Freude durch regelmäßige Schlachtopfer der Lobpreisung
1 Die annähernd fünf Millionen loyalen Diener Gottes, die es heute auf der Erde gibt, haben alle den gleichen Wunsch, der in Hebräer 13:15 folgendermaßen zum Ausdruck gebracht wird: „Laßt uns Gott allezeit ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben.“ Durch die Worte aus Psalm 96:1, 2 haben sie sich alle motivieren lassen: „Singt Jehova ein neues Lied. Singt Jehova, all ihr Bewohner der Erde. Singt Jehova, segnet seinen Namen. Von Tag zu Tag tut die gute Botschaft der von ihm bewirkten Rettung kund.“ Sicherlich bereitet diese Tatsache Jehova viel Freude.
Eine Herausforderung
2 Schlachtopfer der Lobpreisung regelmäßig darzubringen ist nicht immer einfach. Es mag uns entmutigen, wenn wir Menschen antreffen, die der Wahrheit gegenüber gleichgültig oder sogar gegnerisch eingestellt sind. Deshalb ist es so wichtig, daß wir einander stets ermuntern, im Predigtdienst auszuharren. Jeder von uns möchte sich daran beteiligen, wenn nicht Tag für Tag, dann möglichst Woche für Woche oder zumindest Monat für Monat (Anbetungs-Buch, Seite 93, Absatz 14). Als Diener und Zeugen für Jehova stellen wir uns gern der Herausforderung des Predigtdienstes. In Übereinstimmung mit dem Auftrag Jesu sprechen wir freimütig mit anderen über Gott und seine Vorsätze in Verbindung mit dem Königreich (Ps. 145:10-12; Jes. 43:9-12; Mat. 28:19, 20).
3 Das Buch Jehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottes zeigt deutlich, daß Jehovas neuzeitliche Zeugen der Herausforderung des Predigtdienstes mit Erfolg begegnet sind, denn der Predigtdienst ist in einem größeren Ausmaß als je zuvor durchgeführt worden. Selbst in Ländern, in denen das Werk jahrzehntelang verboten war, haben unsere Brüder ihre Lauterkeit unter Verfolgung bewahrt. Sie verkündigten die gute Botschaft und versammelten sich, so gut wie sie es in der Zeit tun konnten, als beides verboten war. Jehova hat sie dafür reichlich gesegnet.
4 Wie wir in den letzten Jahren selbst miterleben konnten, haben sich die Verhältnisse in den Gebieten, die früher hinter dem „Eisernen Vorhang“ lagen, sehr verändert. Nun können sich unsere Brüder frei versammeln und öffentlich von Haus zu Haus predigen. Allerdings brachte gerade diese Änderung für manch einen Königreichsverkündiger eine neue Herausforderung mit sich. So wurde zum Beispiel vor kurzem aus einem dieser Länder berichtet, daß es einigen Brüdern nicht leichtfällt, den formellen Haus-zu-Haus-Dienst zu verrichten. Ein Kreisaufseher erwähnte, daß während seines Besuchs in einer Versammlung besondere Anstrengungen unternommen wurden, um diese Tätigkeit zu fördern. Das Ergebnis? Viele waren zum ersten Mal im formellen Dienst und dementsprechend sehr aufgeregt. Der Kommentar eines ungetauften Verkündigers war: „Wir hatten so Angst, und dabei ist es gar nicht so schwer!“
5 Die gewonnene Freiheit wird auch vielen helfen, am Predigtdienst einen Anteil zu haben, auch solchen, die bisher im Rahmen eines Heimbibelstudiums betreut wurden. Wenn sie den Erfordernissen entsprechen, können sie eingeladen werden, uns in den Dienst zu begleiten, was sehr zu ihrer Freude beitragen und ihnen helfen wird, auch eine öffentliche Erklärung zur Rettung abzulegen (Dienst-Buch, Seite 98, 99). Wie im Wachtturm vom 15. November 1988 gezeigt wurde, besteht ein bedeutsamer und verantwortungsvoller Schritt im Hinblick auf das Ziel, Gottes Anerkennung zu erlangen, darin, ein Verkündiger zu werden, noch bevor man getauft wird. Der Wachtturm zeigte, wie vorgegangen werden sollte, wenn Neue den Dienst aufzunehmen wünschen. Das ist ein Schritt, der sowohl große Freude für diejenigen bedeutet, die den Predigtdienst aufnehmen, als auch für die Brüder, die mit den Betreffenden studieren.
6 Unter Verbot wurde das Predigtwerk oft auf informeller Weise erfolgreich verrichtet, und Methoden wurden angewandt, die sich von denen der Brüder in anderen Ländern unterschieden. Jehova hat aber diese Vorgehensweise gesegnet und seinem Volk auf wunderbare Weise geholfen, allen Versuchen, es zu behindern oder sogar zum Schweigen zu bringen, standzuhalten. Gleichzeitig schenkte er ihm sogar eine beeindruckende Mehrung. Jetzt wird von den Brüdern die Notwendigkeit erkannt, überwiegend der formellen Methode zu folgen, die Jesus Christus und die Apostel angewandt haben, das heißt, von Haus zu Haus zu gehen, um nach würdigen Menschen zu suchen.
7 Die meisten Verkündiger sind mit dieser neuen Herausforderung gut fertig geworden. Trotzdem darf nicht übersehen werden, daß sich einige nur unregelmäßig am Predigtdienst beteiligen. Einige haben sogar gänzlich aufgehört, Schlachtopfer der Lobpreisung darzubringen. Die Ältesten sollten sich um diese Brüder kümmern, und zwar in dem Geist, wie Paulus es tat (2. Kor. 11:28; 12:15). Es wird Jehova bestimmt wohlgefällig sein, wenn wir den Schwachen beistehen und ihnen helfen, Probleme zu überwinden (Röm. 15:1, 2).
8 Diese Brüder haben unterschiedliche Probleme. Etliche sind krank oder leiden unter gesundheitlichen Schwierigkeiten. Andere sind älter geworden und sind darüber bekümmert, daß sie nicht mehr das tun können, was sie tun möchten. Wieder andere haben ihre Teilnahme am Dienst nicht sorgfältig genug geplant, denn sie haben den Predigtdienst bis zum Monatsende hinausgeschoben und sind dann von unvorhersehbaren Vorkommnissen überrascht worden. Einige leben in einem religiös geteilten Haus, und der Druck seitens der andersgläubigen Verwandten mag ihnen ihre Kraft geraubt haben. Kann es sein, daß der eine oder andere sogar die Wertschätzung für den kostbaren Schatz des Dienstes verloren hat oder sein Herz irgendwie abgelenkt worden ist? (2. Kor. 4:7; Mat. 12:34).
Schlachtopfer der Lobpreisung und Freude gehen Hand in Hand
9 Schlachtopfer der Lobpreisung regelmäßig darzubringen trägt zur Freude bei (Mat. 25:23; Ps. 132:16). Ja, selbst unter Verfolgung! (Mat. 5:11, 12). Wir werden auch durch den Gedanken sehr gestärkt werden, daß wir nicht allein sind. Für die persönliche Anbetung hat Gott liebevoll Vorkehrungen im Rahmen einer vereinten Gruppe von Anbetern getroffen, einer weltweiten Bruderschaft, was uns stets ermuntert, Schlachtopfer der Lobpreisung darzubringen.
10 Hauptsächlich werden wir jedoch gestärkt durch den Gedanken, daß Jehova uns unterstützt, genauso wie er den Propheten Hesekiel unterstützte. Hesekiel stand vor einer ähnlichen Herausforderung wie wir: Jehova durch die Verkündigung von harten Gerichtsbotschaften zu verherrlichen. Ihm wurde aber zugesichert: „Und du, o Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen; und vor ihren Worten fürchte dich nicht ... und vor ihrem Angesicht erschrick du nicht ... Siehe! Ich habe dein Angesicht genauso hart gemacht wie ihr Angesicht und deine Stirn genauso hart wie ihre Stirn. Wie einen Diamanten, härter als Kieselstein, habe ich deine Stirn gemacht. Du sollst dich nicht vor ihnen fürchten, und du sollst vor ihrem Angesicht nicht erschrecken, denn sie sind ein rebellisches Haus. ... Und geh, begib dich unter die ins Exil Weggeführten, unter die Söhne deines Volkes, und du sollst zu ihnen reden und zu ihnen sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat‘, ungeachtet ob sie hören oder ob sie es unterlassen“ (Hes. 2:6; 3:8, 9, 11).
11 Wenn Jehova und seine Engel hinter uns stehen und noch dazu Millionen von Brüdern uns zur Seite, warum sollten wir uns an unserem Dienst nicht erfreuen? Getaufte Personen, die aufgehört haben, Schlachtopfer der Lobpreisung darzubringen, können die Freude wiedererlangen, wenn ihnen geholfen wird, den Predigtdienst erneut aufzunehmen und ihn durchzuführen. Ebenso können solche, die bisher nur sporadisch am Zeugniswerk teilgenommen haben, ihre Freude dadurch vermehren, daß sie den Dienst regelmäßig verrichten. Und wenn sich Verkündiger, die lange unter besonders widrigen Verhältnissen loyal gedient haben, auf die veränderte Situation einstellen, obwohl es ihnen schwerfallen mag, werden sie größere Freude verspüren.
12 In der Vergangenheit hat Jehovas Organisation uns viele praktische Empfehlungen gegeben, wie wir Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen können und wie wir unsere Brüder ermuntern können, dasselbe zu tun. Es mag gut sein, wenn alle in der Versammlung diese Informationen von Zeit zu Zeit nachlesen (zum Beispiel im Wachtturm vom 15. September 1993, Seite 20—23 und 1. September 1985, Seite 16—26). Dann kann man besser feststellen, was wir als einzelne tun können, um anderen besser zu helfen.
Einander helfen wie in einer Familie
13 Die gute Arbeit treusorgender Ältester hier in Deutschland, die dabei von ergebenen Dienstamtgehilfen unterstützt werden, wirkte sich oft vorteilhaft aus. In einer Versammlung wurde zum Beispiel ein Ehepaar für den Dienst wiederbelebt, nachdem die beiden, wie sie selbst schrieben, „fast 20 Jahre im Sinne der Wahrheit tot waren“. In einer anderen Versammlung wollte eine Schwester, die fast 30 Jahre untätig war, den neuen Königreichssaal besichtigen, allerdings nur zu einem Zeitpunkt, wo keine Zusammenkünfte stattfinden würden, vermutlich aus Angst, den Brüdern zu begegnen. Ihre Besichtigung erweckte solch schöne Erinnerungen an glückliche Tage in ihr, daß sie die Ältesten um Hilfe bat. In einer verhältnismäßig kurzen Zeit waren nicht nur die Schwester, sondern auch 15 weitere Personen aus ihrer Familie dabei, Schlachtopfer der Lobpreisung darzubringen. Als einem Bruder, der 20 Jahre lang untätig war, geholfen wurde, den Dienst wiederaufzunehmen, war er so glücklich, daß er nachher den Bau des geplanten neuen Königreichssaals großzügig unterstützte.
14 Viele Ältestenschaften haben die Empfehlung aus Unserem Königreichsdienst (Dezember 1987, Seite 3) angewandt, indem sie bei ihren Besprechungen regelmäßig die geistigen Bedürfnisse aller Personen, die mit der Versammlung verbunden sind, zur Sprache bringen. Man bespricht, wer einem Untätigen oder einem Unregelmäßigen beistehen könnte, welche Art von Hilfe benötigt wird und wie man am besten vorgeht. Da die Versammlungsbuchstudiengruppen klein gehalten werden, fällt es den Studienleitern leichter, mit allen, die zu ihren Gruppen gehören, vertraut zu werden (Dienst-Buch, Seite 44, 45, 75).
15 Pioniere und Hilfspioniere sind besonders gut geeignet, untätigen und unregelmäßigen Personen Hilfe zu bieten. Aus ihrer großen Erfahrung kann man großen Nutzen ziehen. Und sie sind gern bereit, andere im Predigtdienst zu begleiten, denn dies führt zu gemeinsamer Freude. Eine Pionierin schrieb, daß sie sich sehr freute, Brüder motivieren zu können, mit ihr von Haus zu Haus zu gehen, die bis dahin noch nicht so regelmäßig in diesem Dienstzweig tätig gewesen waren. Sie freute sich auch über ihre Unterstützung. Das Gebiet erwies sich als sehr fruchtbar, und die Schwester konnte alles anwenden, was sie im Laufe der Zeit in der Versammlung und aus den Publikationen gelernt hatte. Zum Schluß schrieb sie: „Wir konnten uns fast an jeder Tür unterhalten. Wir sind mit vollen Taschen morgens losgegangen und mit fast leeren abends nach Hause gekommen. Ich bin auch einige Stunden allein gegangen, spürte dennoch immer wieder den Segen Jehovas und die Leitung der Engel.“
16 Eltern können sich um die geistigen Belange ihrer Kinder kümmern, indem sie ein regelmäßiges und sinnvolles Familienbibelstudium durchführen (Spr. 24:3; Eph. 6:4). So werden die Kinder dazu motiviert, selbst Schlachtopfer der Lobpreisung darzubringen. Wie erfreulich ist es, zu sehen, wenn Eltern sich regelmäßig mit ihren Kindern, vom Kleinkind bis zum Jugendlichen, an der öffentlichen Lobpreisung beteiligen (Ps. 148:12, 13; siehe auch Beilage zu Unserem Königreichsdienst für November 1993).
17 In der Tat, alle Glieder der Versammlung können anderen helfen. Anstatt stets eine feste Verabredung schon vor dem Besuch einer Zusammenkunft für den Predigtdienst zu treffen, mögen wir vielleicht lieber warten, um zu sehen, wem wir dieses Mal helfen können. Wie steht es mit den Neuen und den Jugendlichen? Könnte man Hilfe anbieten, um kinderreichen Familien im Predigtdienst beizustehen? Wie ist es mit den betagten und gebrechlichen Verkündigern, die zufolge ihrer Behinderungen besonderen Belastungen ausgesetzt sind? Würden sie sich nicht sehr freuen, wenn wir ein Heimbibelstudium in ihre Wohnung verlegten, sofern dies möglich und ratsam ist? (Apg. 28:20, 30, 31; siehe auch Wachtturm vom 1. Juni 1987, Seite 11, Absatz 13 und Unser Königreichsdienst für Februar 1988, Seite 1, 3).
18 Wir möchten auch jeden Monat gewissenhaft und regelmäßig über unseren Predigtdienst berichten (Der Wachtturm vom 15. November 1988, Seite 17, Absatz 9). Sollte jemand einmal vergessen, dies in einem bestimmten Monat zu tun, so wäre es angebracht, den Bericht nachträglich abzugeben, damit er zu dem Gesamtbericht der Versammlung für den kommenden Monat hinzugerechnet wird. Denken wir bitte auch daran, daß nur volle Stunden berichtet werden; übrig bleibende Minuten kann jeder für sich selbst auf den nächsten Monat übertragen (Unser Königreichsdienst für September 1988, Seite 3, Absatz 3 und für Mai 1983, Seite 7, Absatz 8).
19 Wie oft werden Menschen, die ihre Hoffnung auf politische Systeme setzen, enttäuscht! So ergeht es aber nicht den Menschen, die ihre Hoffnung auf Jehovas Königreich setzen. Und welch ein Vorrecht, heute öffentliche Vertreter dieser himmlischen Regierung Gottes zu sein! Ungeachtet dessen, wie andere Menschen dies beurteilen mögen, möchten Jehovas Zeugen — als Gruppe und als einzelne — wie David sagen: „Ich will dich erheben, o mein Gott und König, und ich will deinen Namen segnen auf unabsehbare Zeit, ja für immer“ (Ps. 145:1).
[Kasten auf Seite 6]
Damit ich Schlachtopfer der Lobpreisung regelmäßig darbringen und anderen helfen kann, dasselbe zu tun ...
◼ besuche ich die Zusammenkünfte regelmäßig und betreibe eifrig das persönliche Studium, so daß ich mich stets eines gesunden geistigen Appetits erfreuen kann,
◼ nehme ich an der Theokratischen Predigtdienstschule teil, um Ängste und Schüchternheit abzubauen,
◼ stelle ich einen Zeitplan für den Predigtdienst auf, der meinen persönlichen Verhältnissen angepaßt ist, den ich jedoch von Zeit zu Zeit überprüfe, um nötigenfalls Änderungen vorzunehmen,
◼ bereite ich einfache Darbietungen für den Predigtdienst vor, die ich vorher probe,
◼ gehe ich so früh im Monat wie möglich in den Predigtdienst, um nicht durch Unvorhergesehenes überrascht und unregelmäßig zu werden,
◼ strebe ich danach, wöchentlich sooft wie möglich im Predigtdienst zu stehen,
◼ treffe ich mit anderen feste Verabredungen für den Dienst, auch mit Verkündigern, die unerfahren sind und die den Dienst schwierig finden,
◼ arbeite ich mit den Ältesten und den Dienstamtgehilfen zusammen, um solchen Brüdern zu helfen, die Hilfe benötigen,
◼ ermuntere ich andere, am gruppenweisen Zeugnisgeben teilzunehmen und die Zusammenkünfte für den Predigtdienst zu besuchen,
◼ denke ich, während ich im Predigtdienst bin, daran, daß zur selben Zeit auch Tausende anderer Brüder in allen Teilen der Erde Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen,
◼ denke ich daran, wie Jehova sich über den Dienst seiner Zeugen freut und welchen Nutzen Menschen daraus ziehen können, so daß ich angesichts möglicher Gleichgültigkeit und Gegnerschaft meine Freude niemals verliere,
◼ bitte ich stets um Jehovas Führung und Hilfe, indem ich sage: „Und nun, Jehova, ... gewähre deinen Sklaven, daß sie dein Wort fortgesetzt mit allem Freimut reden“ (Apg. 4:29).