Durch die Verwendung von Traktaten gute Ergebnisse erzielen
1 In Jehovas Organisation der Neuzeit hat die erfolgreiche Verwendung von Traktaten schon Tradition. Bereits der Name unserer gesetzlichen Körperschaft, Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft, weist darauf hin, daß Traktate bei der Verbreitung der guten Botschaft eine wichtige Rolle spielen. Von 1881 bis 1918 wurden von Jehovas Volk über 300 Millionen Traktate verbreitet. Viele, die in jener Zeit dem Überrest der geistigen Brüder Christi hinzugefügt wurden, sind durch die damaligen Traktate auf die Wahrheit aufmerksam geworden.
2 Im Jahre 1987 wurde mit der Freigabe von vier farbigen Traktaten, die seitdem erhältlich sind, erneut Nachdruck auf die Verwendung von kleinen Traktaten gelegt. Auf dem Bezirkskongreß 1992 „Lichtträger“ wurde angekündigt, daß zu dieser Serie von Traktaten vier weitere farbige, zum Nachdenken anregende Traktate hinzukommen sollten. Ihre Themen lauten: Trost für Menschen mit Depressionen, Am Familienleben Freude finden, Wer beherrscht die Welt wirklich? und Wird die heutige Welt überleben? Werden wir alle acht Traktate gebrauchen, um im Predigtdienst gute Ergebnisse zu erzielen?
3 Gute Ergebnisse stellen sich ein, wenn wir die Traktate wirkungsvoll verwenden. Wir müssen uns mit jedem einzelnen vertraut machen. Haben wir sie beispielsweise sorgfältig durchgelesen, damit wir im Sinn haben, was jedes von ihnen behandelt? Haben wir uns überlegt, welcher Personenkreis von den einzelnen Traktaten angesprochen wird? Wenn wir uns mit jedem Traktat gründlich vertraut machen, wird das unser Selbstvertrauen stärken, sie im Haus-zu-Haus-Dienst zu verwenden sowie bei vielen anderen Gelegenheiten, bei denen man ein informelles Zeugnis geben kann.
4 Verwendung im Haus-zu-Haus-Dienst: Ein Kreisaufseher schrieb: „Ich konnte die meisten Gespräche anhand des Traktats beginnen.“ Haben wir es auch schon mit dieser Methode versucht? Warum die Traktate nicht als Aufhänger für unser Gespräch verwenden? Unsere acht Traktate bieten uns nun acht anregende Einleitungen, zwischen denen wir wählen können. Jedes Traktat gibt uns die Gelegenheit, schon beim ersten Besuch oder bei einem Rückbesuch ein Bibelstudium einzurichten.
5 Es gibt auch noch andere Möglichkeiten für die Verwendung von Traktaten. Im Verlauf eines Gesprächs an der Tür erfahren wir vielleicht, daß der Wohnungsinhaber unlängst einen Angehörigen durch den Tod verloren hat oder daß jemand in seiner Familie krank ist. Menschen, die großen Kummer haben oder versuchen, mit langwierigen Schwierigkeiten fertig zu werden, entwickeln oft negative Gefühle und werden depressiv. Wie liebevoll ist es doch, mit ihnen über die ermunternde Botschaft aus dem Traktat Trost für Menschen mit Depressionen zu sprechen. Möglicherweise erzählt uns jemand, daß er vor kurzem geschieden wurde oder den Arbeitsplatz verloren hat. Solche Erfahrungen können traumatisch sein und die Familie sehr belasten. Verwenden wir die Fragen auf Seite 2 des Traktats Am Familienleben Freude finden: „Warum werden Familien heutzutage mit solch schwierigen Problemen bombardiert? Wie können wir am Familienleben Freude finden?“ Vielleicht sind das genau die Fragen, die die Person in erster Linie beschäftigen. Selbst wenn kein sofortiges Interesse erkennbar ist, mag sie das Traktat doch später lesen (Pred. 11:6).
6 In manchen Versammlungen wird das Gebiet häufig bearbeitet, und viele Menschen besitzen bereits Veröffentlichungen von uns. Wenn wir die Traktate verwenden, haben wir die Gelegenheit, mit den Wohnungsinhabern über etwas Interessantes zu sprechen, sie zum Reden und zum Nachdenken über die Königreichshoffnung zu veranlassen. Lassen wir eine Frage in ihrem Sinn zurück, über die wir bei einer weiteren Gelegenheit sprechen können. Führen wir einen Rückbesuch durch, und vergrößern wir das Interesse. Im Laufe der Zeit können wir mit ihnen vielleicht ein Studium anhand einer Broschüre oder eines Buchs beginnen, das sie bereits besitzen.
7 Traktate auf informelle Weise verwenden: Wenn wir Traktate griffbereit mit uns führen — in unserer Hemdtasche, Jackentasche, Handtasche oder Predigtdiensttasche —, können wir sie bei vielen verschiedenen Gelegenheiten gebrauchen, ja überall, wo Menschen zu finden sind. Verwenden wir sie beim Einkaufen, auf Reisen oder beim Gespräch mit Verwandten und Besuchern. Traktate bieten uns die Gelegenheit, ein kurzes Zeugnis zu geben. Ein Traktat überschüttet jemanden nicht mit Argumenten, sondern ist treffend und taktvoll. Es wird bereitwilliger angenommen als ein Buch oder Zeitschriften, da man nicht so viel lesen muß.
8 Achten wir auf Gelegenheiten, die Traktate informell anzubieten, zum Beispiel in der Schule, am Arbeitsplatz, in Restaurants oder an Tankstellen. Als eine Schwester mit ihrer Großmutter zum Arzt fuhr, vergewisserte sie sich, daß sie einige Traktate bei sich hatte. Im Warteraum des Arztes begann sie ein Gespräch mit einer werdenden Mutter. Nachdem die Schwester ihr das Traktat Leben in einer friedlichen neuen Welt gezeigt hatte, fragte sie: „Würden Sie Ihr Kind gern in einer Welt großziehen, wie sie hier dargestellt ist?“ Sie konnte das Gespräch später fortsetzen, als sie die Frau zu Hause besuchte. Das führte zu einer Reihe von regelmäßigen Rückbesuchen.
9 Mit Traktaten können Bibelstudien eingerichtet werden: Ein Kreisaufseher berichtete, daß in der Versammlung, die er besuchte, im Laufe der Woche 64 Heimbibelstudien eingerichtet werden konnten, weil man Traktate verwendete, um die Wohnungsinhaber anzusprechen.
10 Haben wir schon versucht, im Haus-zu-Haus-Dienst beim ersten Besuch ein Bibelstudium anzubieten? Anhand eines Traktats können wir vielleicht kurz demonstrieren, wie ein Studium abläuft. Eine Schwester tat dies unter Verwendung des Traktats Leben in einer friedlichen neuen Welt. Sie zeigte das Bild und fragte die Wohnungsinhaberin, ob sie sich vorstellen könne, daß unsere Erde einmal so aussehen wird. Nachdem die Wohnungsinhaberin geantwortet hatte, lud die Schwester sie ein, die Schriftstellen 2. Petrus 3:13 und Jesaja 65:17 zu lesen, die im Traktat herausgestellt werden. Unsere Schwester sagte dann: „Diese Verheißungen sind weder ein Traum noch eine Einbildung, sondern sie stehen in Gottes Wort, der Bibel.“ Sie vereinbarte dann, das Gespräch in der nächsten Woche fortzusetzen. Beim nächsten Besuch konnten einige Fragen der Frau beantwortet und das Buch Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben zurückgelassen werden. Schließlich wurde ein Bibelstudium eingerichtet.
11 Bist du ein neugetaufter oder vielleicht ein ungetaufter Verkündiger, der im Predigtdienst noch Erfahrungen sammelt? In diesem Fall möchtest du gewiß erfahrene Verkündiger um Empfehlungen bitten, wie man im Versammlungsgebiet Traktate verwenden kann. In der Bibel gibt es viele Beispiele dafür, wie jemand von reifen Glaubensbrüdern ermuntert und angeleitet wurde (Apg. 18:24-27; 1. Kor. 4:17).
12 Vor allem der Versammlungsbuchstudienleiter kann Hilfe bieten, indem er mit anderen vereinbart, dir zu helfen, Traktate wirkungsvoll zu gebrauchen. Eltern tragen die Verantwortung, ihren Kindern zu helfen, im Predigtwerk Fortschritte zu machen. Eine junge Zeugin wurde von ihren Eltern geschult, das Traktat Leben in einer friedlichen neuen Welt anzubieten. Als sie ihre Mutter zu einem Bibelstudium begleitete, bot sie dem Mann der Interessierten ein Traktat an. Dieser war beeindruckt davon, daß ein junger Mensch wie sie eine so starke religiöse Überzeugung haben kann. Er las das Traktat wirklich gern. Jedesmal, wenn das Mädchen mit ihrer Mutter wiederkam, sprach sie mit ihm über einen Bibeltext oder eine biblische Geschichte, die sie speziell für ihn vorbereitet hatte. Der Mann liest heute regelmäßig die Zeitschriften, er hat Interesse am Offenbarungs-Buch gezeigt und einige Zusammenkünfte besucht. Das alles war darauf zurückzuführen, daß sich die Eltern die Zeit genommen hatten, ihren Verpflichtungen nachzukommen und ihre Tochter zu belehren, wie man guten Gebrauch von den Traktaten machen kann.
13 Unsere neuen Traktate wirkungsvoll gebrauchen: Wenn wir das Traktat Wird die heutige Welt überleben? verwenden, können wir uns wie folgt einführen: „Guten Morgen. Wir sprechen mit den Menschen über die heutige Lebensqualität. Glauben Sie, daß sich die Lebensqualität verbessern oder sich weiter verschlechtern wird? [Räume Gelegenheit zum Antworten ein.] Einige sind der Ansicht, daß sich durch das, was heute in der Welt geschieht, biblische Prophezeiungen erfüllen und daß das Ende der Welt nahe ist. Was meinen Sie?“ Biete dem Wohnungsinhaber das Traktat an, nachdem er sich geäußert hat, und lenke die Aufmerksamkeit auf die drei Fragen im zweiten Absatz. Folge dann den Ausführungen des Traktats, um zu zeigen, daß bereits in früherer Zeit eine Welt ihr Ende fand und daß auch die heutige enden wird. Vereinbare am Schluß einen weiteren Besuch, um die biblischen Beweise zu betrachten, daß das Ende der Welt nahe ist.
14 Oft bedingt es die Situation, daß wir die Königreichsbotschaft anderen nur kurz übermitteln können, beispielsweise während der Arbeit oder in der Schule. Auf dem Arbeitsplatz könnte ein Gespräch über die neusten Nachrichten die Regierung betreffend aufkommen. Wir könnten zustimmen, daß trotz der Bemühungen selbst wohlmeinender Politiker die Welt im Verlauf ihrer Geschichte furchtbar gelitten hat. Beziehe dich dann auf den letzten Absatz auf Seite 2 des Traktats Wer beherrscht die Welt wirklich? Lies die drei zum Nachdenken anregenden Fragen vor. Wenn keine Zeit für ein kurzes Gespräch ist, gib der Person oder den Personen ein Traktat und vereinbare, diese Fragen zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Ort zu besprechen.
15 Wir sollten uns als einzelne und als Familie Zeit nehmen, um zu überlegen, wie wir die verschiedenen Traktate jeweils anbieten können. Üben wir gemeinsam. Wie können wir die Traktate zusammen mit den anderen Veröffentlichungen verwenden, die im Verlauf des Monats im Predigtdienst angeboten werden? Zu welchen Verabredungen könnten wir einige Traktate mitnehmen? Kommen wir in dieser Woche mit jemandem zusammen, der aus der aktuellen Botschaft dieser Traktate Nutzen ziehen könnte?
16 Tiefe Liebe zu Jehova und Interesse an den Menschen wird uns motivieren, alles zu tun, was uns möglich ist, um die gute Botschaft bekanntzumachen. Die regelmäßige Verwendung von Traktaten wird uns dabei helfen. Ein siebenjähriger Junge wollte seiner Nachbarin helfen, in die neue Welt zu gelangen; er gab ihr deshalb ein Traktat, und ein Bibelstudium wurde eingerichtet. Das klingt doch wirklich einfach! Aber schätzen wir diese einfache Methode in unserem Predigtdienst? Wenn wir das nächstemal bei jemandem ein Traktat zurücklassen, kann das ebenfalls zu einem Bibelstudium führen. Wer beim Predigen der guten Botschaft vom Königreich weisen Gebrauch von Traktaten macht, wird gewiß gute Ergebnisse erzielen.