen Netz gefangen werden,+ und wie Vögel, die in einer Falle gefangen werden,+ so werden die Menschensöhne ihrerseits zu einer Zeit des Unglücks verstrickt,+ wenn es sie plötzlich überfällt.+
13 Auch das sah ich, was Weisheit unter der Sonne betrifft — und sie* war groß für mich: 14 Da war eine kleine Stadt, und der Männer* darin waren wenige; und es kam an sie ein großer König, und er umzingelte sie und baute große Festungen gegen sie.+ 15 Und es fand sich darin ein Mann*, bedürftig, [aber*] weise, und dieser verhalf der Stadt durch seine Weisheit zum Entrinnen.+ Aber kein Mensch gedachte jenes bedürftigen Mannes.+ 16 Und ich selbst sprach: „Weisheit ist besser als Macht;+ doch die Weisheit des Bedürftigen ist verachtet, und auf seine Worte wird nicht gehört.“+
17 Die Worte der Weisen in Ruhe werden mehr Gehör finden+ als der Schrei jemandes, der unter Unvernünftigen herrscht.+
18 Weisheit ist besser als Kampfgeräte, und nur ein einziger Sünder kann viel Gutes vernichten.+
10 Tote Fliegen* machen das Öl des Salbenbereiters+ stinkend, gärend. [So] wirkt ein wenig Torheit bei einem, der kostbar ist an Weisheit und Herrlichkeit.+
2 Das Herz des Weisen ist zu seiner rechten Hand,+ aber das Herz des Unvernünftigen zu seiner linken Hand.+ 3 Und auf welchem Weg auch immer der Törichte wandelt,+ mangelt es ihm an Herz,* und er sagt gewiß jedem, daß er töricht ist.+
4 Wenn der Geist eines Herrschers gegen dich aufsteigen sollte, so verlaß deinen eigenen Platz nicht,+ denn Gelassenheit, sie mildert große Sünden.+
5 Da ist etwas Unglückliches, was ich unter der Sonne gesehen habe, wie wenn es einen Fehlgriff gibt,+ der wegen des Machthabers ausgeht:+ 6 Torheit* ist in viele hohe Stellungen gesetzt worden,+ doch die Reichen selbst bleiben lediglich in niedrigem Stand wohnen.
7 Ich habe Knechte auf Pferden gesehen, aber Fürsten, die gleich Knechten auf der Erde gingen.+
8 Wer eine Grube gräbt, wird selbst direkt in sie hineinfallen;+ und wer eine Steinmauer durchbricht, eine Schlange wird ihn beißen.+
9 Wer Steine ausbricht, wird sich daran verletzen. Wer Holzklötze spaltet, wird sich dabei in acht nehmen müssen.+
10 Wenn ein eisernes Werkzeug stumpf geworden ist und jemand seine Schneide nicht gewetzt hat,+ dann wird er seine eigenen leistungsfähigen Kräfte anstrengen. So ist die Anwendung von Weisheit im Hinblick auf Erfolg von Vorteil.+
11 Wenn die Schlange beißt, ohne daß eine Beschwörung erfolgt,+ dann gibt es keinen Vorteil für den, der der Zungen[kunst] ergeben ist.
12 Die Worte vom Mund des Weisen bedeuten Gunst,+ aber die Lippen des Unvernünftigen verschlingen ihn.+ 13 Der Beginn der Worte seines Mundes ist Torheit,+ und das nachherige Ende seines Mundes ist unglückbringender Wahnsinn. 14 Und der Törichte redet viele Worte.+
Der Mensch* weiß nicht, was werden wird; und das, was nach ihm werden wird, wer kann es ihm mitteilen?+
15 Die harte Arbeit der Unvernünftigen ermüdet sie,+ weil nicht e i n e r erkannt hat, wie man zur Stadt geht.+
16 Wie wird es mit dir sein, o Land, wenn dein König ein Knabe ist+ und deine eigenen Fürsten sogar am Morgen beim Essen bleiben? 17 Glücklich bist du, o Land, wenn dein König der Sohn von Edlen ist und deine eigenen Fürsten zur rechten Zeit essen, zur Macht, nicht zum bloßen Trinken.+
18 Durch große Faulheit senkt sich das Gebälk, und durch das Hängenlassen der Hände wird das Haus undicht.+
19 Brot* ist für das Lachen der Arbeiter, und Wein, er erfreut das Leben;+ aber Geld* ist das, was in allen Dingen eine Erwiderung findet.+
20 Sogar in deinem Schlafgemach rufe auf den König nicht Übles herab,+ und in den inneren Gemächern, wo du dich niederlegst, rufe nicht Übles auf irgendeinen Reichen herab;+ denn ein fliegendes Geschöpf der Himmel wird den Laut übermitteln, und etwas, was Flügel besitzt, wird die Sache kundtun.+
11 Sende dein Brot* aus+ auf die Oberfläche der Wasser,+ denn im Verlauf vieler Tage wirst du es wiederfinden.+ 2 Gib sieben oder sogar acht einen Anteil,+ denn du weißt nicht, welches Unglück sich auf der Erde ereignen wird.+
3 Wenn die Wolken [mit Wasser] gefüllt sind, schütten sie einen wahren Regenguß auf die Erde aus;+ und wenn ein Baum nach Süden fällt oder wenn es nach Norden ist, an der Stelle, wohin der Baum+ fällt, dort wird er liegen.
4 Wer auf den Wind* achtet, wird nicht Samen säen; und wer nach den Wolken schaut, wird nicht ernten.+
5 So, wie du nicht weißt, welches der Weg des Geistes ist in* den Gebeinen im Leib der Schwangeren,+ ebenso kennst du nicht das Werk des [wahren] Gottes, der alle Dinge tut.+
6 Am Morgen säe deinen Samen, und bis zum Abend laß deine Hand nicht ruhen;+ denn du weißt nicht, wo dies Erfolg haben wird,+ entweder hier oder dort, oder ob beides gleicherweise gut sein wird.
7 Das Licht ist auch süß, und es ist gut für die Augen, die Sonne zu sehen;+ 8 denn wenn ein Mensch auch viele Jahre leben sollte, so möge er sich in ihnen allen freuen.+ Und er gedenke der Tage der Finsternis,+ obwohl ihrer viele sein könnten; jeder [Tag], der gekommen ist, ist Nichtigkeit.+
9 Freu dich,+ junger Mann, in deiner Jugend, und dein Herz tue dir Gutes in den Tagen deines Jünglingsalters, und wandle in den Wegen deines Herzens und in den Dingen, die deine Augen sehen.+ Doch wisse, daß der [wahre] Gott dich um dies alles ins Gericht bringen wird.+ 10 Entferne daher Verdruß aus deinem Herzen, und halte dir Unglück fern vom Fleisch,+ denn Jugend und die Blüte des Lebens sind Nichtigkeit.+
12 Gedenke nun deines großen Schöpfers*+ in den Tagen deines Jünglingsalters,*+ bevor die unglücklichen Tage herankommen+ oder die Jahre sich eingestellt haben, da du sagen wirst: „Ich habe kein Gefallen daran“;+ 2 bevor sich die Sonne und das Licht und der Mond und die Sterne verfinstern+ und die Wolken zurückgekehrt sind, danach der Regenguß; 3 an dem Tag, an dem die Hüter des Hauses+ zittern und die Männer von leistungsfähiger Kraft sich gekrümmt haben+ und die mahlenden Frauen*+ aufgehört haben zu arbeiten, weil ihrer wenig geworden sind, und die Damen, die an den Fenstern schauen,*+ es dunkel gefunden haben 4 und die Türen nach der Straße geschlossen sind,+ wenn das Geräusch der mahlenden Mühle leise wird+ und man beim Laut eines Vogels aufsteht und alle Töchter des Gesangs gedämpft tönen.+ 5 Auch fürchten sie sich schon vor dem, was hoch ist, und Schrecknisse gibt es auf dem Weg. Und der Mandelbaum trägt Blüten,+ und der Grashüpfer schleppt sich hin, und die Kapernbeere platzt, weil der Mensch* zu seinem langwährenden Haus hingeht+ und die Klagenden auf der Straße umhergegangen sind;+ 6 ehe die silberne Schnur entfernt wird und die goldene Schale zerschlagen wird+ und der Krug am Quell zerbrochen wird und das Schöpfrad für die Zisterne zerschlagen worden ist. 7 Dann kehrt der Staub zur Erde zurück,+ so wie er gewesen ist, und der Geist+ selbst kehrt zu dem [wahren] Gott+ zurück, der ihn gegeben hat.+
8 „Die größte Nichtigkeit!“* sprach der Versammler*+, „alles ist Nichtigkeit.“+
9 Und außer der Tatsache, daß der Versammler weise geworden war,+ lehrte er auch das Volk fortwährend Erkenntnis,+ und er stellte Erwägungen und gründliche Nachforschungen an,+ damit er viele Sprüche in gute Form bringe.+ 10 Der Versammler suchte die gefälligen Worte zu finden+ und die richtigen Worte der Wahrheit+ niederzuschreiben.
11 Die Worte der Weisen sind wie Ochsenstacheln,+ und wie eingeschlagene* Nägel+ sind die, die sich den Sammlungen* [von Sprüchen] widmen; sie sind von e i n e m Hirten+ gegeben worden. 12 Was irgend etwas außer diesen betrifft, mein Sohn, laß dich warnen: Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und sich [ihnen] viel zu widmen ist ermüdend für das Fleisch.+
13 Der Abschluß der Sache, nachdem man alles gehört hat, ist: Fürchte den [wahren] Gott,+ und halte seine Gebote.+ Denn das ist des Menschen* ganze [Pflicht]. 14 Denn der [wahre] Gott selbst wird jederlei Werk ins Gericht über alles Verborgene bringen im Hinblick darauf, ob es gut ist oder böse.+
„Prediger“. Hebr.: Qohéleth. Der hebr. Name des Buches ist ein aktives Partizip des Verbs qahál, „versammeln“. Obwohl Qohéleth Fem. ist, wandte König Salomo in 1:1 diese Bezeichnung auf sich selbst an. Gr.: Ekklēsiastḗs; lat.: Liber Ecclesiạstes.
Od.: „Versammelnden“, „Einberufers“, M; LXXVg: „Ekklesiastes“, d. h. Mitglieds einer Ekklesia (Versammlung).
„Die größte Nichtigkeit!“ Wtl.: „Nichtigkeit [der] Nichtigkeiten“, M(hebr.: havél havalím)LXXSyVg.
Wtl.: „für den Erdenmenschen“. Hebr.: laʼadhám.
„Unter der Sonne“. Hebr.: táchath haschschámesch. Diese Wendung kommt 29mal in Prediger vor.
„Der Wind“. Wtl.: „Er (Sie, Es)“, bezieht sich möglicherweise auf die Sonne, die sich zwischen der Sommer- u. der Wintersonnenwende nach Süden bzw. Norden bewegt.
„Er“. Wtl.: „der Wind“, in der Übersetzung aber an den V.-Anfang vorgezogen.
„Der Wind“. Hebr.: harúach; gr.: to pneuma. Vgl. 1Mo 1:2, Fn. („Kraft“).
Siehe V. 3, Fn. („Sonne“).
Siehe V. 1, Fn.
Od.: „Söhnen des Erdenmenschen [hebr.: haʼadhám]“.
Siehe V. 6, 3. Fn. („Wind“).
Siehe V. 6, 3. Fn. („Wind“).
„Und Parkanlagen“. Hebr.: uphardeßím, Pl. von pardéß; LXXSy: „und Paradiese (Parkanlagen)“.
Wtl.: „was erweist sich für den Menschen“. Hebr.: meh-howéh laʼadhám. Das Partizip howéh leitet sich von dem Wurzelverb hawáh her, das mit dem göttlichen Namen, Jehowáh, verwandt ist.
Od.: „gewiß trinken“.
„Des [wahren] Gottes“. Hebr.: haʼElohím, mit betonendem ha, „des“; TSy: „Jehovas“. Siehe Anh. 1F.
„Trinkt“, LXXHss.Sy; M: „eilt“.
Od.: „einen Zeitpunkt“, „eine rechte Zeit“.
Wtl.: „der Erdenmensch“. Hebr.: haʼadhám.
Wtl.: „Kopf“.
Od.: „jeder Erdenmensch“. Hebr.: kol-haʼadhám.
Od.: „gewiß trinken“.
Od.: „ein Widerfahrnis“. Hebr.: miqréh.
Wtl.: „Wie [das] Sterben von diesem“. Hebr.: kemṓth seh.
Od.: „und . . . Atem“. Hebr.: werúach; gr.: kai pneuma.
„Aus dem Staub“. Hebr.: min-heʽaphár. Siehe 1Mo 2:7, Fn. („Staub“).
„Einen“. Hebr.: ʼisch.
Od.: „Wehe aber dem einen [. . .!]“.
Od.: „es“, d. h. das „Volk“.
„Möge es . . . ein Herzunahen . . . sein“. Im Hebr. steht dafür ein Infinitivus absolutus, eine Verbform, bei der Zeit u. Person unbestimmt sind.
In MTLXXSyVg endet hier Kap. 4 mit V. 17.
„Gestatte dem Wort deines Mundes nicht, das Gericht der Gehenna über dein Fleisch zu bestimmen“, T.
„Engel“, MTVg; LXXSy: „Gott“.
Od.: „und da ist der Höchste über ihnen“.
Wtl.: „und wer liebt (in) Reichtum [mit] keinem Ertrag?“
„Für seinen großen Besitzer“. Hebr.: livʽaláw.
Möglicherweise: „[ihm] . . . antwortet“, gemäß anderer Herleitung der hebr. Verbform.
„Ein Mann“. Hebr.: ʼisch.
Wtl.: „des Erdenmenschen“. Hebr.: haʼadhám.
Od.: „des Seelenbegehrens“.
Od.: „der Erdenmensch“. Hebr.: ʼadhám.
„Ein Name“. Hebr.: schem; LXXVg: „Ein guter Name“. Siehe Spr 22:1, Fn.
Siehe 6:2, Fn.
Wtl.: „lang von Geist“.
Od.: „Weisheit [im Vergleich] mit einem Besitz ist besser und ist vorteilhafter“.
Wtl.: „[ist] zu (in) einem Schatten“. Hebr.: bezél.
Siehe 6:7, Fn.
„Sprach der Versammler“. Subjekt wie Prädikat ist Fem. Siehe Titel u. 1:1, Fnn.
„Den Menschen“. Hebr.: haʼadhám.
„Über den Geist (Atem, Hauch)“. Hebr.: barúach; gr.: en pneumati.
Wtl.: „ihren Besitzern“. Hebr.: beʽaláw.
„Richtete sich“. Im Hebr. steht dafür ein Infinitivus absolutus, eine Verbform, bei der Zeit u. Person unbestimmt sind.
Wtl.: „für den Erdenmenschen [. . . ist]“. Hebr.: laʼadhám.
„Zugesellt ist“, MRandLXXSy u. viele hebr. Hss.
Wtl.: „Denn die Lebenden wissen, daß sie sterben werden.“ Hebr.: ki hachajjím jōdheʽím schejjamúthu.
Wtl.: „und die Toten, sie wissen nicht irgend etwas“. Hebr.: wehammethím ʼēnám jōdheʽím meʼúmah.
Wtl.: „dein Brot“. Hebr.: lachmécha.
„In dem Scheol“. Hebr.: bischʼṓl; T: „in dem Haus des Grabes“; gr.: en háidēi (sprich: en hádē); lat.: ạpud ịnferos. Siehe Anh. 4B.
„Um . . . zu sehen“. Im Hebr. steht dafür ein Infinitivus absolutus, eine Verbform, bei der Zeit u. Person unbestimmt sind.
Wtl.: „[das] Brot“. Hebr.: léchem.
Od.: „Zeit und unvorhersehbares Geschehen widerfährt ihnen allen.“
„Sie“, im Hebr. Fem., bezieht sich offenbar auf die „Weisheit“. Das Adjektiv für „groß“ ist ebenfalls Fem.
Wtl.: „und Männer“. Hebr.: waʼanaschím, Pl. von ʼisch.
„Ein Mann“. Hebr.: ʼisch.
„Aber“, TVg u. viele hebr. Hss.
Wtl.: „Fliegen [des] Todes“.
Od.: „mangelt es ihm an gutem Beweggrund“. Hebr.: libbṓ chaßér.
„(Die) Torheit“, M; LXXSyVg: „Der Törichte (Tor)“.
Wtl.: „Der Erdenmensch“. Hebr.: haʼadhám.
Od.: „Speise“, „Nahrung“. Hebr.: léchem.
Wtl.: „und das Silber“. Hebr.: wehakkéßeph.
Dünn, rund od. oval, u. eine Zeitlang schwimmfähig.
„Den Wind“. Hebr.: rúach. Siehe 1Mo 1:2, Fn. („Kraft“).
„In“, T u. viele hebr. Hss.
„Deines großen Schöpfers“. Hebr.: Bōreʼḗcha. Das Partizip des hebr. Verbs für „[er]schaffen“ steht hier im Erhabenheits- od. Hoheitspl.
Od.: „deiner Jugend“.
„Die mahlenden Frauen“. Im Hebr. Partizip Fem. Pl., weil damit Zähne, im Hebr. ebenfalls Fem., gemeint sind u. weil das Mahlen die Arbeit von Frauen war.
„Die Damen, die . . . schauen“. Im Hebr. Fem.; gemeint sind die Augen, ebenfalls Fem.
Wtl.: „der Erdenmensch“. Hebr.: haʼadhám.
Wtl.: „Nichtigkeit [der] Nichtigkeiten“, M(hebr.: havél havalím)LXXSyVg.
Siehe 1:1, Fn.
Wtl.: „gepflanzte“, gewissermaßen in ein Haus eingebaut.
„Den Sammlungen“. Hebr.: ʼaßuppṓth (von ʼaßáph, „sammeln“).
Od.: „der Menschheit“. Hebr.: haʼadhám.